"Pferderipper" vergeht sich an Stute - PETA setzt Kopfgeld aus

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Eine Island-Stute haben Tierquäler bei Kitzingen mit einem messerähnlichen Gegenstand verletzt. Jetzt bietet die Tierschutzorganisation PETA Geld, um den Täter zu finden. Symbolfoto: omaratzi964/pixabay.com
Eine Island-Stute haben Tierquäler bei Kitzingen mit einem messerähnlichen Gegenstand verletzt. Jetzt bietet die Tierschutzorganisation PETA Geld, um den Täter zu finden. Symbolfoto: omaratzi964/pixabay.com
Verstörendes Bild: Die Tat eines Pferderippers in Thüringen. Foto: PETA Deutschland e.V.
Verstörendes Bild: Die Tat eines Pferderippers in Thüringen. Foto: PETA Deutschland e.V.
 

Unbekannte Tierquäler haben eine Stute bei Kitzingen in Unterfranken mit einem scharfkantigen Gegenstand verletzt. Die Polizei ermittelt und bittet um Hinweise. Auch die Tierschutzorganisation PETA hat sich bereits eingeschaltet. Sie versucht den Täter durch ein Kopfgeld zu fassen.

Fahndung nach Tierquäler: Ein Unbekannter hat vergangene Woche zwischen Freitag, 20:30 Uhr, und Samstag, 7:30 Uhr, eine Island-Stute auf einer Koppel am Michelfelder Weg in Kitzingen-Hohenfeld verletzt. Der Täter fügte dem Pferd vermutlich mit einem messerähnlichen Gegenstand drei Schnittverletzungen am rechten Hinterbein zu. Jetzt hat sich die Tierschutzorganisation PETA in den Fall eingeschaltet.

Tierquäler in Kitzingen: Tierschutzorganisation PETA setzt Kopfgeld aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die den Tierquäler überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden - auch anonym.

"In den letzten Monaten gab es bundesweit zahlreiche Anschläge auf Pferde", sagt Judith Pein im Namen von PETA. "Wir möchten mit der ausgesetzten Belohnung dazu beitragen, den beziehungsweise die Pferderipper zu überführen. Außerdem fordert PETA ein behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler erfasst werden.

So könnten mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Täterprofile erstellt werden. Behörden könnten effektiver überregional zusammenarbeiten. Pferdehalter würden über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt werden, um ihre Vierbeiner besser vor Angriffen schützen zu können. Die Überführung sadistischer Täter ist umso wichtiger, da sich Tierquäler unter Umständen später auch an Menschen vergehen."

PETA seit Jahren auf der Suche nach "Pferderippern"

PETA registriert seit 2013 bundesweit Taten von "Pferderippern" und stellt diese Informationen gerne den ermittelnden Behörden zur Verfügung.

Die Tierschutzorganisation setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen. Mit Erfolg: PETA zahlte vergangenes Jahr eine Belohnung von 1000 Euro an drei Pferdehalterinnen in Lorsch aus.

Ihre Hinweise hatten einen Tierquäler, der im April 2016 eine Stute mit einem Dildo malträtierte, überführt. Auch zwei Frauen aus Dortmund haben bereits PETAs Belohnung erhalten, da sie im Februar 2017 einen Mann überführten, der mehrfach ihr Pony misshandelt hatte.

Vorsichtsmaßnahmen gegen Tierquäler - Tipps für Pferdehalter

PETA rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein "Pferderipper" umgeht. Die Tiere sollten - sofern möglich - nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

PETA warnt, dass insbesondere Taten, die von sogenannten "Pferderippern" begangen werden, als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gelten. Zahlreiche Mörder vergingen sich zunächst an Tieren, bevor ihnen Menschen zum Opfer fielen. So ließ der als "Rhein-Ruhr-Ripper" bekannte Serienmörder Frank Gust seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, bevor er vier Frauen auf exakt dieselbe Weise tötete wie zuvor die Tiere.

Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Dr. Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes dazu: "Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält." [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre "Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei" auf, die als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter dient.

Das war passiert: Unbekannte fügen Pferd bei Kitzingen drei Schnittverletzungen zu

In der Zeit zwischen Freitag, 30.08.19, 20.30 Uhr und Samstag, 31.08.19, 07.30 Uhr, wurden einer Island-Stute auf einer Pferdekoppel am Michelfelder Weg in Kitzingen-Hohenfeld vermutlich mit einem "messerähnlichen Gegenstand" drei Schnittverletzungen an der rechten Hinterhand zugefügt.

Das berichtet die Polizei Kitzingen am Sonntag und bittet um Hinweise. "Wer hat im Bereich der Tatörtlichkeit zum relevanten Zeitraum Beobachtungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten?", fragen die Beamten.

Hinweise werden unter der Telefonnummer 09321/141-0 entgegen genommen.

Vor einiger Zeit wurde auch eine Stute in einem Pferdestall im Landkreis Haßberge schlimm verstümmelt. Das Pferd starb an den Verletzungen.