Dank Heizung können die Restauratoren der Kirche nun erstmals auch in den kalten Monaten arbeiten– im Mai soll das Gerüst aus dem Chor abgebaut sein.
Es ist der vierte Winter, über den sich die umfangreiche Sanierung der Mauritiuskirche in Wiesentheid nun erstreckt. Bisher stand die Baustelle in der kalten Jahreszeit bis auf kleinere Arbeiten so gut wie still.
Diesmal wird weitergearbeitet, wohl auch mit dem Termin der Fertigstellung im Nacken. Ende Oktober dieses Jahres soll das Gotteshaus von Bischof Friedhelm wieder eingeweiht werden. Dazu ist eine Festwoche mit zahlreichen Veranstaltungen geplant.
Ölheizung vor dem Haupteingang
Dieser Tage arbeiten die Restauratoren im Bereich des Kirchenportals und direkt unter der Kuppel. Möglich macht es zum einen eine Ölheizung, die direkt vor dem Haupteingang aufgebaut wurde. Durch eine Art Schlauch wird Wärme in den Eingangsbereich geblasen, wo an den Wänden bis auf eine Höhe von vielleicht zwei Metern der Putz abgeschlagen wurde.
Der Bereich sei mit vielen Farben übermalt gewesen, schildert Kirchenpfleger Paul Schug. Zudem habe sich der Putz so verdichtet, dass die Feuchtigkeit nicht aus ihm entweichen konnte. Nach und nach platzten die aufgetragenen Schichten ab.
Hoher Energieaufwand
In den beiden kleinen kapellenähnlichen Nischen gleich nach dem Eingang kann ebenso geschafft werden. Dahinter ist ein Vorhang, der die Wärme im vorderen Bereich halten soll. Gerade in den kalten Tagen Anfang Januar musste extrem geheizt werden – jetzt wurde etwas zurückgedreht. „Es ist schon einiges an Energieaufwand, der hier betrieben wird“, gibt Schug zu.
„Wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert absackt, dann bekommt man sie nicht mehr so schnell hoch“, erläutert der Kirchenpfleger. Zudem werde an vielen Stellen mit flüssigem Mörtel ausgebessert, der keinen Frost vertrage. Im Kirchenschiff läuft die bereits eingebaute Fußbodenheizung auf niedriger Temperatur.
Decke wird gesäubert
Ganz oben haben die Fachleute den Bereich unter der Kuppel noch einmal abgetrennt, denn dort wird die Decke von den Restauratoren gesäubert, das heißt, zunächst mit Wasser und Schwamm abgewaschen. Später ist es Heißdampf, der mit einer ganz niedrigen Dosis von Ammoniumcarbonat, auch Hirschhornsalz genannt, angereichert wird. Das tun bisweilen fünf oder mehr Restauratoren wie Pilar Becker, die sorgsam die Flächen bearbeitet.
Geheizt wird ganz oben mit mehreren elektrischen Gebläsen. Den ganzen Tag stehen und die ständige Arbeit über Kopf sei anstrengend, sagt Becker.