Kein Interesse an Verbesserungen

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Dorferneuerung in Rüdenhausen: Erst dieser Tage wurde mit den Arbeiten in der Bachstraße begonnen. Bürgermeister Gerhard Ackermann fragte sich in der Bürgerversammlung allerdings, warum die ...
Foto: Andreas Stöckinger

Rüdenhausens Bürgermeister beklagte in der Bürgerversammlung mangelndes Engagement bei der Dorferneuerung.

Mitten in der Dorferneuerung steckt Rüdenhausen. Manches, was durch das Förderprogramm verbessert werden soll, wurde bereits geschaffen, einiges ist gerade derzeit im Bau. Kleine und größere Verbesserungen sind längst erkennbar, was Bürgermeister Gerhard Ackermann in der Bürgerversammlung im Detail vortrug. Was ihn jedoch wunderte, ist der Mangel an Interesse seiner Bürger. Nur ein Bürger hat sich zur Mitarbeit im Dorferneuerungsgremium bereit erklärt. Er habe sich neben den Gemeindevertretern auf der Vorschlagsliste für die demnächst anstehenden Wahlen eingetragen.

Finanzierung ohne Umlage

Nicht einmal die zehn Personen für die Wahl der Vorstandsposten haben sich so bislang gefunden. Für Außenstehende sehe das so aus, „als ob in der Einwohnerschaft kein Interesse an der Aufwertung unserer Heimatgemeinde besteht. Ich finde das äußerst traurig“, gab Ackermann den rund 25 gekommenen Rüdenhäusern mit.

Dabei profitierten gerade die Bürger von dem Programm, bei dem gerade das zweite Verbesserungspaket läuft. Es sieht für den Ortskern mit der Marktstraße, Jahnstraße, Schlossstraße, Paul-Gerhardt-Straße und Lerchenstraße sowie dem Johann-Friedrich-Gärtchen Ausgaben von etwas mehr als einer Million Euro vor.

Das kann sich die Gemeinde Rüdenhausen leisten, steht sie in vielerlei Bereichen doch mehr als ordentlich da. Finanziell ist alles im Lot, seit Ende 2015 ist Rüdenhausen schuldenfrei. Der Haushalt der 866 Einwohner zählenden Kommune sieht für dieses Jahr 2,492 Millionen Euro für Investitionen vor.

Ackermann wies darauf hin, dass demnächst einige Gehwege und auch Straßenteilstücke erneuert werden. Eben durch die Dorferneuerung könne das ohne Umlage für die Bürger finanziert werden, zählte er einen weiteren Vorteil auf.

Kaum Fragen

In seinem Vortrag streifte der Bürgermeister Veranstaltungen, die in den vergangenen Monaten im Ort stattfanden, wie etwa die erstmalige Verleihung der Bürgermedaille an fünf verdiente Personen aus dem Ort. Außerdem hob er den Gemarkungsumgang im Vorjahr heraus, der im September stattfand. Die Premiere der Ausstellung „Gartenlust“ im Schlosspark freute Ackermann als „wesentliche Bereicherung“ für die Gemeinde. Er schilderte den Stand zu künftigen Vorhaben, wie dem Bau von Radwegen in Richtung Abtswind und Wiesenbronn. Bei beiden seien die Planungen bereits weit gediehen, es hänge noch an Details.

Die Renaturierung der südlichen Bachaue samt Maulensee wird im Zuge der Flurbereinigung erfolgen. Zum Thema Umgehung hoffe man, dass diese wie angekündigt bis September 2018 fertiggestellt sei.

Die Bürger richteten in der gut zweistündigen Versammlung kaum Fragen oder gar Kritik an den Bürgermeister. Ernst-Ludwig Werner bezeichnete den Zustand im Bereich des früheren Gasthaus Casteller Hof als „Schandfleck.“

Machtlos bei Privatbesitz

Dazu regte er an, einen Weg, der als Verbindungsstück zur Wiesenstraße führt, besser herzurichten. In beiden Fällen gab Bürgermeister Ackermann dem Fragesteller Recht. Er verwies aber darauf, dass es sich jeweils um Privatbesitz handle. Zum Anschluss bedankte sich der stellvertretende Bürgermeister Karl-Heinz Rebitzer bei Ackermann für dessen Einsatz. Es sei ein Vollzeitjob, den der Bürgermeister noch zusätzlich zu seinem Beruf erledige, so Rebitzer.