Kein Bier im Nachtwächter-Häuschen

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Es wird renoviert, aber nicht als Hobby-Brauerei genutzt: Das Nachtwächter-Häuschen in der Ortsmitte von Rüdenhausen. Das entschied nun der Gemeinderat in seiner Sitzung.
Foto: Andreas Stöckinger

Um ein kleines unscheinbares Häuschen in der Ortsmitte drehte sich die Diskussion in der Sitzung des Rüdenhäuser Gemeinderates.

Um ein kleines unscheinbares Häuschen in der Ortsmitte drehte sich die Diskussion in der Sitzung des Rüdenhäuser Gemeinderates. Die ehemalige Wohnstätte des Rüdenhäuser Nachtwächters, die laut Aufschrift 1672 erbaut wurde, soll zunächst außen gründlich renoviert werden. Der Anfrage einiger Bürger, das leer stehende Gebäude künftig als Hobby-Bierbrauerei zu nutzen, erteilte das Gremium nun jedoch eine Absage.

In der Sitzung trug Bürgermeister Gerhard Ackermann ein von mehreren Bürgern unterzeichnetes Schreiben vor, die sich darin gegen die Nutzungsänderung des historischen Gebäudes aussprachen. Das Wachhäuschen befinde sich im historischen Ensemble zwischen Schloss, Casteller Hof und der Kirche. Es solle erhalten, und vielleicht zu besonderen Anlässen geöffnet werden, wünschten die Bürger. Eine „Zweckentfremdung“ als Brauerei möchten sie nicht.

Diesen Antrag hatten nämlich vor einigen Monaten andere Rüdenhäuser an die Gemeinde gestellt. Sie fragten an, ob es möglich sei, in dem bis Ende der 70er Jahre als Milch-Sammelstelle im Ort genutzten Haus eine kleine Hausbrauerei einzurichten – für Hobby-Bierbrauer Das Ratsgremium zeigte sich dem Vorschlag zunächst nicht abgeneigt.

Die Idee mit der Brauerei stellte sich laut Bürgermeister Ackermann bei näherer Betrachtung jedoch als nicht einfach heraus. Dazu müsste nämlich auch das gesamte Innere des Häuschens hergerichtet werden, was sehr aufwändig wäre. Die Gemeinde entschied sich nun dafür, das Gebäude außen zu sanieren. Heißt: Fenster, Putz und Sandsteingewände werden ausgebessert. Das koste bereits einiges. Beim Innenbereich wolle man zunächst einmal die Kosten ermitteln und dann vielleicht ebenso eine Renovierung angehen.

Zeitlich sei man in der Frage nicht unter Druck, merkte Gemeinderat Thomas Rennert an. Ratskollege Karl-Heinz Rebitzer plädierte dafür, die Außensanierung zügig anzugehen, auch weil der Nachbar sein Grundstück herrichten will.

Für das Nachtwächter-Häuschen bestehe kein Denkmalschutz, so Ackermann. Es wurde einst aus der Liste der bei der Dorferneuerung anzugehenden Projekte ausgenommen, um das begrenzte Budget nicht noch damit zu belasten. Statt dessen hat sich die Gemeinde zur Renovierung entschieden. Zuhörerin Elfriede Sinn, gleichzeitig Vorsitzende des Arbeitskreises der Dorferneuerung, bat darum, das Vorgehen mit dem Vorstand abzusprechen.