Katholiken und Protestanten feiern in Kitzingen zusammen

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Kindergartenvorführungen gehörten zu den Höhepunkten des ersten ökumenischen Festes in Kitzingen. Fotos: es
Kindergartenvorführungen gehörten zu den Höhepunkten des ersten ökumenischen Festes in Kitzingen.  Fotos: es
Wunderbare Aussicht vom Kirchturm: Diakon Walter Dubowy ermöglichte dies durch stündliche Kirchen- und Turmführungen.
Wunderbare Aussicht vom Kirchturm: Diakon Walter Dubowy ermöglichte dies durch stündliche Kirchen- und Turmführungen.
 
Pfarrer Dr. Manfred Bauer und Dekan Hanspeter Kern und stoßen mit einem Glas Sekt auf die gelungene Premiere des ersten Ökumenischen Gemeindefestes an. Eine Wiederauflage ist schon vorprogrammiert.
Pfarrer Dr. Manfred Bauer und Dekan Hanspeter Kern und stoßen mit einem Glas Sekt auf die gelungene Premiere des ersten Ökumenischen Gemeindefestes an. Eine Wiederauflage ist schon vorprogrammiert.
 
 
 
 
 
 
 
 

Erstmals feierten am Wochenende die Evangelische Stadtkirchengemeinde und die Katholische Kirchengemeinde St. Johannes gemeinsam ein Gemeindefest. Fazit: Die Ökumene in Kitzingen lebt.

Vor den beiden Kirchen wehten die neu angeschafften ökumenischen Fahnen und alt und jung kam nach den beiden Familien-Gottesdiensten in den "Paul-Eber-Hof", einem Innenhof des ehemaligen Ursulinenklosters neben der Stadtkirche. "Nachdem sich wegen der Baustellen im katholischen Dekanatszentrum und im katholischen Kindergarten St. Elisabeth im Moment keine Möglichkeiten zum Feiern unseres Gemeindefestes anbieten, hatte Dekan Hanspeter Kern von der evangelischen Kirchengemeinde sofort ein offenes Ohr für uns", erzählt Pfarrer Dr. Manfred Bauer.
Kurzerhand kam man auf die Idee, ein gemeinsames ökumenisches Gemeindefest zu probieren. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat gaben grünes Licht. Das erste ökumenische Gemeindefest war geboren. "Den Wünschen der vielen Besucher nach wird es sicherlich eine weitere Auflage geben", sagte Dekan Kern am frühen Abend. Auch der Hausmeister und Mesner der Stadtkirche Heinz Schilling war sich sicher: "Es bietet sich wahrscheinlich kein schönerer Platz an zum Feiern, als unser Paul-Eber-Hof mit den großen schattigen Bäumen. Und falls es regnen sollte, kann man ja dann ins Dekanatszentrum ausweichen."

Aus der Not heraus

Aus der Not heraus wurde etwas Neues geschaffen, ein gemeinsames Miteinander. So schaut gelebte Ökumene aus, meinten die beiden Pfarrer.
Das bestätigt auch Dr. Gerlinde Rheindorf, die zum ersten Mal als neues Kirchenvorstandsmitglied aktiv dabei ist. "Bei der Vorbereitung und der Durchführung dieses Gemeindefestes gab es bisher keine Probleme, wir arbeiten alle gut zusammen und es herrscht hier eine angenehme Atmosphäre. Wie in einer großen Familie". Bei so vielen Gästen und Akteuren sieht sie eine Wiederauflage im kommenden Jahr als ein unbedingtes "Muss" zur weiteren Pflege der guten ökumenischen Beziehungen.

Andrang bei den Führungen

Viel zu tun hatte Diakon Holger Dubowy, der stündlich Turmführungen anbot und wegen der großen Nachfrage ein paar zusätzliche Führungen einschieben musste. Mit sichtlicher Begeisterung informierte Dubowy über die Stadtkirche und den Turm. Wer weiß denn schon, dass die große Vaterunserglocke mit sechs Tonnen beim Einbau 1962 abstürzte, zum Glück Niemanden verletzte, da sie auf die Rasenfläche vor der Stadtkirche aufschlug.
Dekanatskantor Carl-Friedrich Meyer und Kantor Christian Stegmann präsentierten einen spontan zusammengestellten Gemeinschaftschor, der mit Bravour sein Debüt bei einer gemeinsamen Andacht mit Dr. Bauer und Dekan Hanspeter Kern absolvierte. Die "Schoppendales" wanderten von Tisch zu Tisch und untermalten mit leisen Tönen die lebhaften Unterhaltungen. Das Standkonzert des Posaunenchores der Stadtkirche überzeugte mit bekannten Melodien.
Die farbenfrohen Aufführungen der Kindergärten fanden großes Interesse und mit Volkstänzen, der Arche Noah und dem Kindergartensong gewannen sie die Herzen der Zuschauer. Das Duo "Double one" spielte anschließend zur Unterhaltung auf und lockte mit Songs der 70er und 80er Jahre noch einige Gäste an. Mit dem Läuten der "Vater-Unser-Glocke" um 21 Uhr endete das erste ökumenische Fest, das einen Ausdruck sehr guter ökumenischer Beziehungen der beiden Gemeinden deutlich widerspiegelte.