Kanal-Pläne, Windräder, Flut-Vorsorge

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Der Kanal-Konflikt in Prichsenstadt könnte trotz Ablehnung des Bürgerbegehrens in Kürze neu entflammt werden: Der heftig umstrittene Neubau des Abwassersystems in der Schloss-, Freihof- und Kirchgasse kommt am 9. Januar im Stadtrat (19 Uhr) auf den Tisch. Nachdem der Bauzeitenplan bereits abgesegnet ist, wird jetzt die Planung vorgelegt.

Der Kanal-Konflikt in Prichsenstadt könnte trotz Ablehnung des Bürgerbegehrens in Kürze neu entflammt werden: Der heftig umstrittene Neubau des Abwassersystems in der Schloss-, Freihof- und Kirchgasse kommt am 9. Januar im Stadtrat (19 Uhr) auf den Tisch. Nachdem der Bauzeitenplan bereits abgesegnet ist, wird jetzt die Planung vorgelegt.

Klar in Sachen Kanal ist eines: Die Stadt muss den Neubau „zügig“ angehen, wenn sie nicht in juristische Nöte geraten will, wie Bernd Schlör, Abteilungsleiter Baurecht am Landratsamt deutlich macht: „Wir werden keine Verzögerungen hinnehmen.“ Im Klartext heißt das: Bis Ende 2018 müssen die größten Schäden an den Abwasserkanälen beseitigt sein. Den Anfang machen die drei Altstadtgassen, wo laut Bauzeitenplan die Arbeiten 2014 beginnen und enden sollen.

Reizthema Windräder

Ein immer wiederkehrendes Reizthema im Stadtrat sind auch die Windräder. Die wollte der Stadtrat bei seiner Sitzung Mitte Dezember für immer vom Gemeindegebiet verbannen. Allerdings war der Beschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans, der eine Art Ausschlussplanung für die Riesen-Rotoren werden soll, aus formalen Gründen rechtswidrig. Das Ganze wird jetzt neu vorgelegt, wie Geschäftsstellenleiter Jens Reuß erklärte.

Ob die Windrad-Verhinderung klappt, ist unsicher. Wenn der Stadtrat den Flächennutzungsplan beschließt, muss der öffentlich ausgelegt werden und kommt auf den Prüfstand von verschiedenen Behörden und Institutionen.

Und sollte sich beim juristischen Abklopfen herausstellen, dass das Ganze eine Art „Verhinderungsplanung“ für das von der Regionalplanung vorgesehene Windräder-Vorranggebiet WK 22 (nördlich von Prichsenstadt) wäre, könnte die Rechtsaufsicht am Landratsamt dem Plan einen Riegel vorschieben: „Wenn nirgends ein Windrad sein darf, muss das gut begründet sein“, betont Schlör.

Diskussionen wegen Hochwasser

Heiße Diskussionen hatte das Hochwasser Ende Mai/Anfang Juni 2013 ausgelöst. Die Kritiker hatten – nach ähnlichen Ereignissen auch in den Vorjahren – die mangelnde Vorsorge der Stadt bemängelt. Hier könnte sich etwas ändern: Die Arbeitsgemeinschaft Dorfschätze, zu der neun Steigerwaldgemeinden (inklusive Prichsenstadt) gehören, legt laut Reuß ein Konzept vor, das ein extremes Anschwellen der Bäche (wie 2013) zumindest abschwächen soll. Über Rückhaltebecken, die die von den Steigerwaldhöhen anrollenden Fluten auffangen könnten, war auch in Prichsenstadt schon diskutiert worden. Bislang ohne Ergebnis.

Vorschaubild: © Georg Hippeli