Am Montag (30. Januar 2023) ging in Iphofen (Landkreis Kitzingen) einer der beiden größten bayerischen Batteriespeicher in Betrieb. Sie können im Notfall mehrere Zehntausende Haushalte eine Stunde lang mit Strom versorgen.
- Iphofen: Großer Batteriespeicher in Betrieb genommen
- Mit Standort Diespeck 42 Megawatt Gesamtleistung - Notfallstromversorgung möglich
- Energieunternehmen erklärt Vorteile: Speicher wirken bei Netz-Schwankungen
- Hubert Aiwanger nennt Speicher "spielentscheidend für den Ausbau der Erneuerbaren"
Seit Montag (30. Januar 2022) ist in Iphofen einer der beiden größten Batteriespeicher Bayerns in Betrieb. Er spielt laut Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) eine wichtige Rolle beim Ausbau der erneuerbaren Energien, könnte aber auch bei einem Stromausfall wertvolle Dienste leisten.
Strom auf Abruf: Iphofen besitzt neuen großen Batteriespeicher
Gemeinsam mit dem Standort Diespeck im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim bildet Iphofen "die Verbund-Batteriespeicherkette Nordbayern mit 42 Megawatt Gesamtleistung und einem Speichervolumen von 48 Megawattstunden", heißt es in einer Pressemitteilung von dem österreichischen Stromerzeuger Verbund, der sich nach eigenen Angaben auf erneuerbare Energien fokussiert. Gemeinsam mit dem deutsch-norwegischen Technologieunternehmen Eco Stor und den Projektentwicklern Kyon Energy habe das Unternehmen die Speicherlösung entwickelt.
Wie das Bayerische Wirtschaftsministerium auf Twitter mitteilt, könnten in Diespeck "rund 30.000 Haushalte rechnerisch für eine Stunde mit Strom versorgt werden". Der Bayerische Rundfunk spricht von rund 70.000 Haushalten, die von beiden Speichern bei einem Stromausfall weiter versorgt werden könnten.
Laut dem Verbund-Vorstandsvorsitzenden Michael Strugl hälfen die Batteriespeicher auch, "schwankende Erzeugungsformen erfolgreich in starke und stabile Netze zu integrieren". Die konkreten Vorteile laut dem Unternehmen: "Großbatteriespeicher bringen als Kurzzeitspeicher Sicherheit für die kritische Infrastruktur und senken Strompreisspitzen, indem sie die Belastung der Stromnetze reduzieren."
Hubert Aiwanger fordert mehr Speicher - Netzbetreibern sei Ausbau bisher untersagt
Der zunehmende Ausbau von Wind- und Sonnenkraft bewirke große Schwankungen im Stromnetz. Auf Überschuss folgten Phasen, in denen Energie fehlt. "Batteriespeicher speichern ein, wenn viel Strom im Netz ist, wenn also wider Erwarten der Wind weht oder die Sonne scheint", erklärt Verbund-Pressesprecher Wolfgang Syrowatka inFranken.de. Die Großbatteriespeicher sprängen dann ein, wenn das Verteilnetz besonders belastet ist. Beispielsweise an trüben Wintertagen oder in Phasen mit besonders hohem Energieverbrauch.
Aiwanger, der die Speicher in Diespeck einweihte, zeigt sich überzeugt: "Speicher und in Zukunft auch Elektrolyseure für grünen Wasserstoff sind spielentscheidend für den Ausbau der Erneuerbaren." Der herkömmliche Netzausbau reiche künftig nicht mehr.
um eine Stunde , also kurzzeitig , zu überbrücken , ist wieviel Aufwand ) finanziell ) nötig ? das wäre interessant zu wissen, bisher war dies nicht nötig . Diese Wind/ Solar Technik muss auch finanziell effektiv sein , Kosten ohne Ende ,kann keine Lösung sein-
Welches Land, braucht Energiespeicher für den Notfall, wenn es eine funktionierende Energieversorgung hat?!
Interessant wäre auch mal zu wissen, wieviel so ein Speicher kostet. Letztendlich müssen diese ja auch vom Verbraucher bezahlt werden. Und wenn Batteriespeicher für grüne Energie unerlässlich und "spielentscheidend" sind, werden wir wohl noch etliche und größere solcher Speicher benötigen. Hat schon mal einer nachgerechnet, wie viel wir von diesen Speichern brauchen, wenn wir in Zukunft ohne Braunkohlestrom (auch nicht aus Polen oder Tschechien), Atomstrom (auch nicht aus Frankreich) und ohne Gaskraftwerke auskommen sollen? Denn sind wir mal ehrlich, 30.000 Haushalte ist gerade mal eine größere Kleinstadt. ... noch ohne Industriebetriebe gerechnet... Und es sollen ja auch mal ein paar dunkle Wintertage am Stück überbrückt werden, nicht nur eine Stunde. ... Und wir sollen ja irgendwann auch alle elektrisch fahren und heizen...
An sich gute Sache, aber man stelle sich mal vor, man hätte diese Speicher mit einer Firma wie CMBlu realisiert, dann hätte man keine seltenen Erden benötigt und hätte gleichzeitig noch eine bayerische Firma unterstützt, ohne dass man sich know-how von außen zukaufen muss, wäre aber vermutlich zu viel des Guten...