Sie macht „Sitz“, macht „Platz“, spielt Fußball und gibt Küsschen. Wilma ist keine Schmuse-Hündin, sondern ein Miniatur-Shetlandpony - und zu Besuch im Volkacher Bürgerspital.
Sie macht „Sitz“, macht „Platz“, spielt Fußball und gibt Küsschen. Wilma ist keine Schmuse-Hündin sondern ein Miniatur-Shetlandpony.
Am Dienstag zeigte die neunjährige Mini-Stute zusammen mit ihrer Besitzerin Caroline Düll den Bewohnern des Caritas Bürgerspital-Altenheims in Volkach, was sie drauf hat. Als Dankeschön erntete sie von den Senioren begeisterten Beifall und das eine oder andere Leckerli.
„Viele unserer Bewohner sind auf dem Land aufgewachsen, manche auf einem Bauernhof“, erzählt Ulrike Dietrich die Hintergründe der Nachmittagsaktion. Die Leiterin des Bürgerspitals legt großen Wert darauf, dass die Heiminsassen immer wieder Kontakt zu Tieren und somit zu ihrer eigenen Vergangenheit haben.
Pony war ein Geschenk vom Chef
Als sie von dem gerade einmal 78 Zentimeter hohen Mini-Pony aus Krautheim erfuhr, reift schnell der Entschluss, Caroline Düll und ihren putzigen Vierbeiner einzuladen. Vor zwei Jahren hat Caroline Düll das Shetlandpony von ihrem Chef geschenkt bekommen. Sie machte damals eine Ausbildung zur Tierarzthelferin in einer Pferdklinik.
Nach dreimal Spazierengehen mit Wilma war das Bündnis fürs Leben besiegelt. Wilma durfte mit auf die Koppel nach Krautheim. Seitdem trainiert die 22-jährige Lebensmittelmanagement-Studentin fast täglich mit dem überaus intelligenten Pferd.
Was es in den vergangenen 24 Monaten dort gelernt hat, demonstrierte es eindrucksvoll ihren Zuschauern im Seniorenheim. Das Vorführspektrum reicht vom ultimativen Totstellen bis zum vehementen Nein-Sagen, vom Austreten mit den Hufen nach hinten auf Kommando bis zum rückwärts Einparken. „Wir haben schon 35 Tricks zusammen gelernt“, schildert die Pferdebesitzerin ihrem älteren Publikum.
Besuch beim dement-kranken Opa
Dass sie an diesem Nachmittag mit ihrem Pferd ins Altenheim gekommen ist, hat seinen Grund. „Meine beste Freundin hat einen Opa, der stark dement-krank ist“, erzählt sie. Als dieser erfuhr, dass Caroline Düll ein Pony hat, wünschte er sich so sehr einen Besuch von Wilma. Als Caroline wenige Tage später mit dem Pony in Großvaters Wohnzimmer steht, stellt sie fest, welch große Freude sie dem alten Mann damit gemacht hat.