Bestes Sommer-Wetter, tolle Musik, ein voller Platz an der alten Mainbrücke: Kitzingen kann's anscheinend wirklich, jedenfalls was Musik-Festivals mit ehemaligen Größen aus der Stadt betrifft.
Bestes Sommer-Wetter, tolle Musik, ein voller Platz an der alten Mainbrücke: Kitzingen kann's anscheinend wirklich, jedenfalls was Musik-Festivals mit ehemaligen Größen aus der Stadt betrifft. Der Abend mit vier Kultbands aus früheren Tagen auf dem ehemaligen Gartenschau-Gelände wurde mit über 2500 Besuchern und toller Musik ein voller Erfolg, nicht nur für die Organisatoren Frank Gimperlein und Walter Vierrether. Bis ein Uhr nachts feierten die Besucher am Mainufer.
Enkel grooven im Publikum
Insgesamt über sieben Stunden steppte dort der Bär beim Open Air, das nicht nur für die Musiker eine Art Kitzinger Klassentreffen wurde. Viele, die wohl bereits in den 70er, 80er, oder 90er Jahren zur Musik der verschiedenen Bands tanzten, lauschten zum Teil in Erinnerung an diese Tage den Klängen der Bands. Dazu gesellten sich viele jüngere, die den herrlichen Sommerabend nutzten. Mancher der Musiker durfte im Publikum sogar seine Enkel mitgrooven sehen.
Nach dem Erfolg mit den „Wild Times“ 2010 und einer weiteren Auflage 2013 hatte Walter Vierrether erneut die Kontakte zu den Bands geknüpft. Dem Tausendsassa und Musik-Freak bereite es großen Spaß, so ein Ding zu organisieren, jetzt, wo er als Rentner mehr Zeit dafür habe, gab der einstige Hofrat zu. Das ausgesuchte Musik-Programm kam an. „Wir wollten verschiedene Stilrichtungen zusammen stellen“, sagte er zu den den Gruppen.
Ein Paar neue Schuhe für den Auftritt
Den Anfang machten die X-Rays, eine Formation um Peter Lorenz, die nach langer Zeit wieder gemeinsam in Kitzingen auf der Bühne stand. Die einstige Schüler-Band aus dem AKG hatte ihr Repertoire aus den 80er Jahren, dazu auch neueres im Programm. „Als Walter uns im Januar ansprach, ob wir mitmachen, war für uns gleich klar, das machen wir. Es ist schön, es sind viele alte Bekannte hier im Publikum, die man wieder einmal trifft“, sagte Peter Lorenz nach dem Auftritt.
Die Hemlocks, die als zweites auf der großen Bühne standen, wollten gar nicht mehr runter, so viel Spaß machte es den älteren Herren. Klaus Hentzschel stand später sogar mit seiner neunjährigen Enkelin auf der Bühne, die sich in der Percussion versuchen durfte. Sänger Hermann Grimm hatte sich auch diesmal extra wieder ein Paar neue Schuhe für den Auftritt gekauft, ein Ritual, wie er sagte. Das Lampenfieber, das die älteren Herren immer noch vorher haben, verflüchtigte sich schnell. Mit Gloria von den Doors startete ihr Programm, das tolle Musik aus den 60er Jahren brachte. (I can't get no) Satisfaction von den Rolling Stones bildete die passende Schlussnummer.
Starker Auftritt von den Illegals
Es folgte die Formation Cloud 7 um Karl-Heinz Thiergärtner, die ihr breites, rockig-poppiges Repertoire auch mal Udo Lindenberg, Spliff oder die Spider Murphy Gang einstreuten. Spätestens bei ihren Nummern von Kool & the Gang wurde fleißig gegroovt im Publikum. Immer mehr strömten aufs Gelände, um mitzufeiern.
Der Höhepunkt sollte ganz am Ende folgen, als die Illegals gegen 23 Uhr auf die Bühne gingen und einen starken Auftritt hinlegten. Ihr Saxofonist Kit Kiesel war schon vorher guter Dinge. „Das passt super! Kitzingen ist die heißeste Stadt Deutschlands, Reggae ist die heißeste Musik.“ Genauso kam es, nicht nur die Illegals profitierten vom insgesamt tollen Sound. Ihr grooviger Reggae mit Stefan Röder als Sänger zeigte die Truppe bei einem ihrer mittlerweile raren Auftritten ihre Freude an der Musik und ihr Können.