Am Ende war es die berühmte Haaresbreite, die über den Sieg entschied. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen.
Am Ende war es die berühmte Haaresbreite, die über den Sieg entschied. Und das ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn mit einer Glatzenfläche von 56 Quadratzentimetern setzte sich Hugo Then aus Gelbertshofen (Baden-Württemberg, Bereich Mosbach) gegen Gerhard Beigel aus Astheim durch. Seine „Platte“ brachte es „nur“ auf 53,5 Quadratzentimeter. Weit abgeschlagen landeten die Glatzen von Klaus Koch (Dettelbach, 24 Quadratzentimeter) und Artur Gernet (Raum Kitzingen, 18,2 Quadratzentimeter) bei der Glatzenprämierung während des Weinfestes Neuses am Berg auf den Plätzen drei und vier. Hugo Then darf seine Glatze jetzt als die „schönste in ganz Unterfranken“ bezeichnen.
Insgesamt war es wieder einmal eine Riesen-Gaudi, zu der alljährlich der Glatzenclub Neuses am Berg einlädt. Genauer gesagt sind der Clubpräsident Karl-Heinz Erk und seine Glatzenbrüder eine Stunde vor der Prämierung fleißig unterwegs, um unter den Weinfestgästen die Herren mit den prächtigsten Glatzen anzusprechen und zur Wahl mit anschließender Prämierung zu überzeugen. Immerhin vier Kandidaten ließen sich weichkochen und stellten sich einem Wettbewerb, über den schon bundesweit berichtet worden ist.
Die Teilnahmebedingungen sind schnell aufgezählt: Je weniger Haare auf dem Haupt, um so größer die Chance, gewählt zu werden. Auch wenn sich nicht alle Weinfestgäste, die zu den potenziellen Kandidaten gehört hätten, auch dazu haben überreden lassen, so kamen dennoch vier prachtvolle Glatzen zusammen. In der Jury saßen ausnahmslos die nicht teilnahmeberechtigten Mitglieder des Glatzenclubs, und sie legten durchaus strenge Maßstäbe an – auch in Form eines Maßbandes und unter Mithilfe eines Taschenrechners.
Frauen testeten Glatzenqualität
Als erstes war es an Weinprinzessin Andrea I., Hand bei den Männern anzulegen. Dazu legte sie ihre flache Hand auf jede Glatze, und unter ihrer Hand durfte sich kein einziges Haar befinden. Womit Klaus Koch und Artur Gernet schon aus dem Rennen waren. Wessen Glatze schöner war, durfte aus Reihen der Gäste Anita Maske ebenfalls durch Handauflegen prüfen. Womit auch das nächste Ausschlusskriterium greifbar nahe war: die Glatze musste echt und durfte nicht rasiert sein. Was übrigens bei allen vier Kandidaten der Fall war. Maske befand: Thens Glatze war schon mal die schönste.
Augenscheinlich allerdings war seine Glatze kleiner als die von Beigel, es wurde nachgemessen. Und siehe da, die Nachmessung brachte die bereits erwähnte Haaresbreite zugunsten Thens. Beifall!
Die nächste Runde war die Glatzentaufe, eine Aufgabe, die Weinprinzessin Andrea übernahm. Damit der Wein nicht in die Augen tropfte, sorgte der Präsident mit einem Glatzenputztuch für die Abdeckung. Jeder Glatzenträger erhielt ein Glatzenputztuch und als Dank fürs Mitmachen einen Bocksbeutel der Lage Neuseser Glatze, der Sieger obendrein noch einen Waschechten Glatzenkamm.
Then befindet sich als „schönster Glatzenträger Unterfrankens“ in guter Gesellschaft. So sind unter anderem der Landtagsabgeordnete a. D. Manfred Ach und der Kreisbrand des Landkreises Kitzingen,Roland Eckert, stolze Besitzer einer prachtvollen und preisgekrönten Glatze.