Als der englische König Georg II. Händels „Halleluja“ zum ersten Mal hörte, soll er vor Begeisterung aufgesprungen sein. Nicht weniger angetan waren am Donnerstag mehr als 1000 Musikliebhaber in der Münsterschwarzacher Abteikirche. Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben sangen dort das Oratorium „Messias“ – und ernteten am Ende stehende Ovationen.
Als der englische König Georg II. Händels „Halleluja“ zum ersten Mal hörte, soll er vor Begeisterung aufgesprungen sein. Nicht weniger angetan waren am Donnerstag mehr als 1000 Musikliebhaber in der Münsterschwarzacher Abteikirche. Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben sangen dort das Oratorium „Messias“ – und ernteten am Ende stehende Ovationen.
Schon bei der Uraufführung am 13. April 1742 in Dublin war das Werk des berühmten Barockkomponisten enthusiastisch aufgenommen worden. In nur 24 Tagen hatte Georg Friedrich Händel die Noten zu Papier gebracht.
Der englische Librettist Charles Jennens hatte die thematische Grundlage geliefert und Bibeltexte zusammengestellt, die der Musikus meisterhaft vertonte. Im Mittelpunkt steht die christliche Botschaft von Jesus als Retter und Erlöser, angefangen von den Prophezeiungen im Alten Testament, über seine Geburt bis hin zu seinem Tod, seine Auferstehung und seine verheißene Wiederkunft. Mit dem Gastkonzert des Stuttgarter Hymnus-Chores hatte die Abtei einen der renommiertesten Knabenchöre Deutschlands nach Münsterschwarzach geholt.
Vor mehr als 110 Jahren gegründet, haben sich die jungen Sänger aus Schwaben bei zahlreichen Auftritten im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf erworben.
Vom hohen Niveau des Knabenchores konnten sich am Donnerstag auch die Konzertbesucher in der Abteikirche überzeugen. Glockenhell schwebten die Stimmen durch den Kirchenraum, jugendlich kraftvoll brachten sie Händels Meisterwerk zum Klingen. Überzeugend waren auch die Solisten Christiane Oelze (Sopran), Elvira Bill (Alt), Marcus Ullmann (Tenor) und Maximilian Lika (Bass). Letzterer beeindruckte besonders durch sein ausdrucksstarkes Stimmvolumen, wie etwa in der Arie „Why do the nations so furiously rage together“.
Musikalisch begleitet wurden Chor und Solisten vom Orchester „Handels Company“, das die Darbietung der 100 Sänger perfekt umrahmte und zur Geltung brachte.
Dass das Publikum die Aufführung in der Abteikirche genoss, zeigte bereits ein erster Zwischenapplaus, als der Chor das berühmte „Halleluja“ anstimmte. Letzteres gab's am Ende nochmals als Zugabe. Ähnlich wie einstmals König Georg II., erhoben sich die Zuhörer von den Plätzen und bedachten die Gäste aus Stuttgart mit einem lang anhaltenden Applaus.