"Betrifft uns alle": Fränkisches Lokal wendet sich vor Landtagswahl an seine Gäste - Wirtin äußert große Sorge

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Steigt die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder? "Das Schäufele würde dann statt 20 künftig 24 Euro kosten", sagt Susanne Hahn, Chefin des Restaurant "Lilie" in ...
Volkach: Restaurant "Lilie" wendet sich vor Landtagswahl an Gäste - "betrifft uns alle"
Restaurant Lilie Volkach
Steigt die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder? "Das Schäufele würde dann statt 20 künftig 24 Euro kosten", sagt Susanne Hahn, Chefin des Restaurant "Lilie" in ...
Volkach: Restaurant "Lilie" wendet sich vor Landtagswahl an Gäste - "betrifft uns alle"
Restaurant Lilie Volkach
Steigt die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder? "Das Schäufele würde dann statt 20 künftig 24 Euro kosten", sagt Susanne Hahn, Chefin des Restaurant "Lilie" in ...
Volkach: Restaurant "Lilie" wendet sich vor Landtagswahl an Gäste - "betrifft uns alle"
Restaurant Lilie Volkach

Die Volkacher Wirtin Susanne Hahn sorgt sich vor der drohenden Mehrwertsteuererhöhung. Sie befürchtet einen Gästeschwund. Vor der Landtagswahl hat die 37-Jährige deshalb einen Aufruf gestartet.

Um der gebeutelten Gastronomie unter die Arme zu greifen, wurde in der Corona-Pandemie die Mehrwertsteuer auf Speisen auf sieben Prozent gesenkt. Im Zuge der Energiekrise wurde die Maßnahme bis Ende dieses Jahres verlängert. Dann soll gleichwohl Schluss sein. Laut Überlegungen der Bundesregierung folgt zum Jahreswechsel die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Die CDU befürchtet in diesem Fall ein Restaurant-Sterben. Auch zahlreichen Gastronomen treibt die ins Auge gefasste Erhöhung Sorgenfalten auf die Stirn. Die Betreiber der Würzburger "Brotzeitbar" sprechen von einer "ernsten Bedrohung". 

Das Volkacher Restaurant "Lilie" hat sich kurz vor der am Sonntag stattfindenden Landtagswahl in Bayern mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt. "Uns ist aufgefallen, dass ganz viele Gäste keine Ahnung haben, dass die Steuer wieder angeglichen wird", berichtet Inhaberin und Küchenchefin Susanne Hahn am Freitag (6. Oktober 2023) im Gespräch mit inFranken.de. Die 37-Jährige ruft die Bevölkerung dazu auf, Politiker im Wahlkampf auf die fürs Gastgewerbe missliche Lage hinzuweisen. "Das Thema haben auch nur wenige Politiker auf dem Schirm", sagt Hahn.

Restaurant "Lilie" in Volkach sorgt sich vor Mehrwertsteuererhöhung - Appell vor Landtagswahl

Im Netz haben die "Lilie"-Verantwortlichen im Vorfeld der Wahl einen entsprechenden Aufruf gestartet. "Liebe Gäste, bitte setzen Sie sich dafür ein, dass die 7% Mehrwertsteuer auf Speisen bleiben - wir wissen nicht, wie wir ansonsten die aktuellen Preise halten sollen", heißt es in einem Facebook-Post des Lokals. "Falls Sie einen der vielfältigen Politiker*innen treffen, sprechen Sie unser Thema an."

Der Wegfall der vergünstigten Mehrwertsteuer würde für die unterfränkische Wirtin und ihre - inklusive Aushilfen - 29 Mitarbeiter eine zusätzliche Herausforderung darstellen. "Fleisch, Energie, Lohnkosten - alles steigt", gibt Hahn zu bedenken. "Durch die reduzierte Steuer können wir unsere Preise aktuell halten." Dies könnte sich in Kürze jedoch ändern. "Wenn die Mehrwertsteuer um 12 Prozent steigt, müssen wir mit unseren Preisen auch 12 Prozent nach oben gehen", sagt Hahn. "Das Schäufele würde dann statt 20 künftig 24 Euro kosten. Davor haben wir ein wenig Angst. Ich weiß nicht, ob das die Gäste bezahlen wollen - oder ob sie es bezahlen können."

Mit ihrem Appell, Politiker auf die drohende Teuerung anzusprechen, soll das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gelangen. "Das Ganze geht doch jeden an. Es betrifft ja uns alle", hält die 37-Jährige fest, die seit 2015 selbstständig ist. Im vergangenen Jahr hat sie einem der ältesten Häuser Volkachs mit ihrem Restaurant "Lilie" neues Leben eingehaucht. 

"Leute werden wahrscheinlich weniger essen": Wirtin befürchtet Gästeschwund

Gegenwärtig habe sie noch Hoffnung, dass von der anvisierten Mehrwertsteuererhöhung doch noch Abstand genommen wird. "Aber die Hoffnung ist klein", betont die Gastronomin. Sollte die Rückkehr zur früheren Regelung folgen, wäre dies nach ihrer Einschätzung mit Negativfolgen für ihre Branche verbunden. "Ich denke schon, dass sich das in den Gästezahlen niederschlägt", befürchtet Hahn. Ihre Sorge: "Die Leute werden dann wahrscheinlich weniger essen oder nicht mehr so häufig."

Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) fordert die Beibehaltung der 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen im Gastgewerbe. In einer Online-Petition nennt der Verband gleich mehrere Argumente für den Erhalt der jetzigen Regelung. 

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