Frau in Sulzfeld starb durch Hals-Attacke

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Foto: Berthold Diem
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Die 43-Jährige wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Dringend tatverdächtig ist ihr Ehemann. Der Sohn hat von dem gewaltsamen Tod vermutlich nichts mitbekommen. Die Nachbarn sind betroffen.

Auf dem ersten Blick scheint in der Matthias-Schiestl-Straße alles wie immer, alles geht wieder seinen gewohnten Gang. Doch hinter einer Wohnungstür ist nichts mehr wie es war, ist alles anders als zuvor. Gestern am frühen Morgen haben Beamte der Kitzinger Polizei einen 54-Jährigen festgenommen. Er steht im dringenden Verdacht, seine Ehefrau gewaltsam getötet zu haben. Die 43-Jährige fanden die Polizisten tot in der Wohnung. Der tatverdächtige Ehemann, der gestern bei der Kriminalpolizei Würzburg vernommen wurde, wird laut Polizeihauptkommissar Karl-Heinz Schmitt heute Vormittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt - um die Haftfrage zu prüfen. Zur Todesursache und dem Motiv des Täters werden aus ermittlungstaktischen Gründen noch keine Angaben gemacht.

Frau in Sulzfeld getötet by Infranken.de

Zurückhaltend und unnahbar
Der 54-Jährige hatte zunächst einen Bekannten angerufen, der daraufhin gegen 2.30 Uhr die Polizei über die Tötung der Frau informierte. Eine Streifenbesatzung der Kitzinger Polizei traf kurze Zeit später am Tatort ein. Die Beamten fanden die Frau tot im Wohnzimmer. Der Ehemann kam den Polizisten bereits im Treppenhaus entgegen, sie nahmen ihn sofort fest. Noch in der Nacht erreichten Beamte der Kripo Würzburg den Tatort. Auch ein Gerichtsmediziner und der zuständige Staatsanwalt waren vor Ort.

Weitere Stellungnahme vom Polizeipressesprecher zum Tötungsdelikt in Sulzfeld am Main by Infranken.de

"Der hat nie gegrüßt. Ich habe kein einziges Wort mit ihm gewechselt", sagt ein Nachbar über den Tatverdächtigen. Mitbekommen hat er in der Tatnacht nichts. Erst im Radio hat er morgens davon erfahren. Der 54-Jährige habe zu niemandem Kontakt gewollt, war nicht interessiert an seiner Umgebung, lebte zurückgezogen: "Der war unnahbar, verkroch sich nur in seinen vier Wänden, das Kind hat draußen auch nie gespielt."

Vor drei Jahren sei der Tatverdächtige nach Sulzfeld gezogen. Anfangs sei er noch in einem Auto mit norwegischem Kennzeichen unterwegs gewesen, erinnert sich der Nachbar. Die Tochter des Nachbarn habe kurze Zeit im selben Haus gelebt: "Sie hat nur Schlechtes über ihn gewusst." Manchmal habe er sogar seinen Hund die Notdurft im Treppenhaus verrichten lassen. Auch der Vermieter habe schon mit einer Räumungsklage gedroht. "Es soll ein schwieriger Mieter gewesen sein", weiß der Nachbar. Fassungslos ist er dennoch: "Wenn jemand so ums Leben kommt, ist man schon betroffen."

Ein Mitarbeiter des Bauhofs - gegenüber des Tatorts - hat sich hin und wieder mit dem Ehepaar unterhalten: "Man sieht sich und grüßt sich mal, mehr aber auch nicht." Der Tatverdächtige erschien ihm bis zum gewaltsamen Tod der aus Asien stammenden Frau absolut unauffällig. Als er Donnerstag Morgen kurz vor 7 Uhr auf die Arbeit kam, erschrak er und traute seinen Augen nicht: Polizeibeamte, ein Leichenwagen und zwei Kamerateams versammelten sich allesamt vor dem Haus. "Das ist unvorstellbar, einfach nur unvorstellbar", sagt eine weitere Nachbarin. Streitigkeiten oder Probleme zwischen dem Ehepaar habe sie nie mitbekommen, man habe sich aber auch nicht gekannt.

Leiche wird am Freitag obduziert
Die gemeinsamen Ermittlungen der Kriminalpolizei Würzburg und Staatsanwaltschaft Würzburg sind nun in vollem Gange. Wie die Frau ums Leben gekommen ist, steht noch nicht mit letzter Sicherheit fest. Die Leiche der 43-Jährigen wird am Freitag obduziert, wobei man sich gezielte Hinweise auf die Todesursache erhofft. (Update: Zwischenzeitlich hat die Polizei das Ergebnis der Obduktion vorgelegt. Todesursächlich war demnach ein massiver Angriff gegen den Hals der Frau.) Zum Motiv gibt es weiterhin noch keine gesicherten Erkenntnisse.

Zur Tatzeit hielt sich auch der gemeinsame Sohn der Getöteten und des Tatverdächtigen in der Wohnung auf. Laut Schmitt ist aber davon auszugehen, dass der Junge von dem "schrecklichen Geschehen" nichts mitbekommen hat. Er wurde zunächst zur Dienststelle der Kitzinger Polizei gebracht und noch am Morgen in die Obhut von Verwandten gegeben. Das Jugendamt Kitzingen wurde verständigt.

Der 54-Jährige, der in dringendem Verdacht steht, seine 43-jährige Ehefrau getötet zu haben, befindet sich jetzt in Untersuchungshaft. Der Beschuldigte war entgegen der ursprünglichen Planung bereits am Donnerstagnachmittag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Dabei erging Haftbefehl wegen Totschlags. Der 54-Jährige wurde anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.