Forstreform brennt Waldbesitzern unter den Nägeln

2 Min
Dieter Rammensee gab am Mittwoch den Geschäftsbericht der Forstbetriebsgemeinschaft Kitzingen, auf dem Podium Vorsitzender Josef Mend, Rainer Fell, Ruth Holfelder und Peter Kornell.
Foto: Robert Haaß

Es gibt Organisationen, die haben größere Probleme, als die Forstbetriebsgemeinschaft Kitzingen (FBG). Dennoch macht auch ihr die Reform zu schaffen.

Es gibt Organisationen, die haben größere Probleme, als die Forstbetriebsgemeinschaft Kitzingen (FBG). Denn: „Die wichtigste Botschaft: Es werden noch Bratwürste nachgebraten“, sagte deren Vorsitzender Josef Mend etwas scherzhaft, angesichts der großen Zahl an Mitgliedern, die am Mittwochabend in die Karl-Knauf-Halle in Iphofen zur Jahresversammlung gekommen waren. Es waren nur 80 Paar geordert worden, aber mehr Mitglieder zeigten Interesse.

Ansonsten gab es „nix außergewöhnliches“, sagte Iphofens Bürgermeister in seiner kurzen Einführung. Natürlich brennt einigen Gemeinden die bayerische Forstreform nach wie vor unter den Nägeln. Denn, so Mend, der Stellenabbau in den Forstämtern laufe sicher weiter, ansonsten müsste diese Reform rückgängig gemacht werden.

Borkenkäfer im Herbst

In der Folge stehen Gemeinden mit nicht allzu großem Waldbestand demnächst ohne Unterstützung durch die Forstämter da. Zwar konnte der Stellenabbau von 2019 auf 2025 verschoben werden, allerdings nur so lange, wie die entsprechende Forststelle auch besetzt ist. Ansonsten stehen die Forstbetriebsgemeinschaften bereit, die Betreuung zu übernehmen.

„Die Entwicklung ist bedauerlich“, sagte Mend. Für Gemeinden mit mehr als 200 Hektar Wald werde sich nun ein Wettbewerb zur Beförsterung entwickeln, bei dem es wohl um das wirtschaftlichste Angebot gehen wird: „Wir stellen uns dem Wettbewerb“, erklärte Mend mit Blick auf die FBG, „und wir setzen um, was der Gesetzgeber vor zwölf Jahren beschlossen hat.“

Der allgemeine Jahresverlauf hatte zu Beginn 2016 nach dem Trockenjahr 2015 ganz gut ausgesehen, bis dann in den Sommermonaten wieder der Regen ausblieb, so Geschäftsführer Dieter Rammensee in seinem Bericht. Im Herbst ist dann vereinzelt der Borkenkäfer aufgetreten.

Die Laubholzsubmission auf dem Lagerplatz in Iphofen hatte mit knapp 125 000 Euro für 277 Festmeter Holz ein „ganz ordentliches“ Ergebnis gebracht. Im Mittelpunkt natürlich die Eiche, die einen durchschnittlichen Erlös von 473,99 Euro pro Festmeter brachte.

Brennholzpreise gesunken

Wohl sehr selten, deshalb in den vergangenen Jahren auch gefragt, ist der Nussbaum. Die vier Stämme brachten einen Erlös von 375 Euro pro Festmeter. Die teuersten Stämme waren aber Eichen. Hier brachte das beste Stück, bei einer Länge von 4,30 Metern und einem Durchmesser von 59 Zentimetern einen Erlös von 1851,42 Euro, das sind pro Festmeter 1569 Euro.

Insgesamt blieb die Vermarktung von Holz etwa auf dem Niveau des Vorjahres mit knapp 16 000 Festmetern und einem Erlös von knapp 1,25 Millionen Euro. An der Spitze der Holzlieferanten der FBG steht nach wie vor Iphofen, gefolgt von Wiesentheid. Für die aktuell 565 Mitglieder pflanzte die FBG 5600 Bäume, baute 2,25 Kilometer Zaun und pflegte rund 2400 Hektar Wald.

Während die Eiche auf dem Holzmarkt nach wie vor sehr gefragt ist und die Preise nochmals angestiegen sind, besteht bei Buche zwar Nachfrage, aber auf preislich niedrigem Niveau. Die kalten Tage sind gut für die Hackschnitzelpreise, deshalb wünscht sich Rammensee nach den beiden milden Wintern wieder wirkliche, denn „dann wäre der Markt wieder aktiver“. Und: Die Brennholzpreise sind leicht gesunken.