Wenn das mal keine gute Idee war, um die Vereinskasse aufzubessern: Man hole einen angesagten Künstler wie Michl Müller, putze die Mehrzweckhalle einigermaßen heraus, stelle die nötigen Helfer – und bietet am Ende nicht nur der Bevölkerung des Markgrafenstädtchens ein tolles Event, sondern hat sogar noch etwas übrig.
Wenn das mal keine gute Idee war, um die Vereinskasse aufzubessern: Man hole einen angesagten Künstler wie Michl Müller, putze die Mehrzweckhalle einigermaßen heraus, stelle die nötigen Helfer – und bietet am Ende nicht nur der Bevölkerung des Markgrafenstädtchens ein tolles Event, sondern hat sogar noch etwas übrig.
Unter dem Motto „Das wollt‘ ich noch sagen“ begeisterte der fränkische Kabarettist am Donnerstagabend rund 650 Fans in der ausverkauften Mainbernheimer Mehrzweckhalle, organisiert hatte den Auftritt der TSV Mainbernheim.
Der auf der Bühne ruhelose, immer umhereilende und gestikulierende Michl Müller versteht es wie kaum ein anderer, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Seien es die Politik, der Pferdefleischskandal oder die UNICEF-Studie, nach der viele Kinder Deutschlands in der heutigen Zeit unglücklich sind.
Auch die Papstwahl wurde unter die Lupe genommen, wozu Michl Müller meinte: „Bei weißem Rauch: der neue Papst steht fest; bei schwarzem Rauch: die Kardinäle müssen sich noch entscheiden; und bei ganz viel schwarzem Rauch: der Vatikan brennt.“ Auch habe der neue Papst Franziskus I. eine gewisse Ähnlichkeit mit Alfred Biolek, so Müller.
„Toleranz hört sich im fränkischen Dialekt wie ,doller Ranzen‘ an.“
Michl Müller bei seinem Auftritt in Mainbernheim
Dass man mit der fränkischen Sprache Wortspiele treiben kann, bewies er am hochdeutschen Wort Toleranz, was sich im fränkischen Dialekt wie „doller Ranzen“ anhöre sowie am deutschen Frauennamen „Dörte“, der im Fränkischen besser als „er, sie, es dörrte vor sich hin“, verstanden werde.
Auch mischte sich der Rhöner unter das Publikum, besonders hatte es ihm Sabine aus Kitzingen in der vorderen Reihe angetan.
Was bei einem Abend mit Müller nicht fehlen darf, sind seine aussagekräftigen Lieder, in denen er sich als bekennender Franke ausgibt und kein Marihuana braucht, sondern viel lieber einen Silvaner trinkt. Oder das Lied vom FKK, dem Kloß mit Soß‘, das mit Styropor verpackte Haus und sein Klassiker: die Fleischereifachverkäuferin.
Anschaulich wurden die verschiedenen Einkaufstypen bei Lidl geschildert sowie seine Erlebnisse mit Familie Claus mit C und seiner Frau Dörte und Sohn Elias Manuel.