Nicht nur bei Faschingsnarren ist der Krapfen zur Zeit heiß begehrt. Wie er zubereitet wird, lernten Gudrun Pfister und andere Liebhaber des Gebäcks direkt in der Praxis.
Der Duft steigt sofort in die Nase. Lässt Gudrun Pfister und die anderen Kursteilnehmer auf der Stelle schwach werden. Ist einfach unwiderstehlich. Und erst der Anblick! Krapfen, wohin das Auge reicht. In sämtlichen Variationen. Ob Fastnachtsküchle, ausgezogene Krapfen, Kissele oder Natronküchlein - niemand, der dazu noch nein sagen könnte. Und schon gar nicht möchte. Doch die Frauen sind natürlich nicht nur zum Naschen da. Gebacken haben sie die süßen Teilchen nämlich allesamt selbst - unter Anleitung von Monika Hegwein, Referentin für Hauswirtschaft und Ernährung.
"Wir sündigen heute a bisserl", neckt sie die Frauen noch zu Beginn des Kurses. Denn gerade jetzt zur Faschingszeit haben die Krapfen absolute Hochsaison, sind der Renner in jeder Bäckerei - und auch daheim in der hauseigenen Küche.
Und kaum haben sich alle Liebhaber des Gebäcks ihre Schürzen um den Hals gelegt, geht es auch schon direkt an den Hefeteig: Ausrollen, ausstechen, formen, kneten - für jeden gibt es etwas zu tun. "Ich kenne das von zuhause. Zur Faschingszeit backe ich für meine Kinder und Enkelkinder jedes Jahr Krapfen", sagt Ingrid Schellhorn. Und obwohl sie eigene Rezepte und schon reichlich Erfahrung mit der Zubereitung des fluffigen Gebäcks hat - beim Kurs wollte sie trotzdem mitmachen: "Es könnte ja was Neues für mich dabei sein. Man lernt nie aus."
Während die Hefeteigkugeln im heißen Fett schwimmen, tauschen sich die Frauen untereinander aus und verraten ihre unterschiedlichen Backgeheimnisse. "Jeder macht's anders", sind sie sich einig. Bei den fertigen Krapfen fehlt dann nur noch der letzte Feinschliff, die süße Füllung - die Marmelade.
Reichlich Puderzucker drauf: Fertig! Dem Geschmackserlebnis sind keine Grenzen gesetzt. Zumindest bis Aschermittwoch. Dann ist die Krapfen-Zeit nämlich eigentlich vorbei. Dass sie mittlerweile trotzdem vielerorts das ganze Jahr über zu kaufen sind, kann Hegwein nicht verstehen. "Es muss nicht das ganze Jahr über alles geben", betont sie. Der Backkurs, der vom Kitzinger Bayerischen Bauernverband organisiert wird, findet noch an mehreren Terminen statt, ist aber fast ausgebucht. Am 5. Februar sind noch einige wenige Plätze frei und können beim Bayerischen Bauernverband unter Tel. 09321/13460 reserviert werden.
Tradition Schmalzgebäck hat in Deutschland eine lange Tradition und ist schon in ältesten Rezeptbüchern zu finden. Es umfasst ausschließlich das Gebäck, das schwimmend in heißem Fett ausgebacken wird.
Teigarten, die zu Schmalzgebäck verarbeitet werden, sind vor allem Hefeteig, Backpulver- und Brandteig, aber auch Pfannkuchen- und Nudelteig.
Schmalzvorräte Schmalzgebäck ist typisch für die Faschingszeit. Das Ende der Faschingstage markierte früher den Beginn der Fastenzeit vor Ostern. Vor dieser entbehrungsreichen Zeit wollte man sich mit dem gehaltvollen Gebäck noch einmal richtig stärken. Deshalb wurden sämtliche Eier- Butter- und Schmalzvorräte zu Schmalzgebäck verarbeitet.