Frühstück: Gelbe Männchen und der Club

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Frühstück: Von Mord, Sex und Sticheleien
Frühstück:     Von Mord, Sex und Sticheleien

Kult-Radioreporter Günther Koch wurde einmal gefragt, wer oder was seine Liebe zum 1. FC Nürnberg geweckt habe. Die Antwort: „Die Club-Fans haben mich überzeugt. Diese darbenden, leidenden Fans, die an diesem Verein so sehr hängen. Das ist schon beeindruckend.“

Kult-Radioreporter Günther Koch wurde einmal gefragt, wer oder was seine Liebe zum 1. FC Nürnberg geweckt habe. Die Antwort: „Die Club-Fans haben mich überzeugt. Diese darbenden, leidenden Fans, die an diesem Verein so sehr hängen. Das ist schon beeindruckend.“

Eine Aussage, die ein paar Jahre her ist – aber scheinbar für alle Zeiten Gültigkeit besitzt. Genau genommen ist der Club-Fan sogar die personifizierte Leidensfähigkeit.

Diese Saison kommt zum Leiden auch eine gewisse Grausamkeit – wer spielt schon gerne in der Zweiten Liga. Im Mittelmaß. Auf Platz zehn nach fünf Spieltagen. Wobei Daueroptimisten jetzt einwenden könnten, dass man sich immerhin einen Platz vor 1860 München befindet.

Tatsächlich aber ist die Lage von einer gewissen Hoffnungslosigkeit geprägt. Das zeigte sich am Dienstagmorgen in Kitzingen, als ein Clubfan gefragt wurde, ob er die Heimniederlage gegen Düsseldorf am Montagabend verkraftet habe. Worauf der Clubfan sinngemäß sagte, dass er dazu nichts sagen könnte, weil er statt der Live-Übertragung auf Sport 1 lieber auf Pro 7 die Simpsons geschaut habe. Um seine Nerven zu schonen. Und weil er sich im Zweifel derzeit lieber kleine, gelbe Männchen statt talentfreie Fußballer anschaue.

Wobei es für Cluberer immer schwieriger wird, eine Alternative zu finden. Im ZDF lief am Montagabend der Film „Wenn es am schönsten ist“ – passt gerade so gar nicht. Kabel eins zeigte den „Todeszug nach Yuma“, was ja auch irgendwie nach Untergang klingt. In der ARD gab's „Hart aber fair“ – erinnert zu sehr an bessere Zeiten.

Ganz Verzweifelte sollen auf RTL II „Die Wollnys 2.0 - Die nächste Generation“ angeschaut haben. Die meisten Clubfans dürften bei SAT. 1 hängen geblieben sein. Da lief Danni Lowinski. Wie gemacht für die derzeitige Gefühlslage im Clubland. Die Folge hieß: Am Arsch.