Die Woche: Wein und Beziehungen

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Die Woche: Notfalls Eimer unter den Tisch
Die Woche:     Notfalls Eimer unter den Tisch

Endlich! Das Geheimnis ist gelüftet. Wie schafft man es, 50 Jahre in trauter Zweisamkeit zusammenzubleiben? Am Freitag stand's in der Zeitung. Berichtet wurde über die Goldene Hochzeit von Christa und Horst Högner aus Stadtschwarzach. O-Ton des Hausherrn: „Meine Frau ist mein Hobby und ich liebe Oldtimer!“

Endlich! Das Geheimnis ist gelüftet. Wie schafft man es, 50 Jahre in trauter Zweisamkeit zusammenzubleiben? Am Freitag stand's in der Zeitung. Berichtet wurde über die Goldene Hochzeit von Christa und Horst Högner aus Stadtschwarzach. O-Ton des Hausherrn: „Meine Frau ist mein Hobby und ich liebe Oldtimer!“

Ähm, tja. Kurz nachdenken. Anders herum wäre es irgendwie sinnvoller – aber nach 50 Jahren können sich die Dinge ja schon mal ändern.

Manche Erkenntnisse reifen eben erst mit fortgeschrittenen Lebensjahren. Beispielsweise, dass es nie kommt, wie man denkt. Sondern immer so, wie man es sich nie hätte vorstellen können.

Bis Mitte der Woche hätten wir uns nie vorstellen können, dass es Lasterfahrer gibt, die ohne Führerschein umherdüsen. Und doch wurde am Mittwochnachmittag ein Kraftfahrer auf der A 3 bei Wiesentheid aus dem Verkehr gezogen, der seit zwei Jahren „ohne“ unterwegs war.

Oder wer hätte sich vorstellen können, dass ein 19-jähriger Azubi bei seinem Chef auftaucht, mit einer Pistole herumfuchtelt und Geld fordert, weil er aus der Firma geflogen war? Und das alles im beschaulichen Dettelbach.

Damit ist so eine Woche aber längst noch nicht voll. Ein paar seltsame Aktionen passen noch locker hinein. Da gab es, wie wir verzückt erfahren durften, den Wettbewerb „Bayerns Boden des Jahres 2014“. Gewinner: der Weinbergsboden in Castell.

Ulkig auch, dass das Bayerische Fernsehen meint, die schönste Kuh im Freistaat suchen zu müssen. Wobei man da am Freitag bei Christine Löb in Reupelsdorf zumindest nicht ganz falsch lag. Wer sollte die schönsten Exemplare im Stall haben, wenn nicht unsere ehemalige Bayerische Milchkönigin.

Und dann war da noch die Frage, wer den Längsten hat. Herrschaften, ruhig bleiben. Es ging um Maibäume. Per Facebook wurde am Mittwoch der stattlichste Maibaum gesucht. Wie es aussieht, machte Buchbrunn klar das Rennen. Dort brachte man es auf stolze 23 Meter – plus zwei Meter im Boden.

Genug Längenvergleiche für heute. Wir werden uns jetzt ein dem Casteller Mutterboden entwachsenen Weinchen genehmigen. Um dabei dem Ehepaar Högner zuzuprosten und ein wenig über immerwährende Liebe nachdenken. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Beziehungen eigentlich wie Wein sind: Mit den Jahren steigen die Ansprüche. Was man früher trank, würde man heute nie mehr anfassen.

Die Woche blickt immer samstags zurück, was unseren Autoren in den vergangenen sieben Tagen aufgefallen ist.