Der Kitzinger Einzelhandel ist mit seinen kleinen, oft inhabergeführten Läden in einer besonderen Situation: Die Kunden lieben es, im Zentrum zu bummeln, sich beraten zu lassen. Doch längst nicht immer kaufen sie dann auch vor Ort – der Onlinehandel schneidet sich regional und global Jahr für Jahr mehr vom Umsatzkuchen ab. Die Initiative dieser Zeitung „Lass den Klick in deiner Stadt“)will dazu beitragen, dass mehr Geld im Ort bleibt. Claudia Biebl, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins Kitzingen, kämpft unermüdlich dafür, dass die Geschäfte sich besser präsentieren, serviceorientierter werden.
Der Kitzinger Einzelhandel ist mit seinen kleinen, oft inhabergeführten Läden in einer besonderen Situation: Die Kunden lieben es, im Zentrum zu bummeln, sich beraten zu lassen. Doch längst nicht immer kaufen sie dann auch vor Ort – der Onlinehandel schneidet sich regional und global Jahr für Jahr mehr vom Umsatzkuchen ab. Die Initiative dieser Zeitung „Lass den Klick in deiner Stadt“)will dazu beitragen, dass mehr Geld im Ort bleibt. Claudia Biebl, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins Kitzingen, kämpft unermüdlich dafür, dass die Geschäfte sich besser präsentieren, serviceorientierter werden.
Frage: Vergangenen Herbst hatte die Aktion „Lass den Klick“ Premiere. Halten Sie die Fortsetzung für sinnvoll?
claudia biebl: Ich finde die Aktion total wichtig. Das ist etwas, was man den Leuten immer wieder ins Bewusstsein bringen muss. Und es sollte durch die Geschäfte gelebt werden, die besondere Art der Betreuung der Kunden. Ihnen muss der Mehrwert des lokalen Handels verdeutlicht werden. Es muss die positive Erfahrungen im Fachgeschäft geben, sich der gute Eindruck beim Kunden verfestigen. Dann erkennt er auch, was der Mehrwert wirklich ist. 1#googleAds#100x100
Haben Sie Rückmeldung von Kitzinger Geschäften zur ersten Aktion?
Biebl: Ich bin von zwei Kunden angesprochen worden, deren Erwartungshaltung aufgrund der Aktion hoch gewesen ist und die enttäuscht waren. Das ist schade, aber ich weiß, dass sich viele Geschäfte absolut bemühen, die Kunden mit ihrem guten Angebot und der Art der Präsentation anzulocken. Und ich kriege bei Veranstaltungen wie dem Stadtfest mit, dass Besucher von außen kommen und uns wissen lassen: 'Es ist toll, was ihr hier habt' – und die die Innenstadt sehr positiv wahrnehmen.
Sie haben im Oktober Aktionen angekündigt, die den Mehrwert des Einzelhandels gegenüber dem Internet ins Blickfeld rücken sollte. Gab es die?
Biebl: Wir hatten ja ganz gezielt in der Weihnachtszeit die Aktion, wo wir zum einen die Leute mit einer Punkte-Sammelaktion aktiviert haben, vor Ort einzukaufen, ihre '24 Sterne zum Glück' zu sammeln. Das ist sehr gut angekommen, wir hatten eine Rücklaufquote von 25 Prozent, sprich über 250 von 1000 ausgegebenen Karten sind voll beklebt zurückgekommen. Das werden wir wiederholen. Und dann hatten wir ja den Geschenke-Shuttle als klaren Versuch, den Mehrwert des Internets, die Sachen nach Hause zu bekommen, abzufangen.
Das ist zäh angelaufen, aber wir machen das in Zusammenarbeit mit der Firma Spindler heuer wieder, weil wir überzeugt sind, dass es eine coole Geschichte ist, die stärker ins Bewusstsein der Leute rücken muss. Beim ersten Mal wird so eine Sache oft nicht richtig wahrgenommen: man muss dranbleiben, wenn man von der Aktion überzeugt ist.
Die Bedürfnisse der Geschäftsleute und die Regeln der Stadt passen nicht immer zusammen. Wo sind Verbesserungen geglückt, wie Parkgutscheine für 30 Minuten pro Einkauf?
Biebl: Die Parkgutscheine versuchen wir verstärkt einzusetzen, sie haben jetzt auch ein neues Layout. Jetzt weisen sie stärker auf den Einzelhandel hin, vorher waren die Gutscheine neutral. Das wird gut angenommen, aber natürlich könnten sich mehr Geschäfte beteiligen. Die Stadt ist dabei, Regeln aufzustellen, die für alle Geschäfte gelten – und diese auch klar zu kommunizieren. Bisher hat jeder irgendetwas gemacht, sich sein Ding rausgenommen, das Motto war gelegentlich 'Frechheit siegt'. Die Korrekten waren somit öfters im Nachteil. Künftig soll es ein einheitlicheres Bild geben, auch klar sein, wie weit zum Beispiel Ständer oder Tische in die Wege ragen dürfen. Das finden auch wir gut, weil die Leute eine gewisse Grundordnung und Sauberkeit erwarten. Es soll nicht wie auf dem Basar aussehen. Die Regeln sollen für Einzelhändler und Gastronomen passen. Bis jetzt gab es zwar Bestuhlungs- und Möblierungsregeln, aber als 'Kann-Lösungen'. Es wurde also teilweise umgesetzt, teilweise nicht.