Das hat es noch nicht gegeben: Alle Schulen im Freistaat schließen für drei Wochen. Was aber nicht heißt, das die Kinder nicht lernen müssen.
Das hat es noch nicht gegeben: Alle Schulen im Freistaat schließen für drei Wochen. Die Schulleiter begrüßen die Entscheidung der Staatsregierung. Berufstätige Eltern müssen jetzt nach Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder suchen.
Die Schulleiter aus dem Landkreis Kitzingen hatten sich am Donnerstagnachmittag zu einer planmäßigen Besprechung versammelt. „Da konnten wir die möglichen Schritte einer Schließung schon mal besprechen“, berichtet Schulamtsleiter Kurt Krause. Die tatsächliche Verfügung am Freitagvormittag traf die Verantwortlichen deshalb nicht völlig unvorbereitet.
„Wir haben die Eltern gleich über unsere Homepage informiert“, berichtet Andrea Lorey von der Grundschule St. Hedwig in Kitzingen. Dort war bereits am Freitagmittag Arbeitsmaterial abrufbar. Für jede Klasse werden Woche für Woche neue Aufgaben bereitgestellt. Ihre Bücher und Arbeitshefte haben die Kinder mit nach Hause genommen.
Die Reaktionen der Grundschüler fielen bei Schulschluss unterschiedlich aus. „Manche hatten Tränen in den Augen, andere haben gedacht, dass es jetzt in die Ferien geht“, berichtet die Schulleiterin.
Als Ferien gelten die kommenden drei Wochen keinesfalls. „Der Unterricht ist in dieser Zeit ausgesetzt“, formuliert es Monika Rahner, Schulleiterin am AKG. Der Unterrichtsstoff soll – so gut wie möglich – auch in den kommenden drei Wochen bereit gestellt werden. „Aber wir können natürlich keinen Fernunterricht geben“, wirbt Kurt Krause um Verständnis. Jede Schule habe ihre eigenen Kanäle, um die Informationen weiterzugeben. Das Armin Knab Gymnasium setzt, wie die meisten Schulen, auf die digitale Plattform mebis. „Das ist wie ein virtuelles Klassenzimmer“, erklärt Rahner. Die Lehrer können Arbeitsblätter einstellen und mit den Schüler chatten. Jeder Schüler habe einen Account. „Einen kontinuierlichen Unterricht ersetzt das System natürlich nicht“, betont Rahner.
Am Freitagnachmittag war die Plattform schon überlastet, wie Michael Rückel berichtet. Der Leiter der Kitzinger Realschule ist deshalb froh, über ein schulinternes Email-System und eine Schul-Cloud zu verfügen. Über Apps können sich die Lehrer mit ihren Schülern austauschen, Aufgaben verteilen und beispielsweise Lösungen für bestimmte Aufgaben einfordern. Gerade die Schüler der 10. Klassen, die sich auf die Prüfungen vorbereiten, müssten jetzt eigenverantwortlich arbeiten. „Das Kultusministerium will eine Sonderregelung erarbeiten“, weiß Rückel. In der nächsten Woche soll sie kommuniziert werden.
Kurt Krause versichert, dass einzelne Schüler auf keinen Fall einen Nachteil von der außergewöhnlichen Situation davontragen. „Wir werden eine Regelung finden, die immer zu Gunsten der Betroffenen ausfällt“, verspricht er und ergänzt: „Es braucht jetzt niemand in Panik zu geraten.“