Entwässerungskonzept für Ziegelgärten VI

1 Min

Das Entwässerungskonzept für das neue Baugebiet Ziegelgärten VI in Prichsenstadt nimmt erste Formen an.

Das Entwässerungskonzept für das neue Baugebiet Ziegelgärten VI in Prichsenstadt nimmt erste Form an. Andreas Lang, bei der Planungsfirma BaurConsult, stellte im Stadtrat Prichsenstadt einen ersten Entwurf vor. Genauer gesagt einen Entwurf mit zwei Varianten, die von den Räten unter die Lupe genommen wurden.

In beiden Varianten wird ein Regenrückhaltebecken gebaut, weil das Abwassersystem nach neuen gesetzlichen Vorgaben ein Mischsystem zu sein hat, dass zwischen Schmutz- und Regenwasser unterschieden werden muss. Variante eins wäre nur auf den ersten Blick die günstigere, würde sie doch bedeuten, dass das Becken am Rand des Baugebietes entstehen würde. „Dafür würden zwei Bauparzellen wegfallen“, erläuterte Lang. Ein Umstand, der im Rat auf nicht sonderlich viel Gegenliebe stieß.

Interessanter war da schon Variante zwei, etwas teurer, aber um einiges sympathischer. Die sieht nämlich vor, dass unter der immer noch bestehenden Bahnlinie ein Durchbruch geschaffen wird und das Regenwasser durch eine 240 Meter lange Leitung bis zum Becken im Bereich des Sportheims geschaffen werden soll. Das Becken, so Lang, sei bereits in seinen Grundzügen vorhanden und könne leicht auf die erforderlichen 360 Kubikmeter Inhalt ausgebaut werden.

Eine spätere Vergrößerung, wenn sich das Baugebiet ausweitet, sei ebenfalls problemlos möglich. „Dann graben wir es tiefer aus, das gibt der Boden her“, so Lang. Dazu hätten bereits die Stadt als auch das Wasserwirtschaftsamt ihre Zustimmung signalisiert.

Das Problem mit der Bahnstrecke könne durch eine spezielle Leitung „umgangen“ werden, so Lang. Dazu muss unterhalb der Schienen ein Durchbruch geschaffen werden, „was mit gut 50 000 Euro auch das Teuerste der gesamten Geschichte wäre“. Summasummarum darf sich die Stadt bei dieser Variante auf gut 220 000 Euro Kosten einstellen, wobei die 240 Meter lange Leitung um die 450 Euro pro Meter kosten dürfte. „Solange die Strecke nur stillgelegt, aber noch nicht entwidmet ist, könnte dort morgen wieder ein Zug fahren“, zitierte Lang einen Verantwortlichen der Deutschen Bahn. Wobei nicht nur bei Bürgermeister René Schlehr Zweifel laut wurden, wie das funktionieren solle. „Solange die Strecke nicht entwidmet ist“, so Schlehr, „können wir nur unten durch, und das geht nur mit einem bestimmten Mindestabstand. “ Um gleich eine mögliche Erweiterung des Baugebietes mit bedienen zu können, soll der Abwasserkanal auf 600 Millimeter Durchmesser dimensioniert sein.

Einen Beschluss gab es bei diesem Tagesordnungspunkt nicht. Vielmehr waren sich die Räte einig, Variante eins (zwei fehlende Bauplätze) fallen zu lassen und Variante zwei mit einer großen Kanaldimension zu verfolgen. „Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich“, fasste Helmut Happel die Stimmung im Rat zusammen.