Die Spargelsaison naht

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Neben den Vorträgen boten Fachfirmen beim Spargeltag in Rödelsee viele Information rund um das Thema Spargel.
Foto: Gerhard Krämer

Schädlingsbekämpfung, Produktionskosten und Forschungsergebnisse Themen beim Spargeltag

Grün oder weiß – diese Frage wird alle Jahre diskutiert, wenn der Spargel wieder auf dem Markt ist. Viel Arbeit steckt hinter der Erzeugung des „königlichen Gemüses“. Was es dabei alles zu beachten gilt, denn Spargel schmeckt zum Beispiel auch der Wiesenwanze, das erfuhren die über 50 Teilnehmer beim 27. Unter- und Oberfränkischen Spargeltag in Rödelsee.

Durch die Anhebung des Mindestlohns dürften auch die Spargelpreise leicht steigen, denn als Preisuntergrenze gelten nun sechs Euro pro Kilo. Einige Wochen aber werden sich die Spargelliebhaber noch gedulden müssen, denn offiziell wird die diesjährige Saison am 5. April in München offiziell eröffnet.

Anbauflächen steigen

Die Beliebtheit des Spargels steigt, was sich auch an Hand steigender Flächenzahlen belegen lässt. Nikolai Kendzia von der Abteilung Gartenbau des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen informierte, dass in Unterfranken die Anbaufläche von 517,1 Hektar im Jahr 2015 auf 581,1 Hektar gestiegen sei.

Nach wie vor liegen die größten bayerischen Anbauflächen in Schwaben (von 1254,3 auf 1351,8 Hektar), Niederbayern (von 874,6 auf 1054,3 Hektar) und Oberbayern (von 801,1 auf 940,2 Hektar). In Mittelfranken stieg die Fläche von 334,9 auf 353,6 Hektar, während in Oberfranken die Fläche von 73,9 geringfügig auf 73,7 Hektar gesunken ist.

45 Prozent im Landkreis

In Unterfranken hatte im vergangenen Jahr der Landkreis Kitzingen mit 259,6 Hektar (45 Prozent) die größten Spargelflächen, gefolgt von den Landkreisen Schweinfurt (119,6 Hektar/21 Prozent), Würzburg (89,8 Hektar/15 Prozent) und Hassberge (39,7 Hektar/sieben Prozent).

Die meisten Betriebe

Wenn Franken auch nicht so viel Fläche hat, bei der Zahl der Spargelbetriebe liegt Franken mit 356 (62,7 Prozent) weit vorne. In Unterfranken bauten im vergangenen Jahr 93, in Mittelfranken 205 und in Oberfranken 58 Betriebe fränkischen Spargel an. In Oberbayern widmeten sich 116 Betriebe dem Spargelanbau, in Niederbayern 50, in Schwaben 36 und in der Oberpfalz zehn.

Viele Themen

as Programm des Spargeltags nannte Kenzia einen „Rundumschlag“ zum Spargel, denn die Themen reichten vom richtigen Fungizideinsatz im Spargelbau über Produktionskosten, Zeiterfassung im Zeichen des Mindestlohns, Saisonarbeitskräfte, Düngeverordnung bis zum Bewässerungsmanagement.

Christine Müller vom AELF Kitzingen informierte über erste Ergebnisse über den Einsatz von effektiven Mikroorganismen. Zum Beispiel werde das Wurzelwachstum gefördert, ebenso die Zuckergehalte in der Wurzel. Heuer sollen noch die Erträge in Abhängigkeit von der Behandlung ausgewertet werden.

Wanzen ein Problem

Spargelkäfer und Spargelhähnchen sind bei Spargelbauer ungern gesehen, ebenso wie Wanzen, die laut Müller ein zunehmendes Problem im Anbau darstellen. Insbesondere stellte Müller den Teilnehmern die Wiesenwanze vor, die ihre Eier direkt am treibenden Spargel auslegt. Kontrollen sollten relativ früh einsetzen, denn das toxische Speichelsekret der stechenden und saugenden Insekten verträgt der Spargel nicht. „Die Behandlung mit Fruchtkalk hat sichtbaren Erfolg gebracht“, berichtete Müller, die kurz auch über Möglichkeiten, Wildverbiss mit Aminosol zu vermeiden, informierte.

Kalkulation vorgestellt

Auch stellte Müller eine Preiskalkulation vor, wobei sie als Beispiel einen Betrieb mit 22 Hektar genommen hatte. Bei einem Mindestlohn von 9,10 Euro die Stunde nannte sie als Preisuntergrenze sechs Euro das Kilo. Beim Mindestlohn von 8,60 Euro die Stunde hatte diese bei 5,91 Euro gelegen.