Das Hallburg-Team ist stärker als der Brand

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Bis zu fünf Müllcontainer stehen auf dem Parkplatz der Hallburg.
Die Bauarbeiter machen eine Pause.
 
Der Treppenaufgang zum ersten Stock im Schloss.
 
Die Bauarbeiten sind im Gange.
 
Hier, im Gastraum der Hallburg, befand sich der lange Stammtisch.
 
Auf ihr Team ist Wirtin Karin Molitor-Hartmann besonders stolz: Sie arbeiten rund um die Uhr und organisieren den Biergartenbetrieb am Wochenende.
 
Sieht noch wüst aus: Im ehemaligen Gastraum (links war einmal der Thekenbereich) sind die Bauarbeiten in vollem Gange.
Fotos (4): Hanns Strecker
Im Gang des Obergeschosses musste der Fußboden ganz herausgenommen werden. Die Rauchspuren sind bereits beseitigt.
 
Im ersten Stock war die Zerstörung nicht so schlimm. Der Schönbornsaal wartet schon auf den ersten Anstrich.
 

Am 16. Mai hätte ein Feuer auf der Hallburg fast die Existenz von Karin Molitor-Hartmann vernichtet. Jetzt geht es wieder aufwärts.

Ein Tag, den Karin Molitor-Hartmann wohl nie vergessen wird: den 16. Mai. Ein Tag, an dem ein Feuer nahezu ihre Existenz, die Hallburg, vernichtete. Jetzt, rund eineinhalb Monate später, sieht die Welt schon anders aus. Der Gastbetrieb hat wieder begonnen – wenn auch eingeschränkt.

Rückblick: Am frühen Morgen des 16. Mai – ein Sonntag – hatte eine Reinigungskraft der Hallburg Rauch aus der Gaststätte dringen sehen. Die Feuerwehren wurden alarmiert, die im Sekundentakt eintrafen und löschten. Wenn auch das Schlimmste verhindert werden konnte – der Schaden ist enorm: Die gesamte Einrichtung war verbrannt, das Haus von Sachverständigen als baufällig eingestuft worden. Die Tage danach waren schlimm für Karin Molitor-Hartmann.

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Nach gut einer Woche dann die erlösende Nachricht: Die Kripo hat eindeutig einen technischen Defekt an der elektrischen Leitung festgestellt, also kein Eigenverschulden. Spätestens ab diesem Moment blitzte der alte Kampfgeist bei Karin Molitor-Hartmann wieder auf. Ihr schon am Unglückstag abgegebenes trotziges Bekenntnis: „Die Hallburg geht weiter“ nimmt jetzt konkrete Formen an.

Versicherungsvertreter, Handwerker, Gutachter und Architekten geben sich momentan auf dem Schlossberg die Türklinke in die Hand. Mittendrin ihre Angestellten: „Ein tolles Team“, strahlt die Wirtin und freut sich über den Zusammenhalt. Es sind nicht nur ihre Angestellten, die Tag und Nacht arbeiten. Unterstützung bekommt sie auch vom Eigentümer der Hallburg: Graf Paul von Schönborn hat seinem Gutsverwalter Georg Hünnerkopf als Bevollmächtigten eingeteilt. Er koordiniert die Bau und Renovierungsmaßnahmen, damit „ es keinen Tag Leerlauf gibt“.

Das komplette Ausräumen der Inneneinrichtung muss organisiert werden. Dafür stehen am Parkplatz manchmal bis zu fünf große Schuttcontainer. So manches Erinnerungsstück ist vollkommen zerstört und wird entsorgt. Die Versicherung fordert für die Feststellung des Inventarschaden möglichst alle, auch Jahre zurückliegende Belege und für größere Wiederbeschaffungen müssen zuerst Angebote eingeholt werden. „Eine wahnsinnig zeitaufwendige Arbeit. Ohne die treuen Helfer wäre das unmöglich“, sagt Molitor-Hartmann.

Das Wir-Gefühl in dieser schweren Zeit trägt erste Früchte: Bereits jetzt steht an den Wochenenden – bei schönem Wetter – ein Teil des Gartens für die Gäste zur Verfügung. Nächstes Ziel: die Jazz-Frühschoppen an den Sonntagen. Das könnte bis Ende Juli klappen. Aber das Hauptziel, das alle vor Augen haben, ist das Frühjahr 2017: Da soll dann der Betrieb wieder voll über die Bühne gehen.

Geöffnet ist ein Teil des Biergartens auf der Hallburg derzeit – nur bei schönem Wetter – freitags ab 15 Uhr, samstags und sonntags ab 12 Uhr. Infotelefon: (09381) 2415.