Eine mutmaßliche Brandstiftung wurde fast zur Vollkatastrophe. Die Feuerwehr bekämpfte gerade fünf Brandherde im Wald, als plötzlich mitten in der Ortschaft eine Scheune in Flammen aufging.
Beinahe-Katastrophe in Kleinlangheim - Fast "ganzer Ort abgebrannt"
"Alle sehr geschockt": Erst fünf Waldbrände, dann Feuer-Inferno im Ort
"Mutmaßlicher Brandstifter gerettet" - zwei Feuerwehrmänner verletzt
In Kleinlangheim (Landkreis Kitzingen) hat eine Brandstiftung fast zu einer Vollkatastrophe geführt. Die Feuerwehr wurde am Donnerstagabend (6. Juli 2023) zu einem Waldbrand gerufen. "Schon während der Löscharbeiten an zwei Feuerstellen wurden drei weitere Brandherde entdeckt", erklärt die Feuerwehr Kleinlangheim. Fünf Brände gleichzeitig beschäftigten die Einsatzkräfte - dann brach plötzlich ein Feuer mitten in der Ortschaft aus.
Feuer-Inferno nach Brandstiftung in Kleinlangheim: "Das war Wahnsinn"
"Die Situation am Brandtag war extrem angespannt", erklärt Bürgermeisterin Gerlinde Stier (FWG), die sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen konnte. "Ein Fahrradfahrer hat mit dem Rad die Brandstellen im Wald entdeckt." Dabei sei er auch auf einen verdächtigen Rollerfahrer gestoßen. Mit fünf verschiedenen Feuern bei großer Trockenheit hatten die Einsatzkräfte zunächst zu kämpfen.
"Außerdem gestaltete sich die Zufahrt für die Löschfahrzeuge als sehr schwierig. Die Rettung waren die Landwirte, die beherzt eingegriffen und mit ihren Güllefässern Wasser herbeigeschafft haben." Hätten diese nicht so schnell eingegriffen, "hätte sich das Feuer extrem verbreitet." Noch während die Löscharbeiten im Wald liefen, wurden die Einsatzkräfte dann mitten nach Kleinlangheim alarmiert.
Eine Scheune stand dort bereits "weit sichtbar in Vollbrand. "Das war Wahnsinn", sagt die Bürgermeisterin, deren Wohnhaus sich nicht weit von der brennenden Scheune befindet. Dort herrsche eine "ganz enge Bebauung" - "das hätte ganz schlimm ausgehen können."
Mit "allen Mitteln gewehrt": Mutmaßlicher Brandstifter aus brennender Scheune gerettet
Bei dem Anwesen inmitten von Kleinlangheim handele es sich um ein "historisches Nonnenkloster". "Ich gehe davon aus, dass es im 14. oder 15. Jahrhundert erbaut wurde", sagt Stier. "Die Kommandanten haben sehr gut reagiert und gleich Nachschub angefordert." Auch die Zusammenarbeit der Feuerwehren mit dem Technischen Hilfswerk (THW), dem Rettungsdienst und der Polizei habe super funktioniert - "alle haben perfekt Hand in Hand gearbeitet - das war unser Vorteil."
Die Strategie der Einsatzkräfte ging auf: "Wir hatten Glück im Unglück: Das Feuer konnte sich glücklicherweise nicht in der Ortschaft ausbreiten." Die Scheune sowie zwei Nebengebäude fielen dem Feuer zum Opfer, das Wohnhaus wurde ebenfalls beschädigt, führt die Feuerwehr Kleinlangheim weiter aus. "Der mutmaßliche Brandstifter musste von einem unserer Männer aus der Scheune gerettet werden und wurde dem Rettungsdienst übergeben." Der 43-jährige Mann habe sich mit "allen Mitteln gewehrt", die Polizei konnte ihn jedoch anschließend in Gewahrsam nehmen. Er musste nach der Festnahme medizinisch behandelt werden.
Die Feuerwehr dankt den Beamten, "die dem Spuk ein schnelles Ende setzte." Leider seien bei dem Einsatz zwei Kameraden der Feuerwehr Wiesenbronn verletzt worden - "diesen wünschen wir eine schnelle Genesung." Die Menschen aus Kleinlangheim seien derweil "alle sehr geschockt", erklärt Bürgermeisterin Stier. "Fast wäre der ganze Ort abgebrannt." Man müsse nun abwarten, was die Polizei sage - "man geht allerdings davon aus, dass der mutmaßliche Brandstifter für die Feuer im Wald als auch den Scheunenbrand verantwortlich ist."