Auf jeden Fall sollen aber auch oberfränkische Biere ausgeschenkt werden. Schließlich gelten auch die Bamberger Biergartenregeln. Das bedeutet, die Gäste dürfen sich ihre Brotzeit selbst mitbringen. Und wer das nicht will, der kann sich auf regionale Spezialitäten aus der Küche freuen.
Shuttle-Service aus Würzburg?
Ein Biergarten in der Provinz, 20 Minuten Fahrzeit von Würzburg entfernt: Kann das funktionieren? Holger Metzger sieht die Entfernung nach Würzburg gar nicht so problematisch. „Wenn es angenommen wird, dann läuft das auch“, sagt er. Und dabei wabert schon wieder eine spinnerte Idee in seinem Kopf herum. Einen Shuttle-Service zwischen Würzburg und Bolzhausen könne er sich schon vorstellen. Aber wenn, dann muss es eine besondere Dienstleistung sein. „Ein Oldtimer-Shuttle – das wäre mein Traum“, grinst der Brückenbaron. Und wenn irgendwann alles ganz gut läuft, dann gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe des Biergartens. „Wenn's funktioniert mach' ich ein 40-Betten-Haus auf“, lässt er seinen nächsten Einfall vom Stapel.
Er kennt jeden Stein persönlich
Metzger arbeitet fast rund um die Uhr im Biergarten. Seine Familie unterstützt ihn dabei. Und nach Feierabend geht es an den Schreibtisch. Anträge schreiben, Genehmigungen einholen, Pläne zeichnen. „Aber alles kann man nicht in einem Plan festhalten“, sagt er. Vieles werde vor Ort entschieden. „Jeden Stein kenne ich mittlerweile persönlich“, schmunzelt der 41-Jährige.
Was sich vielleicht etwas dilettantisch anhören mag, widerlegt die Realität. Jeden Tag verändert sich etwas im Biergarten. Gerade sind die Handwerker dabei, die Kacheln in den Toiletten zu verlegen. „Wir sind voll und ganz im Zeitplan“, sagt Holger Metzger, der Brückenbaron. Das große Restaurant mit seinem 380 Quadratmeter großen Veranstaltungssaal hat inzwischen auch seine Glasverkleidung bekommen. Wer hier sitzt, wird einen herrlichen Ausblick auf unberührte Natur haben – und dabei stets auf die alte Segnitzer Mainbrücke blicken. Auch hier können die Gäste sitzen. Metzger denkt gerade über eine Glasverkleidung nach, damit sich die Restaurantbesucher auch bei Wind oder schlechtem Wetter auf der Brücke wohl fühlen können.
Eröffnet wird in Phasen, nicht auf einmal
Thomas Eberth, der CSU-Kreisvorsitzende, ist in der Gruppe der Kommunalpolitiker und begeistert. „Die spannende Frage wird nun sein: Schafft es die Region, so ein gigantisches Projekt am Laufen zu halten?“ Aber auch dafür hat Metzger einen Plan. Er will nicht alles Schlag auf Schlag öffnen, sondern in Entwicklungsphasen. Zuallererst wird der Veranstaltungsbereich eröffnet. Viele buchen ihre Hochzeitsfeier beim Brückenbaron. Andere wollen in der Abgeschiedenheit tagen. Eine Firma möchte sogar ihr neues Auto auf der Brücke präsentieren. Danach ist der Biergarten dran – erst einmal nur von Mittwoch bis Sonntag.
Letzter Schritt ist die Gastronomie
Letzter Schritt wird die Vollgastronomie sein, das heißt, während der Öffnungszeit des Restaurants wird auch warmes Essen angeboten. Metzger setzt dabei auf die regionale Küche. Und er schafft Arbeitsplätze in der Region. „Wenn alles gut läuft, werden hier mal zwischen zehn und zwölf Personen beschäftigt sein.“
Bis dahin ist noch viel zu tun. Jeden Tag verändert sich etwas im Biergarten. Schon jetzt strömen die Menschen fast jeden Sonntag zum Brückenbaron, um sich auf der Baustelle umzuschauen. Als eine verrückte Idee hatten viele Metzgers gigantische Biergarten-Pläne anfangs bezeichnet. „Für verrückt hält mich jetzt nur noch mein Vater“, sagt er und schafft weiter.