An der Bahnunterführung läuft alles nach Plan

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Bahnbrücken-Baustelle in der Kaltensondheimer Straße. Fotos: Diana Fuchs
Bahnbrücken-Baustelle in der Kaltensondheimer Straße. Fotos: Diana Fuchs
Josef Seitz baut hier mit.
Josef Seitz baut hier mit.
 

2,2 Millionen Euro kostet der Neubau der Brücke in der Kaltensondheimer Straße in Kitzingen. Alle Bau- und Planungskosten übernimmt die Deutsche Bahn.

Es regnet, alles ist klamm - kurz: ein ganz normaler Morgen auf der Baustelle. Zwischen dem Himmel und dem grauen Beton ist seit Tagen kein Unterschied. Den einzigen Farbtupfer setzt Josef Seitz. Mit seinen gelben Gummistiefeln, der grünen Arbeitsjacke und der orangeroten Warnweste - vor allem aber mit seinem sonnigen Lachen - sorgt er für gute Laune auf der Baustelle in der Kalten-sondheimer Straße.

Hier wird unter der Regie der Deutschen Bahn das komplette Brückenbauwerk erneuert - und zwar "unter Verkehr", das heißt, die Züge fahren trotzdem durch Kitzingen. Für den Straßenbau ist das Würzburger Straßenbauamt zuständig, die Stadt Kitzingen muss sich lediglich um die neue Beleuchtung in der Unterführung kümmern. Die Fundamente für die Brücken-Widerlager sind schon fertig.


Im Zeit- und Kostenrahmen

"Die Gesamtmaßnahme befindet sich im Zeit- und Kostenrahmen", teilte gestern ein Bahnsprecher mit. "Die Bauarbeiten starteten im November 2012 und dauern an bis Dezember 2013." Derzeit finden laut Auskunft der Deutschen Bahn Schalungs-, Bewehrungs- und Betonierungsarbeiten an den drei Rahmenteilen statt, damit Mitte Juni die drei Brückenteile eingeschoben werden können. "Das wird auf jeden Fall eine spektakuläre Aktion", kündigt Josef Seitz an.
Im Herbst gehen dann die so genannten Restarbeiten über die Bühne, zum Beispiel die Straßenbauarbeiten.
Josef Seitz kommt aus dem Allgäu. Er ist Mitarbeiter des Bauunternehmens Glass aus Mindelheim. Da die tägliche Fahrt nach Hause zu weit wäre, übernachten die "Jungs" in hiesigen Unterkünften. "Wir lassen uns die fränkischen Spezialitäten schmecken. Nicht schlecht!", ruft Seitz aus der Baugrube herauf. "Bei Euch kann man's schon aushalten."

"Schönes Städtchen"

Seitz mag seinen Job, bei dem er ganz schön rumkommt. "Jede Region hat ihre Besonderheiten." Kitzingen sei ein schönes Städtchen.
Allerdings hätte der Allgäuer auch nichts dagegen, wenn sich die Farbe des Himmels bald nicht mehr derjenigen des Betons anpassen würde.

Die Brücke wird 1:1 erneuert, das heißt, die lichte Weite von 6 Metern und die lichte Höhe von 3,10 Metern bleiben erhalten. Fußgänger- und Radweg werden 2,50 Meter breit, die Straße 3 Meter und der Sicherheitsstreifen 50 Zentimeter.

Sperrung Noch bis Dezember bleibt die Durchfahrt gesperrt. Das ist notwendig, um zum einen den Bahnverkehr für Pendler aufrecht zu erhalten und zum anderen, weil die Brücke in einem komplizierten Verfahren erstellt wird. Zunächst werden zeitgleich links und rechts des Bahndamms zwei Bauteile hergestellt und im Rahmen größerer Streckensperrungen eingeschoben. Anschließend wird ein drittes Bauteil direkt an Ort und Stelle errichtet. Am Ende wird die Straße angepasst.