Der Zoo in Hof hat eine Kampagne zum "Zootier des Jahres 2025" gestartet. Über dieses Lebewesen ist gemeinhin recht wenig bekannt, was seinen Eigenarten geschuldet ist.
Das "Zootier des Jahres 2025" gehört "mit seinen engsten Verwandten, den Faultieren und Ameisenbären, zu einer der ältesten Gruppen heutiger Säugetiere", erklärt der Zoologische Garten Hof. Es ist nachtaktiv und kommt nur auf dem amerikanischen Kontinent vor: das Gürteltier. Von diesen Tieren ist allerdings nur wenig bekannt, da es eine "Herausforderung ist, diese Tiere zu untersuchen oder gar ihre Populationsgrößen zu bestimmen", erklärt der Zoo.
Das liegt vor allem an den Eigenarten des Gürteltiers: Es ist vorwiegend nachtaktiv, lebt zumeist als Einzelgänger unter der Erde und besitzt oft große Reviere, was es Forschenden besonders schwer mache, mehr über die Tiere in Erfahrung zu bringen. Einige Gürteltierarten würden in der Roten Liste der IUCN daher nach wie vor als "Data deficient" geführt, weil zu wenig über sie bekannt sei. Eins stehe jedoch fest: "Die Zahl der Gürteltiere geht in den meisten Gebieten rapide zurück".
Gürteltiere werden gejagt und verdrängt - Zoo Hof will Artenschutzmaßnahmen umsetzen
Die Gürteltier-Population ist also mitunter stark rückläufig. Das sei vor allem auf die Menschen zurückzuführen: "In Südamerika werden Gürteltiere häufig wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt", erklärt der Zoo Hof. Außerdem dringe die industrielle Landwirtschaft mit ihren Reis-, Nutzholz- und Palmölplantagen immer weiter in die Lebensräume der Tiere vor und zuletzt beeinträchtige auch die Erdölförderung die Tiere.
"Zusätzlich steigt der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, wodurch Insekten, die Nahrungsgrundlage der Gürteltiere, zunehmend verschwinden", heißt es vonseiten des Zoos in Hof. Gemeinsam mit südamerikanischen Projektpartnern wolle das Team deshalb durch die diesjährige "Zootier des Jahres"-Kampagne die Gürteltiere in den Fokus rücken und in diesem Zuge nachhaltige Artenschutzmaßnahmen für "diese faszinierenden Tiere" umsetzen.
Wildtier des Jahres ist unterdessen der Igel, auch er ist bedroht. Eine Oberfränkin hat bereits mehrere unterernährte Tiere in ihrer Privatwohnung aufgenommen. Mehr Nachrichten aus Hof findest du in unserem Lokalressort.