Ein Mann beschaffte sich aus dem Darknet die Adresse seiner ehemaligen Bewährungshelferin, weil er ihre Ermordung geplant haben soll. Während einer stundenlangen Geiselnahme soll er sie mehrfach vergewaltigt haben.
Wegen versuchten Mordes, Geiselnahme und mehrfacher Vergewaltigung einer Bewährungshelferin hat das Landgericht Hof einen Mann zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Außerdem ordnete es die Unterbringung in einer Psychiatrie an, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch (24. Januar 2024) sagte.
Der Angeklagte sei nach Ansicht der Kammer wegen einer schweren Persönlichkeitsstörung eine Gefahr für die Allgemeinheit. Die Psychiatrie dürfe er erst wieder verlassen, wenn von ihm keine Gefahr mehr ausgehe.
Versuchter Mord, Geiselnahme, Vergewaltigung - Angeklagter besorgte Opfer-Adresse aus dem Darknet
Der zur Tatzeit 35-Jährige hatte die Vorwürfe laut dem Sprecher vor Gericht umfassend zugegeben. Demnach hatte er sich über das Darknet die Adresse seiner ehemaligen Bewährungshelferin besorgt.
Im vergangenen Mai hatte er dem Gericht zufolge an der Tür der Frau geklingelt, diese überwältigt, über Stunden in ihrer Wohnung festgehalten und mehrfach vergewaltigt. Schließlich beschloss er, die Frau zu töten. Diese wehrte sich aber heftig.
Der Angeklagte sei gestürzt, habe sich die Kniescheibe ausgerenkt und sei bewegungslos liegengeblieben, sagte der Gerichtssprecher. Die Frau konnte daraufhin aus der Wohnung flüchten.
Opfer soll mutmaßlichem Täter die Kniescheibe ausgerenkt haben - so konnte sie flüchten
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Staatsanwaltschaft und Verteidigung haben nach Angaben des Gerichtssprechers schon angekündigt, auf Rechtsmittel verzichten zu wollen. Die Nebenklage, die das Opfer vertritt, habe sich dazu aber noch nicht geäußert.
Vorschaubild: © Stefan Puchner/dpa/Symbolbild