Baerbock verspricht fränkischer Feuerwehr Bier - Kommandant von "ungewöhnlichem Einsatz" begeistert

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Im Rahmen ihrer Deutschlandtour besuchte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Freiwillige Feuerwehr Rehau (Kreis Hof). Den ehrenamtlichen Einsatzkräften versprach sie Unterstützung - und ein großes Fass Bier.

  • Kreis Hof: Außenministerin Annalena Baerbock besucht Feuerwehr Rehau
  • Grünen-Politikerin sieht Einsatzkräfte als "Rückgrat unserer eigenen Sicherheit"
  • Baerbock bedankt sich für Drehleiterfahrt - mit einem Fass Bier

Am Donnerstag (21. Juli 2022) war es so weit: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock machte auf ihrer Deutschlandtour Halt im Landkreis Hof. Die Reise unter dem Motto #SicherLeben fand im Rahmen der Erstellung der Nationalen Sicherheitsstrategie statt. In Rehau besuchte die Grünen-Politikerin die Freiwillige Feuerwehr. "Es braucht gar keine Kriege oder andere Katastrophen. In Alltagssituationen sind Sie da", richtete sie ihre Worte an die ehrenamtlichen Kräfte. Neben Unterstützung für das Ehrenamt versprach Baerbock im Interview mit NEWS5 auch ein 50-Liter-Fass Bier - sehr zur Freude von Kommandant Thomas Schaller.

Baerbock im Landkreis Hof zu Besuch: "Feuerwehr Rückgrat unserer eigenen Sicherheit"

Ihre Rede begann die Bundesministerin mit Daten und Fakten. "Deutschland ist ein engagiertes Land. Über 29 Millionen engagieren sich ehrenamtlich in verschiedenen Berufen". Ebenfalls betonte sie die circa eine Million ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland. "Rehau steht heute stellvertretend für viele andere Feuerwehren", erklärte Baerbock. Die Feuerwehren stellten das "Rückgrat unserer eigenen Sicherheit dar".

Für die Feuerwehr und andere ehrenamtliche Einrichtungen hat die Grünen-Politikerin viel Lob übrig. "Sie stehen in der Nacht auf, verlassen ihren Job und lassen Geburtstage ausfallen. Für freiwillige Helfer bei Organisationen wie die Feuerwehr, das Rote Kreuz, Malteser und viele andere will ich Danke sagen". Zugleich sehe sie auch, dass diese Organisationen finanziell und materiell unterstützt werden müssten. "Es braucht nicht nur viele engagierte Menschen, sondern auch gutes Material und Unterstützung, um zu schützen", sagte Baerbock.

Darauf bezieht sie auch die Schwierigkeiten während der Pandemie. "Wir haben in der Corona-Krise gesehen, was passiert, wenn das Ehrenamt nicht aktiv sein kann", erklärte sie. So sollen ehrenamtliche Organisationen in Zukunft Teil der "nationalen Sicherheitsstrategie" werden, um mehr Unterstützung der Bundesregierung zu erhalten. 

Außenministerin verspricht 50 Liter Bier - Kommandant spricht von "ungewöhnlichen Einsatz"

Zur Begrüßung wurde der deutschen Außenministerin von der Feuerwehr Rehau das modernste technische Equipment gezeigt. Mit Feuerwehrauto samt Drehleiter wurde eine Einsatz-Simulation vorgeführt. Danach ließ es sich Baerbock nicht entgehen, selbst auf die Drehleiter zu steigen. "Das war schon ein ungewöhnlicher Einsatz für uns", erklärt Thomas Schaller, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rehau gegenüber NEWS5. Den Einsatzkräften versprach Baerbock derweil ein 50-Liter-Fass Bier, das sie aus privaten Mitteln stiften wolle. "Auch ein 50-Liter-Fass kann schon helfen", scherzte die Grüne.

An diesem Tag sollte es aber nicht nur um die Technik gehen, wie der Kommandant erklärte. "Die Botschaft nach Berlin ist vor allem, dass wir das mit größter Leidenschaft und Einsatz unentgeltlich in unserer Freizeit machen". In diesem Zuge erhofft sich Schaller "genügend Rückendeckung und die notwendige Ausstattung von der Politik".

Baerbock konstatierte, dass die steigende Anzahl an Einsätzen immer komplexer geworden sei. "Chemieunfälle, Gefahrengut et cetera. Im Alltag gibt es immer mehr Gefährdungslagen", so Baerbock. Vor allem die Wald- und Feldbrände seien aktuell sehr häufig, berichtete Schaller.

Kleine Seitenhiebe in Richtung Berlin und andere Großstädte

In Richtung Berlin gab es vonseiten der Rehauer Feuerwehr kleine Seitenhiebe. "Wir schultern das alles komplett ehrenamtlich. Das ist in Berlin nicht der Fall. Da verlässt man sich mehr auf die hauptamtlichen Kräfte", sagte Schaller.

Auch der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU) betonte die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit, vor allem in ländlichen Regionen. "Wenn ich mir vorstelle, jemand lebt in einer Großstadt, derjenige kann sich gar nicht vorstellen, wie Sicherheit auf dem Land organisiert ist, nämlich durch das Ehrenamt. Das wird viel zu selten wahrgenommen".

Vorschaubild: © News5/Fricke; Collage: Fynn Partheymüller