Ermittlungen gegen oberfränkische Firma: Die Staatsanwaltschaft Hof überprüft derzeit gemeinsam mit dem Zollfahndungsamt eine Firma, die rund 23 Millionen Euro Steuern unterschlagen haben soll. Das berichtet die dpa.
Staatsanwaltschaft Hof ermittelt gegen zehn Beschuldigte
Mittels falsch deklarierter Solarmodule soll die Firma aus Oberfranken Gelder unterschlagen haben. "Es wird insgesamt gegen zehn Beschuldigte ermittelt", sagte Andreas Cantzler von der Staatsanwaltschaft Hof der dpa. Der Verdacht: Steuerhehlerei.
Firma soll bei 60 Lieferungen falsche Herkunftsorte angegeben haben
Das Unternehmen soll von März 2015 bis August 2016 knapp 60 falsch deklarierte Lieferungen gekauft haben. Eigentlich stammen die Solarmodule aus China, angeblich sollten sie aus Indien, Taiwan, Malaysia oder Vietnam kommen. So habe der Importeur anfallende Antidumping- und Ausgleichszölle für chinesische Solarmodule eingespart, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Durch Steuergeheimnis: Firmensitz und Name bleiben unbekannt
Nähere Auskunft zur Firma konnte die Staatsanwaltschaft nicht geben: "Das fällt unter das Steuergeheimnis", erklärt ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Hof gegenüber inFranken.de. Auch zum Firmensitz durfte der Sprecher nichts Genaueres sagen.
Zölle mittlerweile aufgehoben: Tatzeitpunkt entscheidend
Die Zölle waren 2013 zum Schutz der europäischen Wirtschaft vor chinesischen Billigimporten eingeführt worden. 2018 hob die EU die Zölle zwar wieder auf, für die Betrugsfälle spiele das aber keine Rolle, sagte der Sprecher des Zollfahndungsamts. Damals gab es noch die Schutzzölle. "Wir gehen den Fällen natürlich weiter nach, Steuerbetrug verjährt steuerrechtlich erst nach zehn Jahren", sagte Schüttenkopf.