"Relativ selten": Zwei mysteriöse helle Lichter am Himmel - was hat es damit auf sich?

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Konradsreuth: Zwei mysteriöse helle Lichter am Himmel - Sternwarte Hof erklärt Hintergrund
In westlicher Richtung konnten in den vergangenen Tagen zwei helle Lichter am Himmel über Franken beobachtet werden. Was hat es mit diesem Naturschauspiel auf sich?
Konradsreuth: Zwei mysteriöse helle Lichter am Himmel - Sternwarte Hof erklärt Hintergrund
Thomas Bessas

Nach Polarlichtern lässt sich über Franken nun eine weitere Leuchterscheinung erkennen: Was hat es mit den zwei nah beieinander stehenden Lichtern am Himmel auf sich? Daniel Völkel, Leiter der Sternwarte Hof, erklärt, wie dieses Naturschauspiel zustande kommt.

  • Konradsreuth: Rätselhafte Lichter am Himmel über Franken 
  • "Stehen sehr nahe am Himmel": Sternwarte Hof mit faszinierendem Bild 
  • "Relativ selten": Leiter nennt Hintergründe der Leuchterscheinung 

Wer in den vergangenen Abenden in den Himmel Richtung Westen geschaut hat, konnte zwei helle Lichter sehen. "Über Herzogenaurach steht ein beleuchtetes Etwas - zwei 'eckige' Lichter, völlig unbeweglich, in gleich bleibendem Abstand", schreibt eine Frau in den sozialen Medien. Die mysteriösen Leuchterscheinungen lassen die Menschen in Franken rätseln. Daniel Völkel, Leiter der Sternwarte Hof, erläutert die Hintergründe dieses Naturschauspiels im Gespräch mit inFranken.de. Sein Kollege Thomas Bessas konnte am Mittwochabend (1. März 2023) eine Aufnahme der Lichter über Silberbach bei Konradsreuth machen. 

Beeindruckende Aufnahme über Konradsreuth: "Stehen sehr nahe am Himmel" - Sternwarte Hof erläutert Leuchterscheinung 

"Die Planeten Jupiter und Venus stehen sehr nahe am Himmel", berichtet die Sternwarte Hof. Somit ist das Geheimnis um die mysteriösen Lichter gelüftet. "Die Planeten bewegen sich alle in einer Ebene um die Sonne. Wenn zwei oder mehrere Planeten durch Zufall in einer Richtung stehen, dann sind sie für einige Tage nah beieinander zu sehen", erklärt Völkel. Am Mittwoch und am Donnerstag (1. und 2. März 2023) stünden die beiden Planeten am dichtesten beieinander, erläutert er. Doch auch in den nächsten zwei bis drei Tagen würden Jupiter und Venus noch nahe beieinander stehen. Dann entfernten sich die Lichter weiter voneinander, weil Jupiter "seine Sichtbarkeit beenden" werde.  

Eine Vorhersage eines solchen Phänomens, bei dem zwei Planeten nah beieinander stehen, sei laut Völkel "kein Problem": "Weil die Bahnen der Planeten bekannt sind." Es sei jedoch "relativ selten, dass sich die Planeten so nahe kommen". Am Donnerstag (23. März 2023) werde die schmale Mondsichel mittig zwischen Jupiter und Venus sein. Allerdings stehe der Jupiter dann schon "sehr tief am Westhorizont".

Ab 18.30 Uhr lasse sich diese Erscheinung dann mit etwas Glück beobachten. "Es kann aber sein, dass man den Jupiter da schon nicht mehr sieht", betont der Leiter der Sternwarte Hof. Auf dem Bild, das sein Kollege Thomas Bessas in Silberbach bei Konradsreuth geschossen hat, sind beide Planeten deutlich zu erkennen. Interessierte haben heute Abend (2. März 2023) noch einmal die Chance, ein ähnliches Foto zu machen. 

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