Ein neuer Tante-Emma-Laden schmückt eine kleine Gemeinde im Landkreis Hof. Das Geschäft hat an sechs Tagen in der Woche jeweils 24 Stunden geöffnet. Der Betreiber erklärt, wie der Einkauf vor Ort funktioniert.
- "Onkel Emil" in Leupoldsgrün: Dorfladen feiert Neueröffnung
- "Für uns eine Top-Möglichkeit": Das steckt hinter der Idee der Betreiber
- So funktioniert die Selbstbedienung - "haben die Älteren herangeführt"
- Zukunftspläne stehen schon: Geschäft soll Treffpunkt im Ort werden
Seit Freitag (20. Oktober 2023) hat in Leupoldsgrün (Landkreis Hof) ein neuer Dorfladen auf. Mithilfe der Ortschaft, einiger Renovierungszeit und zahlreicher Arbeitsstunden konnte "Onkel Emil" bei Bratwurst und Spanferkel seine Eröffnung feiern. Der Laden hat "24/6" geöffnet, wie Christian Ertl, einer der zwei Betreiber, gegenüber inFranken.de erklärt. Das Selbstbedienungs-Geschäft soll ein neuer Treffpunkt werden, wie er weiter erklärt.
Neuer Dorfladen in Leupoldsgrün - Betreiber setzen vor allem auf eine Sache
Die Idee, den Laden zu übernehmen, ergab sich aus Zufall. "Die Gemeinde hat den alten Tante-Emma-Laden aufgekauft. Daraufhin kam ein Bäcker hinein, der hat aber Monate später wieder aufgehört", erklärt Ertl. Daraufhin sei die Gemeinde auf die beiden neuen Betreiber, Christian Ertl und Domenic Strobl, zugekommen. "Man hat uns gefragt, ob wir uns nicht vorstellen können, den Laden zu übernehmen." Die beiden, eigentlich voll im Berufsleben, hatten zunächst nur ein Interesse an der eingebauten Backstube. "Wir haben das als eine Art Hobby gesehen. Wir wollten einmal die Woche handgemachtes, qualitativ hochwertiges Brot backen. Domenic ist nämlich gelernter Bäcker, ich Metzger", erklärt Ertl weiter. Weitere Nachrichten aus dem Landkreis Hof gibt es in unserem Lokalressort.
Doch da der Ofen der Backstube laut Ertl "eigentlich rund um die Uhr" laufen muss, entschieden sie sich schließlich doch, die Idee vom eigenen Laden umzusetzen. "Diesen wollten wir mit Qualitäts-Lebensmitteln füllen." Die Idee kam dann auf, den Laden ohne Mitarbeiter zu führen. "Das war für uns natürlich eine Top-Möglichkeit, so konnten wir das neben unseren Jobs gut hinkriegen." So wurde der Laden von der Gemeinde komplett neu saniert und renoviert. "Wir haben uns dann um die Inneneinrichtung und die Technik gekümmert", so Ertl. Die Motivation der beiden Betreiber liegt demnach in der Heimatverbundenheit. "Domenic ist Leupoldsgrüner, ich komme aus der Nähe. Die Bürgermeisterin ist in unserem Alter und wir kennen sie sehr gut. Es liegt uns hier einfach sehr viel am Herzen."
Doch nicht nur die Einwohner sollen vom Laden profitieren. "Durch die Autobahnnähe versuchen wir natürlich auch außerhalb der Ortschaft unsere Produkte zu verkaufen". Eine Sache ist ihnen dabei sehr wichtig. "Wir setzen bei unseren Artikeln möglichst auf Regionalität", erklärt Ertl. So kommt der Kaffee aus Bamberg, frisches Bio-Obst und Gemüse aus Naila, Metzgerei- und Bäckereiartikel kommen ebenfalls aus der Region. "Wir haben einige Freunde in der Lebensmittel-Branche, da konnten wir viel dazugewinnen". Da laut ihm aber "der Einkauf an einem Ort" ermöglicht werden soll, gebe es auch Einzelhandelswaren. "Von Druckerartikeln über Haushaltswaren bis hin zu alltäglichen Sachen. Jeder soll hier alles bekommen, was er oder sie braucht." Auf 70 Quadratmetern sei die Auswahl dennoch etwas begrenzt. "Man muss erstmal Platz finden", so Ertl.
"Wurde super angenommen": Selbstbedienungs-Konzept überzeugt Einwohner
So kam es am Freitag (20. Oktober 2023) zur Eröffnungsfeier mit Bratwürsten und Spanferkel. "Die Woche davor war ein straffes Programm für uns. Doch egal ob Lieferant oder ehrenamtliche Hilfe, wir hatten tolle Unterstützung", so Ertl. Alles hätte "wunderbar geklappt". Dass im Laden keine Mitarbeiter sind und alles per Selbstbedienung funktioniere, sei kein Problem gewesen. "Es wurde super angenommen. Klar haben wir die ältere Generation an die Technik heranführen müssen, doch am Ende hat alles super funktioniert", erklärt er. Falls trotzdem nicht alles klar sein sollte, haben die beiden Betreiber Betreuungszeiten am Mittwoch und Freitag von 8 bis 12 Uhr eingerichtet.
Das Geschäft soll in Zukunft rund um die Uhr geöffnet haben. "Momentan haben wir an Sonn- und Feiertagen noch geschlossen, doch in Zukunft ist es anders geplant", so Ertl weiter. Sie betreiben momentan "einen 24/6 Laden. Die Tür nach innen ist immer verschlossen. Per Zahlkarte, egal welcher Art, verschafft man sich Zutritt zum Laden, schnappt sich ein Körbchen und geht einkaufen." Am Ende müssen per Selbst-Scan die Produkte erfasst und bezahlt werden. "Auch wenn die Tür nach außen hin nie verschlossen ist, ist der Laden mit Sicherheitskameras versehen, sodass nichts passiert", so Ertl.