Demnach konnte im Verlaufe der weiteren Maßnahmen auf dem Fluchtweg ein intaktes Sprengpack sichergestellt werden, welches durch die Tatverdächtigen zurückgelassen wurde. Dieses wurde durch Spezialisten der Technischen Sondergruppe (TSG) des Bayer. Landeskriminalamt erfolgreich entschärft. Die Begutachtung des Festsprengstoffes erfolgt im Kriminaltechnischen Institut (KTI) des BLKA.
Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um vier Männer im Alter zwischen 22 und 26 Jahren mit Wohnsitzen in den Niederlanden. Die Tatverdächtigen wurden am Montag, 11.03.2024, dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg zur Klärung der Haftfrage vorgeführt. Der Haftbefehl wurde jeweils wegen der Vorwürfe des versuchten Mordes, schweren Bandendiebstahls, Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, Zerstörung von Bauwerken und Diebstahls erließ.
Eine direkt bei der Filiale wohnhafte Familie musste evakuiert werden. Der Geldausgabeautomat war partiell mit einem Banknotenfärbesystem des aktuellen Standards ausgestattet. Dieses löste erfolgreich aus. Teile des eingefärbten Geldes konnten bei den Tatverdächtigen sichergestellt werden. Das Foyer der Bank, in welchem sich der angegangene Automat befindet, wurde ebenso bereits präventiv in der Nachtzeit von 00:00 Uhr bis 04:00 Uhr geschlossen. Die Täter gingen den Automaten wohl gegen 04:05 Uhr an.
Die weitere Sachbearbeitung erfolgt unter Federführung des BLKA sowie unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Bamberg.
Update vom 11.03.2024, 10.50 Uhr: Festnahme nach Automatensprengung - das ist bisher bekannt
Vier Männer werden beschuldigt, am Wochenende im Landkreis Hof den Geldautomaten einer Sparkassen-Filiale gesprengt zu haben. Die Tatverdächtigen waren zunächst unbekannt und auf der Flucht. Doch ausgerechnet ein Wildunfall brachte die Polizei zum Ermittlungserfolg.
Das war genau geschehen: Gegen 4 Uhr morgens ereignete sich die Sprengung in Konradsreuth. Ein Augenzeuge erzählt im Gespräch mit News5, dass er zunächst die Explosion, dann Stimmengewirr und anschließend das Quietschen von Autoreifen hörte. Zudem habe er noch beobachten können, wie das Fluchtfahrzeug "mit einem Affenzahn" in Richtung Autobahn verschwand.
Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein. Auf der A9 auf Höhe Bad Lobenstein (Thüringen) wurde dann tatsächlich rund eine Stunde später gegen 5.15 Uhr ein "verdächtiges Fahrzeug" bemerkt, berichtet Franziska Schramm, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken, im Gespräch mit News5. Das Auto war am Straßenrand geparkt und leer.
Die Polizei geht aktuell davon aus, dass die Tatverdächtigen einen Wildunfall mit einem Hasen hatten. Dadurch mussten sie das beschädigte Auto stehen lassen und zu Fuß flüchten. "In dem Fall hat uns das Wildtier in die Karten gespielt", sagt Franziska Schramm. Der Abstellort half den Ermittlern, das Fahndungsgebiet einzugrenzen. Die fränkische Polizei wurde bei der Suche von Kollegen aus Thüringen sowie von einem Polizeihubschrauber unterstützt. In der Nähe von Gefell wurden die vier Verdächtigen schließlich festgenommen.
Wie viel Geld erbeutet wurde, müsse noch ermittelt werden. Der Fall liegt nun beim Bayerischen Landeskriminalamt und der Bamberger Staatsanwaltschaft. Auch zur Identität der Tatverdächtigen gibt es derzeit noch keine Informationen.
Update vom 10.03.2024, 14 Uhr: Verdächtige nach Geldautomatensprengung in Oberfranken festgenommen
Nach einer Geldautomatensprengung am Sonntag (10. März 2024) im oberfränkischen Konradsreuth hat die Polizei vier mutmaßliche Täter in Thüringen gefasst. Wie ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts (LKA) am Sonntag sagte, wurden die vier Männer bei ihrer Flucht zu Fuß bei Gefell (Saale-Orla-Kreis) in der Nähe eines Waldstücks festgenommen. Zuvor hatten die Männer demnach einen Wildunfall verursacht und ihr Fahrzeug an der Autobahn 9 bei Bad Lobenstein in Thüringen abgestellt.
Ein Anwohner hatte am frühen Morgen aus der Bankfiliale im Landkreis Hof einen lauten Knall gehört. Aufgrund der Sprengung wurden den Angaben zufolge der Geldautomat und auch das Foyer der Bank erheblich beschädigt. Den Schaden schätzten die Ermittler nach ersten Angaben auf einen sechsstelligen Betrag. Die Polizei hatte unter anderem mit einem Hubschrauber und Spürhunden nach den Flüchtigen gefahndet. Ob die Täter bei der Sprengung Bargeld erbeuteten, sei derzeit noch unklar, hieß es. In den kommenden Tagen wollen die Ermittler den verwendeten Sprengstoff untersuchen. Ein Ermittlungsrichter soll am Montag zudem über eine Untersuchungshaft für die vier Verdächtigen entscheiden.
Nach Angaben des LKA war dies bereits die neunte Sprengung eines Geldautomaten in Bayern in diesem Jahr. Weitere Fälle gab es etwa in Oberbayern und der Oberpfalz. Im vorigen Jahr gab es von Jahresbeginn bis zum 8. März 2023 den Angaben zufolge lediglich zwei Sprengungen.
Ursprungsmeldung vom 10.03.2024, 9.18 Uhr: Geldautomat in Oberfranken gesprengt - Polizei findet mutmaßliches Fluchtauto auf A9
Mindestens drei Unbekannte haben am frühen Sonntagmorgen (10. März 2024) gegen 4 Uhr den Geldautomaten einer Bankfiliale in der Konradsreuther Weberstraße gesprengt. Die Polizei fand kurze Zeit später das mutmaßliche Fluchtfahrzeug, abgestellt auf der Autobahn 9 bei Bad Lobenstein im thüringischen Saale-Orla-Kreis). Die Täter sind weiter auf der Flucht, wie die Polizei mitteilte. Es wird länderübergreifend nach den Unbekannten gefahndet.
Ein Anwohner hatte die Polizei alarmiert, weil er aus der benachbarten Bankfiliale einen lauten Knall gehört hatte. Zuvor hatten sich nach Angaben der Polizei mehrere Unbekannte an dem Geldautomaten zu schaffen gemacht. Aktuell ist unklar, ob die Täter Bargeld erbeuteten.
Die Originalmeldung wurde übermittelt vom Polizeipräsidium Oberfranken.
Vorschaubild: © NEWS5/Fricke; Collage: inFranken.de