Der mögliche Kauf eines leer stehenden Wirtshauses in Burgpreppach durch die Gemeinde sorgt beim CSU-Fischessen für kontroverse Debatten.
Von wegen am Aschermittwoch ist alles vorbei: Die mäßige Teilnahme am Faschingsumzug nahm beim Fischessen des CSU-Ortsverbandes sogar politische Dimensionen an: Ortsvorsitzender Hermann Niedeck erkannte einen Mangel an Solidarität: "Ich war erschrocken, wie wenig Vereine sich am Sonntag am Faschingsumzug beteiligten, obwohl alles für den Kindergarten ausgerichtet war." Dies war eines der lokalen Themen, wie auch der geplante Kauf des Gasthauses "Goldener Löwe" durch die Marktgemeinde angesprochen wurde, was eine kontroverse Diskussion auslöste.
Rechte Szene interessiert Dritter Bürgermeister Niediek wies daraufhin, dass die rechte Szene an dem Objekt interessiert sei. "Wenn wir solche Leute in den Ort bekommen, dann haben wir auch jeden Tag die Kameras da und verjagen noch die letzten Leute aus Burgpreppach".
Landrats-Stellvertreter Siegmund Kerker erinnerte daran, dass es verschiedene Fördertöpfe gibt, wo bei solchen Projekten bis zu 80 Prozent gefördert werden.
Bürgermeister Karlheinz Denninger plädiert für einen Kauf und sinnvolle Nutzung des 4000 Quadratmeter großen Areals mitten im Dorf. Seiner Meinung nach könnte man das schultern, denn die GAHL (Hofheimer Allianz) sei ein Segen für die gesamte Gemeinde geworden.
Zweiter Bürgermeister Helmut Schwappach sagte, "für die Senioren haben wir die vergangenen Jahre gleich Null ausgegeben, aber ohne Konzept und Akzeptanz in der Bevölkerung können wir gleich die Finger davon lassen."
Letztendlich wurden in der Versammlung zwei Lager sichtbar. Die einen drängen auf den Kauf des Areals, die anderen hingegen sehen darin eine Geldverschwendung, die sich die Gemeinde nicht leisten kann.
Durchschnittsalter steigt Stellvertretender Landrat Kerker macht Sorgen, dass nach einer Prognose der Landkreis Haßberge von 85 000 Einwohnern auf 75.000 schrumpfe und das Durchschnittsalter von 43 Jahren auf 48 steige, wobei Gemeinden wie Burgpreppach besonders hart getroffen würden. "Im Landkreis hat der Kampf um die Köpfe bereits begonnen."
Mit Blick auf den Markt Burgpreppach erklärte der Redner, dass sich in einer Gemeinde, wo nur gestritten wird, gerade die Jungen nicht wohlfühlen. Kleine Unterkünfte oder Wohngemeinschaften für die Alten sieht Kerker wichtiger als Altenheime.
Bürgermeister Karlheinz Denninger sprach die Breitbandversorgung an und bemängelte am vorliegenden Förderprogramm, das alle Gemeinden bis 500 000 Euro gefördert werden, ganz gleich, ob sie nur einen Ortsteil oder mehrere haben. Kerker berichtete davon, dass der Landkreis die Konzipierung von Breitband übernimmt und dann den Gemeinden ein fertiges Konzept übergibt. Landrat Kerker stellte fest, dass nicht jeder Weiler mit Glasfaser ausgerüstet werden kann.
Firmen "flüchten" Gemeinderat Michael Krug gab sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden und forderte eine gewisse Gleichstellung für alle, denn Schüler seien schon auf das Internet angewiesen sein. Bürgermeister Denninger ergänzte, dass in jüngster Zeit Firmen das Gemeindegebiet verlassen, weil der Internetanschluss in gewünschter Form nicht vorhanden ist.
Der stellvertretende Landrat forderte eine erneute Gemeindegebietsreform, denn die Zentren würden immer stärker und das flache Land immer schwächer. Er sah eine glatte Schwächung der nördlichen ländlichen Gebiete gegenüber den starken südlichen Zentren.
Ein weiterer Besucher bemängelte die Ortsdurchfahrt, bei der man seine Achse verliert, in so einem schlechten Zustand sei die Fahrbahn.
Bürgermeister Denninger erklärte, dass die Sanierung der Kreisstraße noch heuer erfolgen soll.
Abschließend ging es um Förderungen. Es wurde von der punktuellen Dorferneuerung am See in Leuzendorf gesprochen, wo erst die Eigenleistung gefördert werden sollte und kurze Zeit später die Förderung der Eigenleistung zurückgezogen wurde. Kerker, Spezialist für Förderungen im Landkreis erklärte, dass die Ämter heute nicht so und morgen so entscheiden könnten. Dazu gäbe es gar keine rechtliche Grundlage.
Wemm das ein rechtes Schulungszentrum werden soll, dann brauchen die Neonazis auch ein schnelles Internet. Die Gemeinde sollte auf den Ausbau des Internets verzichten.
Das Problem wären für den Herrn Niediek also nicht die Nazis selbst, sondern die Medien die dann darüber berichten würden. Interessante Einstellung.
Die Nazis versuchen in letzter Zeit verstärkt Immobilien in ländlichen Gebieten Frankens zu erwerben
Man sollte eigentlich erwarten dass die Gemeinde alles tut, dass das nicht passiert.