Widerstand gegen PV-Anlagen bei Horhausen wächst

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Unsere Fotomontage zeigt, wie eine PV-Anlage an der ehemaligen Bundesstraße östlich von Obertheres aussehen könnte. Foto: Ulrike Langer
Unsere Fotomontage zeigt, wie eine PV-Anlage an der ehemaligen Bundesstraße östlich von Obertheres aussehen könnte. Foto: Ulrike Langer

Eine Entscheidung, ob bei Horhausen PV-Anlagen errichten werden dürfen, ist immer noch nicht gefallen. Auch im Gremium gibt es Widerstand.

Noch hat der Gemeinderat keine Entscheidung getroffen. Doch zumindest die Gremiumsmitglieder aus Horhausen, Uwe Stühler und Karl Matzke, haben die Fronten abgesteckt: Sie wollen auf jeden Fall verhindern, dass Achim Graf von Beust und Johannes Bedenk mit ihrer Firma Solarkraft eine Photovoltaikanlage bei Horhausen errichten. "Das ist den Horhäusern nicht zuzumuten", so Uwe Stühler.


Investoren haben zwei Flächen im Auge


Die Bauherren planen, eine Photovoltaikanlage auf einem Grundstück an der Staatsstraße (ehemals B 26) kurz vor Obertheres östlich von Schloss Ditfurth und eine weitere zwischen dem Aussiedlerhof Lenhart und der Autobahn bei Horhausen zu errichten.

Der Gemeinderat hatte in der vorangegangenen Sitzung beschlossen, eine vorgezogene Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen, um die Meinung der Bevölkerung zu erfahren; wobei etliche Gremiumsmitglieder und Bürgermeister Matthias Schneider schon damals durchblicken ließen, dass sie dem Vorhaben negativ gegenüberstehen.


Viele Bürger sagen Nein


In der Sitzung am Montagabend berichtete Manfred Rott (Matthias Schneider befindet sich im Urlaub), dass bislang neun Bürger Einsicht in die ausgelegten Planunterlagen genommen haben und 112 ablehnende Stellungnahmen vorliegen, darunter eine Liste mit 68 Unterschriften aus Horhausen.

Etliche Bürger, so Rott, hätten ein Formblatt unterschrieben, das Alfred Schmitt aus Obertheres verteilt hatte. Darin würden Photovoltaikanlagen auf Freiflächen abgelehnt, vorallem, weil sie das Landschaftsbild verschandelten.

Joachim Türke, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Theres, betonte, dass das Formblatt nicht im Auftrag der SPD verteilt worden sei. Der Ortsverein habe lediglich zu einer Informationsveranstaltung geladen, um die Bürger aufzuklären.

Auch die Bürger aus Horhausen haben Formblätter unterschrieben und die geplante Anlage in der Nähe ihres Ortes auch wegen der Spiegelwirkung als "extreme Belastung für die Anwohner" bezeichnet.


Investor sehr erstaunt


Uwe Stühler stellte den Antrag, die Anlage in Horhausen gleich abzulehnen. Doch Manfred Rott erwiderte, dass es nicht möglich sei, die Tagesordnung noch zu ändern. Achim Graf von Beust zeigte sich sehr erstaunt, dass er bereits am Samstag zuvor in der Zeitung von der Ablehnung im Gemeinderat lesen musste. "Ich gebe zu bedenken, dass Johannes Bedenk und ich Bürger dieser Gemeinde sind und hier investieren wollen, weil wir von der Solarenergie überzeugt sind. Das sollte doch honoriert werden", betonte er.

Die Horhäuser könnten die Anlage doch gar nicht sehen. "Ich kann auch nicht verstehen, dass eine Person (gemeint ist Alfred Schmitt, Anm. d. Red.) schon 2010 gegen unser Vorhaben, eine weitaus größere Anlage zu bauen, gewettert und dann selbst eine effiziente Solaranlage auf dem Dach seines Hauses installiert hat", erklärte er weiter.

Sein Partner und er würden gerne von der Anlage in Horhausen zurücktreten. "Aber wir werden nicht so gerne getreten. Wir sind schließlich Bürger dieser Gemeinde und haben etwas Sinnvolles vor", so seine Worte.


Direkt vor der Nase


Uwe Stühler meinte, dass die geplante Anlage bei Horhausen Markus Lenhart direkt vor die Nase gesetzt werden sollte und dieser vorher nicht einmal gefragt worden sei "Wenn einem unserer Bürger Unrecht geschieht, halten wir zusammen", sagte er. "Wenn Sie jeden Morgen vor Ihrer Tür zwei riesige Spiegel sehen müssten, würden Sie das auch ablehnen", echauffierte er sich.

Johannes Bedenk wiederum betonte, dass man Markus Lenhart beim Bau der ersten Anlage sogar eine Beteiligung angeboten habe, dieser jedoch abgelehnt habe. Er teilte mit, dass man auch einen Blendschutz installieren könnte. Letztlich wird eine Entscheidung des Gemeinderats aber erst in der nächsten Sitzung gefällt werden.