Weinfest-Jubiläen in Sand und Zeil

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Licht-Impressionen vom Zeiler Weinfest. Foto: Archiv
Licht-Impressionen vom Zeiler Weinfest. Foto: Archiv
Roland Mahr erklärt den diesjährigen Aufbau des Sander Weinfests. In der Hand hält er drei der 15 000 neu bestellten Gläser. Fotos: Katja Müller
Roland Mahr erklärt den diesjährigen Aufbau des Sander Weinfests. In der Hand hält er drei der 15 000 neu bestellten Gläser.  Fotos: Katja Müller
 
Die Prorgramme des Sander Weinfestes im Wandel der Zeit.
Die Prorgramme des Sander Weinfestes im Wandel der Zeit.
 
An den Buttons des Altmain-Weinfestes sieht man, wie sich das Logo verändert hat.
An den Buttons des Altmain-Weinfestes sieht man, wie sich das Logo verändert hat.
 
1187: Das Orga-Komitee: Die Köpfe hinter dem Erfolg. Foto: Komitee Altmain-Weinfest
1187: Das Orga-Komitee: Die Köpfe hinter dem Erfolg. Foto: Komitee Altmain-Weinfest
 
Roland Mahr (links) und der Sander Bürgermeister Bernhard Ruß beim Organisieren des Weinfestes. Foto: Komitee Altmain-Weinfest
Roland Mahr (links) und der Sander Bürgermeister Bernhard Ruß beim Organisieren des Weinfestes.  Foto: Komitee Altmain-Weinfest
 

Zwei große Feste, zwei große Jubiläen: Zeil feiert heuer das 30. Altstadt-Weinfest (Anfang August) und Sand jetzt am Wochenende das 25. Altmain-Weinfest. Ohne das Zeiler Weinfest hätte es das in Sand nie gegeben.

Obwohl, eigentlich gab ein Straßenfest in Haßfurt den Ausschlag. Denn vor mehr als 30 Jahren entschloss sich die Stadt Haßfurt, ausgerechnet Anfang Oktober ein Straßenfest auf die Beine zu stellen.

Dummerweise war das genau das Wochenende, an dem die Zeiler traditionell ihre Kirchweih feiern. Das ärgerte die Nachbarn, so dass sie kurzerhand selbst ein großes Fest organisierten. "Damals veranstaltete im Sommer fast jedes Wochenende ein anderer Verein ein Fest", erinnert sich der langjährige Festleiter Helmut Trautner.
Also überlegte man sich, wie man die vielen verschiedenen Veranstaltungen bündeln könnte.

Gesagt, getan. Die Stadt übernahm die Gesamtorganisation des Zeiler Weinfests und die Mitglieder der teilnehmenden Vereine stemmten die Arbeit. "Das ist auch heute noch so", erklärt Trautner.
Die Stadt muss sich nicht um die notwendigen Helfer kümmern und die Mitglieder "scheffeln" in drei Tagen viel Geld in die Vereinskasse, ohne sich um die Organisation zu sorgen. Die Winzer waren sofort von der Idee begeistert. Um die Qualität zu sichern, stellten die Organisatoren Regeln auf. Eine davon lautet: Es darf nur Zeiler Qualitätswein ausgeschenkt werden, der vorher von einem Gremium für gut befunden wurde. Das ist auch heute noch so.

Größer, voller, besser

Geändert hat sich allerdings die Größe des Festes. Die anfangs 300 Biertischgarnituren sind auf rund 500 gewachsen. Zur großen Bühne am Marktplatz kamen zwei kleinere und die kleinen "Bocksbeutel-Höfe" in den Gassen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. "Wir wollten nie ein Wald-und-Wiesen-Weinfest sein und legen daher schon immer Wert auf unser besonders Flair", berichtet Trautner.

Der Erfolg der Nachbargemeinde blieb auch in Sand nicht unbemerkt. Helmut Trautner: "Ich erinnere mich noch gut, wie Franz Kümmel - Gott habe ihn selig - zu mir sagte: ,Das machen wir in Sand auch.'" Ungefähr zur selben Zeit zelebrierten die Sander ihre 850-Jahr-Feier mit zwei imposanten Festwochenenden - eines am Ufer des Altmains und eines im Dorf.

Auftakt in Sand

Ein Jahr später, 1989, fand das erste Altmain-Weinfest statt. Günther Schneider trat im Vorfeld mit den Sander Vereinen in Kontakt und hob das Weinfest-Orga-Komitee aus der Taufe.

Zu dem gehört von Anfang an Roland Mahr. "Wir haben überlegt, ob wir das Weinfest nicht besser in ein Zelt verlegen sollten." Die Verantwortlichen entschieden sich dagegen. "Das war sicherlich eine der wichtigsten Entscheidungen in der Geschichte des Sander Weinfestes. Denn in einem Zelt wäre nie das besondere Flair aufgekommen", glaubt Mahr.

Von Anfang an stemmten 20 Vereine das Altmain-Weinfest. Bis auf zwei Wechsel sind die Vereine "ihrem Weinfest" treu geblieben. Vor 25 Jahren verpflegten sie pro Abend etwa 2000 bis 3000 Gäste, heute sind es rund 10 000 an gut 600 Biertischen am Altmain.

Auch die Stehplätze werden gut angenommen. Seit einigen Jahren gibt es den Abt-Degen-Hügel und die Weinterrassen. Dort werden 16 prämierte Weine angeboten. An den anderen Weinständen gibt es 22 andere Qualitätsweine sowie Sekt und Secco - überwiegend von Sander Winzern. Eine Ausnahme ist der Gold-Sekt von MF-Frankensekt (Ebelsbach). "Martin Fischer war der erste, der in unserer Gegend Frankensekt herstellte", erklärt Mahr. Auch eine Änderung gibt es heuer: Das Umfeld des Schützen-Weißbierstandes wurde großzügiger gestaltet.