Das Nass von oben und die Kühle wirken sich heuer auf das kirchliche Fronleichnam aus. In vielen Städten und Gemeinden fanden die Frauen nicht genug Blumen für die farbenprächtigen Teppiche zu den Prozessionen.
"Wahrscheinlich wird es ja doch nichts" - Christiane Raab und Manuela Bayer verzweifeln am Wetter. Die beiden Frauen aus dem Oberauracher Gemeindeteil Oberschleichach schauen wegen des Fronleichnamsfestes betrübt gen Himmel. Sie legen nämlich mit Anja Bräuter den Blumenteppich für den Fronleichnamsaltar am Kindergarten - wenn eine Prozession stattfinden kann. In Oberschleichach ist erst heute Abend um 18.30 Uhr Gottesdienst - im Laufe des Tages wird sich zeigen, ob es dann eine Prozession gibt. Oder ob Kälte und Regen Oberhand gewinnen.
Schon öfter mussten die Frauen, die die Blumenteppiche legen, kurzfristig reagieren. Vor einigen Jahren war es sehr windig, zu frühe Aktivitäten wären wohl verweht worden.
Doch so schwierig wie jetzt war es noch nie.
Auch wenn es mittlerweile so aussieht, dass der Regen die Prozession verhindern wird, macht sich Manuela Bayer dennoch seit Tagen Gedanken, wie die Gestaltung hätte aussehen können: Denn die Blumenauswahl ist deutlich eingeschränkt. Kälte und Regen lassen die Pflanzen nicht zum Blühen kommen: Normalerweise kann man im Mai aus dem Vollen schöpfen, doch weder Frauenmantel noch Pfingstrosen stehen im Steigerwald zur Verfügung, der Blick in die Hausgärten ist für die drei Frauen frustrierend. Gerade der Flieder blüht - leidet aber mit vielen braunen Blütchen unter dem Dauerregen.
"Wir hätten mit viel Rindenmulch und Erde gearbeitet und nur wenige bunte Akzente gesetzt", erklärt Manuela Bayer ein bisschen traurig. "Aber vielleicht hat der Wetterbericht ja mal nicht recht", pflegt sie ein letztes Fünkchen Hoffnung. Sie und ihre Mitstreiterinnen stehen jedenfalls parat.