Die Sondergenehmigung für Üschersdorfs Wasserversorgung läuft aus. Der Markt Burgpreppach muss handeln und bald ein Konzept für die Wasserversorgung des Gemeindeteils finden. Vier Varianten stehen zur Wahl.
Uran im Üschersdorfer Trinkwasser fordert den Gemeinderat, nach einer Lösung für die Wasserversorgung des Gemeindeteils zu suchen. Andreas Dellert, der Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft, erklärte am Montag in der Gemeinderatssitzung, dass die aktuelle Ausnahmegenehmigung auf drei Jahre begrenzt ist.
Bisher wurde der Plan verfolgt, Üschersdorf an das Burgpreppacher Wassernetz anzuschließen. Dazu soll vom Wasserhaus mit Umkehrosmoseanlage am Verbindungsweg von Birkach nach Burgpreppach die Hauptleitung mit 2150 Metern über den alten Verbindungsweg nach Üschersdorf verlegt werden.
Alternativ könnte rechts im Bankett entlang der Kreisstraße zwischen Birkach und Üschersdorf eine Leitung mit 1650 Metern Länge verlegt werden. Dies würde zwei Straßen-Durchgänge erforderlich machen. Dazu kämen bei allen Varianten noch zwei Übergabeschächte.
Grob kalkuliert werden die Kosten bei 570 000 Euro liegen.
Sparen ohne Ingenieurvertrag? Nun eröffnet sich eine dritte Variante links entlang der Kreisstraße am Fuße der Straßenböschung. Dies wäre die günstigste Variante mit rund 450 000 Euro Baukosten. Darüber entwickelte sich am Ratstisch eine Diskussion, ob überhaupt ein Ingenieurbüro eingeschaltet werden muss oder die Maßnahme in Eigenregie der Gemeinde erfolgen könne.
100 000 Euro Ingenieurkosten, die noch dazu kommen könnten, sind Zweitem Bürgermeister Helmut Schwappach (Gemeinwohl) "einfach zu viel".
Dass bei Variante 2 Kreisgebiet genutzt würde und bei Variante 3 auf Privatgrund zurückgegriffen werden müsste, ist für Bürgermeister Denninger (Gemeinwohl) kein Hindernis, wenn man über 100 000 Euro einsparen kann.
Elmar Appel (Bürgerwohl) missfiel der Zeitdruck. Er möchte sich erst einmal über die Angelegenheit informieren. Michael Krug (Gemeinwohl) plädierte für Eigenregie, denn "für so viel Geld könnte ich ganz Üschersdorf mit dem Bagger umpflügen, meinte er.
Andreas Dellert vertrat die Ansicht, dass wegen der Ausschreibung unbedingt ein Planungsbüro eingeschaltet werden muss. Diese Einstellung brachte den ehemaligen Wasserwart und jetzigen Gemeinderat Horst Vollert (Gemeinwohl) in Wallung. Er meinte, "das Komplizierte, wie in Hohnhausen, hat der Bauhof gemacht und so eine einfache Leitung traut man den eigenen Leuten nicht zu?".
Vierte Möglichkeit Im Moment wurde alles auf Eis gelegt, denn Günther Stottele (Bürgerwohl) brachte eine Verbindung zur Hofheimer Wasseranlage ins Gespräch. Dorthin wäre die Zuleitung nur halb so lang. Hier gibt es nur einen Pferdefuß, denn niemand könne vorher sagen, wie lange die Stadt Hofheim für eine Entscheidung über ihre eigene Wasserversorgung benötigt und wie lange sie bei ihren Anschluss der Stadtteile Sulzbach und Erlsdorf ans eigene Netz braucht.