Wegen seiner Tätowierungen wurden Thomas (Name geändert) aus dem Landkreis Haßberge schon Stellenangebote verwehrt. "Die Zeiten, in denen nur 'Knackis' Tattoos hatten, sind vorbei", betont er. Der 26-Jährige fühlt sich diskriminiert.
- Thomas* aus dem Landkreis Haßfurt trägt Tattoos an Hand, Armen und Beinen
- "Firmen schämen sich vor Kunden": Tattoos bei bestimmten Stellen ein Ausschlusskriterium
- "Passt einfach nicht in heutige Zeit": Tätowierter Unterfranke beklagt Alltagsdiskriminierung
Der 26-jährige Thomas (Name auf Wunsch des Betroffenen geändert) aus dem Landkreis Haßberge ist stolz auf seine Tattoos an Hand, Armen und Beinen. Sichtbare Tätowierungen seien für so manchen Arbeitgeber jedoch ein Ausschlusskriterium - noch vor den Qualifikationen. Das habe er des Öfteren am eigenen Leib erfahren. "Nur weil ich tätowiert bin, habe ich noch keinen umgebracht. Wir sind normale Menschen, wie alle anderen auch", betont er gegenüber inFranken.de.
Tätowierter aus Landkreis Haßberge fühlt sich ausgegrenzt - nur Aussehen entscheide
Thomas ist gelernter Maler und Verputzer. In diese Branche - unter Bauarbeitern - seien Tattoos keine große Sache. Auf seiner Hand sei das Skelett nachgezeichnet, auch ein Totenkopf finde man als Motiv. Auf seinem Bein ist eine Figur aus einem Videospiel seiner Jugend zu finden. Vor allem dieses Motiv erinnere ihn an eine schöne Zeit. "Es bringt mir ein Lächeln ins Gesicht". Die anderen Motive betrachte er als Kunst. "Es gefällt mir halt."
Kurz nach Weihnachten sei bei ihm eine Berufsunfähigkeit festgestellt worden. Die Suche nach einem Übergangsjob bis zu einer Umschulung zu einem bautechnischen Beruf im September habe ihn frustriert. Er habe mit einer Stelle als Fahrer sympathisiert. "Man pflegt die Fahrzeuge, sitzt hauptsächlich im Auto und macht Überführungs- und Zustellfahrten zu Geschäftskunden." Als letzter Punkt auf der Anforderungsliste habe gestanden: "Keine Tattoos, die außerhalb der Kleidung sichtbar sind." "Daraus lese ich, dass sich eine Firma für seinen tätowierten Mitarbeiter vor seinen Kunden schämen würde", so sein Schluss.
Es sei nicht das erste Mal, dass er aufgrund seiner Tattoos diskriminiert werde. "Ich hatte mich mal auf eine Ausbildungsstelle im Einzelhandel beworben." Im Verlauf des Gesprächs habe man ihm freundlich zu verstehen gegeben, dass Tattoos im Verkauf nicht üblich und ungern gesehen seien. "Ich fühle mich ausgegrenzt, weil meine Fähigkeiten gar nicht berücksichtigt werden. Nur aufgrund meines Aussehens wird entschieden. Es ist wie Rassismus." Thomas habe auch einige tätowierte Freunde mit ähnlichen Problemen.
"Guck mal, wie der tätowiert ist" - Alltagsdiskriminierung an der Supermarktkasse
Tattoos seien keine Seltenheit mehr, findet Thomas. "Jeder zweite oder dritte hat irgendwo eins. Die wenigsten davon sind irgendwelche Verbrecher. Man soll jede Sexualität, jedes Geschlecht, jede Herkunft und jede Gesinnung anderer tolerieren und akzeptieren. Dann soll die Menschheit auch tätowierte Menschen akzeptieren und tolerieren", konstatiert er.
Auch Alltagsdiskriminierung sei Thomas nicht fremd. "Beim Einkaufen werde ich manchmal vor allem von der mittleren Generation zwischen 40 und 50 angeschaut. 'Guck mal, wie der tätowiert ist', hieß es schonmal an der Supermarktkasse. Ich finde es sehr schade." Eine Facebook-Gruppe, in denen "gegen die Gefärbten" gehetzt wird, kenne er auch. In der Familie müsse er sich ebenfalls für seine Tattoos erklären.
Wenn Angestellte gesucht werden, dann ist der Bewerber eben besonderes aufmerksamen Blicken ausgesetzt. Seh ich als Chef solche hirnrissigen Motive auf sichtbaren Körperstellen, dann schließe ich auch auf die Denkweise und die Wesenszüge des Bewerbers. Natürlich hat er alle Rechte sich zu bemalen. Ich habe aber auch das Recht, solche Sachen in Verbindung mit der angebotenen Stelle nicht zu akzeptieren. Muss er sich einen Chef suchen, der Skelette Soldaten und den Tod cool findet. Ganz einfach.
Wenn man Fehler korrigiert, sollte man schon ale Fehler korrigieren:
"Thomas* aus dem Landkreis Haßfurt trägt Tattoos an Hand, Armen und Beinen!!
Zum 100 Tausendsten Mal: Es heißt Landkreis Haßberge und nicht Landkreis Haßfurt!
Der FT sollte ordentlicher arbeiten! Die Menschen im Landkreis Haßberge sind sehr empfindlich, wenn der Landkreis Haßfurt und nicht Haßberge genannt wird!!!
Landkreis Haßfurt passt aber irgendwie. Obwohl(!) Haßfurt kein kreisfreies Dorf ist.
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Langsam reicht es mir mit Leuten, die sich diskriminiert fühlen, obwohl sie einen nicht unerheblichen Teil zu Ihrem „Problem“ selbst beigetragen haben! Mimimi bei jeder Gelegenheit! Wer sich unbedingt zum lebenden Kunstwerk umgestalten möchte, sollte sich vorher im Klaren darüber sein, dass das nicht überall Anklang findet!
Wer dann aus einer Ablehnung bei der Stellenbewerbung gleich eine Diskriminierung konstruiert, sollte vielleicht einmal seinen Realitätsbezug updaten! Es ist nicht in jeder Branche gern gesehen, so ist das nun einmal! Wer kommt als nächstes und beschwert sich? Bankangestellte, weil sie beim Job keine Deathmetal
T-Shirts tragen dürfen? Pflegepersonal, weil es in weiße Klamotten „gezwungen“ wird um seine Arbeit verrichten zu dürfen, anstatt in Punkerklamotten herumzulaufen?
Immer sind Andere Schuld an der eigenen Misere! So etwas kotzt einen nur noch an! Einfach die Realität anerkennen und statt herumzuheulen vielleicht einmal überlegen, ob ich nicht auch selbst etwas zur Verbesserung der Situation beitragen kann!
Ein Skelett oder Totenkopf auf den Händen kann ja durchaus abschreckende Wirkung haben! Hier ist wohl eher das Motiv als das Tatoo an sich ein Problem! Diese Darstellungen sind naturgemäß negativ besetzt. An einem Schmetterlingstatoo auf der Hand würden vermutlich weniger Menschen Anstoß finden!
„Jeder soll machen, was er will“, lautet das Zitat im Artikel und genau das tun die Arbeitgeber in diesem Fall! Punkt!