Die Gemeinde Gädheim erhält laut Förderbescheid der Regierung von Unterfranken für die energetische Sanierung der alten Schule in Gädheim 182 800 Euro.
Mit der Förderung der energetischen Sanierung der alten Schule in Gädheim durch die Regierung von Unterfranken war der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Montagabend natürlich sehr zufrieden. Schließlich bedeuten die zugesagten 182 800 Euro den Höchstfördersatz für das Projekt.
Nicht einverstanden zeigte sich das Gremium mit dem Tekturantrag eines Landwirtes zum bereits genehmigten und ausgeführten Bauantrag für den Neubau eines Rinderstalles. Der Grund für die Ablehnung besteht darin, dass der Landwirt die Rinderzahlen erhöhen möchte, die Bürger aber bereits jetzt vom Gestank der verfütterten Silage genervt sind. Zudem bestehen Zweifel an der Zahl der tatsächlich gehaltenen Tiere.
Was den Gemeinderäten stinkt
Bei seinem ursprünglichen Bauantrag hatte der Landwirt angegeben, 64 Milchkühe, 22 Jungtiere unter einem Jahr und 45 Jungtiere über einem Jahr halten zu wollen. Weil er aber jetzt die Aufzucht der Jungtiere an einen externen Dienstleister abgeben möchte, beantragte er, 125 Milchkühe halten zu wollen.
Wie Bürgermeister Peter Kraus mitteilte, sei aber davon auszugehen, dass neugeborene Kälber trotzdem noch acht bis zwölf Wochen nach der Geburt am Hof bleiben. "Der Bauherr hat zwar keine Anzahl genannt, doch ist von mindestens 22 Jungtieren unter einem Jahr auszugehen. Somit würde sich die Anzahl der Tiere von ehemals genehmigten 131 Tieren auf 147 Tiere erhöhen", sagte Kraus.
Nach Informationen aus dem Bauamt des Landratsamtes stehe der Änderung der Viehzahlen bautechnisch nichts im Weg. Eine abschließende Beurteilung könne aber erst nach Eingang des Antrages abgegeben werden. "In der immissionsschutzrechtlichen Stellungnahme heißt es außerdem, dass der Mindestabstand zu den nächsten Wohnbebauungen von 50 Metern eingehalten ist", sagte Kraus.
Die Gemeinderäte waren jedoch der Ansicht, dass zum einen der Stall jetzt schon voll, zum anderen nicht klar sei, wie viele Tiere derzeit untergestellt sind, und zum dritten die Geruchsbelästigung bereits jetzt unerträglich sei. "Die Typen vom Landratsamt müssten einmal ein halbes Jahr dort leben, damit sie den Gestank einmal erleben", echauffierte sich Udo Knauer. "Es gab beim ersten Bauantrag eine Unterschriftenliste von mehr als 100 Bürgern gegen das Vorhaben. Denn der Gestank ist ein Zumutung!" Schlimm sei, dass der Gemeinderat keine Möglichkeit habe, dagegen vorzugehen, da der Bauherr alle Gesetzeslücken ausnutze und seine Versprechungen leere Worthülsen seien.
Die Gemeinderäte störte auch, dass der Landwirt 125 Milchkühe halten wolle, aber die Nachzuchten im Antrag unterschlagen habe. Auch zählten Kühe, die noch nicht gekalbt haben, nicht als Milchkühe, müssten aber ebenfalls untergestellt werden. So versagte das Gremium sein Einverständnis zu dem Tekturantrag und verwies auf den bereits genehmigten Bauantrag.