Der RSV Unterschleichach hat mit einer Spaß-Radtour seine lange Tradition als Radfahrverein belebt. Die Premiere gelang, und nun könnten weitere Angebote folgen.
Als gelungene Premiere sieht der RSV Unterschleichach seine erste Spaß-Radtour in Kooperation mit einer Krankenkasse an, der AOK. Über 80 Teilnehmer - Erwachsene, Jugendliche und ganze Familien - ließen sich anregen, auf drei verschiedenen Strecken durch den ergrünten Steigerwald zu radeln. "Alle haben sich gewünscht, dass wir das regelmäßig anbieten", zog Hauptorganisatorin Diana Papst am Nachmittag begeistert eine erste Bilanz.
Just zum Beginn des Spaß-Radtags riss der Himmel auf und den Radlern war herrliches Frühlingswetter beschieden. An der Radsporthalle gab es die Tourenpläne und Erläuterungen zu den Strecken. Am Stand der Krankenkasse informierte Diplom-Sportlehrer Johannes Kiep über die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens.
Luft und Öl Kurzfristig hatte sich Bernd Römmelt bereit erklärt, eine Fahrrad-Service-Station anzubieten. Hier gab es Luft, Korrekturen für Ketten und Speichen und manchen wertvollen Tipp für Pflege und Wartung des Drahtesels. Wer von den Kindern noch nicht genug hatte, konnte sich am Geschicklichkeitsparcours ausprobieren.
Auf die drei verschiedenen Strecken gingen Gruppen, die eher gemütlich unterwegs sein wollten, ebenso wie sportlich orientierte Fahrer, die gleich die 40 Kilometer angingen mit den entsprechenden Höhenmetern bis zum Zabelstein als höchstem Punkt. Dort besetzte die Unterschleichacher Feuerwehr einen Streckenposten.
Da das RSV-Team die Radtour erstmals veranstaltet hatte, war der Verein natürlich dankbar für Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge.
Der RSV Unterschleichach möchte mit der Spaß-Radtour den Radsport im Verein wieder beleben. Als Radsportverein wurde der RV Germania Unterschleichach 1923 schließlich gegründet. Radwandern und die klassischen Corso-Fahrten standen damals im Mittelpunkt. Die "roten Teufel aus dem Steigerwald" waren einst im weiten Umkreis bekannt.
Das Radfahren verlor im Zuge der Industrialisierung an Bedeutung, der Verein ruhte und wurde 1981 als Rad- und Sportverein wiedergegründet mit dem Ziel, Fußball zu spielen.
Weitere Abteilungen kamen dazu, 1984 auch wieder eine Radsportabteilung, die sich an Corso-Fahrten in ganz Unterfranken beteiligte und die sogar die bayerischen Meisterschaften im Kunstradfahren ausrichtete.
1993 wurde die Radsporthalle fertig, zur Einweihung fand auch das erste Volksradfahren statt. An dessen Stelle trat bald die Oberaurach-Meisterschaft im Straßenradrennen, die letztmals 2004 ausgetragen wurde. Da auch die Tradition der Corso-Fahrten mittlerweile überholt scheint, ruhte die Radsportabteilung in den vergangenen Jahren, doch der erfolgreiche Radfahrtag jetzt macht die Vereinsverantwortlichen zuversichtlich, dass das R im Vereinsnamen künftig wieder mehr Gewicht bekommt. Der RSV ist ein Breitensportverein mit Fußball, Karate, Kegeln, Tanzen, Rückenfitness und mit Step-Aerobic.