Das neue Stück der Theatergruppe des Stettfelder Gesangvereins , "Mit Himmelsmacht und Höllenfeuer", steht an: Gut und Böse kämpfen darin um die Zukunft eines Gasthauses. Es ist eine Premiere: Ein Akteur hat es geschrieben.
Im Gasthaus ist der Teufel los. Nur Gäste gibt es keine. Wirtin Mechthild Brettschneider muss ihren Gasthof "Zum Ochsen" schließen, wenn sie nicht schleunigst Geld auftreibt. Engel Angelo will ihr Geschäft retten, Teufel Sam das Gegenteil. Die Theatergruppe des Gesangvereins 1862 Stettfeld inszeniert ab Donnerstag, 14. August, ihre neue Komödie "Mit Himmelsmacht und Höllenfeuer" auf dem Gelände der Alten Mühle in Stettfeld.
Der Autor des Stücks, Christian Ziegler, ist ein ruhiger, freundlicher Geselle. Mit dem Reporter spricht er bei einer Probe über Shakespeare ("der größte Dramatiker aller Zeiten"), darüber, dass er sich nicht von anderen Autoren leiten lässt ("die beste Kopie einer Vorlage ist immer noch ein Abklatsch"). Und darüber, dass Schreiben kein Stress, sondern "pure Entspannung" ist.
Von Säuseln bis Brüllen Als
Schauspieler fährt der 33-Jährige in die Rolle des fränkelnden Teufels Sam, der fiese Intrigen spinnt, damit eine gutmütige Wirtin ihren Gasthof verliert. Sam ist - das gilt für alle Rollen - eine Figur mit großen Gesten. Mal mit aufgerissenen Augen, mal vor verzogenen Gesichtszügen (etwa, wenn Grüß Gott gesagt wird) und einem Betonungsumfang von ironischem Säuseln bis hin zu aufgebrachtem Brüllen füllt Christian Ziegler den Gehörnten in seinem Spiel mit Leben.
Der Plot in Kürze: Der Gasthof "Zum Ochsen" von Wirtin Mechthild Brettschneider (Anne Mantel) steht vor der Pleite. Gerichtsvollzieher Egbert (Udo Busch) ist beinahe der einzige Stammgast. In ihrer Verzweiflung betet Mechthild um göttlichen Beistand.
Wenig später stehen bei ihr der Schutzengel Angelo (Michael Then) und Teufel Sam auf der Matte.
Der Engel will die Wirtschaft retten, der Teufel das verhindern und dabei möglichst fies vorgehen. Mit allerlei Tricks versuchen die beiden, ihr Ziel zu erreichen. Sams Verbündete sind zahlreich. Da wäre der korrupte Bürgermeister Heribert Knödel (Walfried Spath), der sich mit einer Mischung aus Erpressung und Bauchpinselei zum Komplizen machen lässt. Und die bissige Ladenbesitzerin namens Adelgunde (Maria Egglseder), die mit dem "Ochsen" eigene Pläne hat und deshalb den Geschäftsruin herbeiwünscht. Aber auch Engel Angelo kann auf die Unterstützung gutmütiger Figuren wie des treu-naiven Bernhard (Georg Klarmann) zählen.
Drei Stunden Unterhaltung Viele der Darsteller des Stettfelder Gesangvereins spielen schon seit Jahrzehnten.
Und das merkt man: An der Aussprache, an der klaren, absichtlich übersteigerten Gestik und Mimik und an der Souveränität, mit der sie über die Freilichtbühne traben, laufen, schleichen. Den letzten Feinschliff nimmt Regisseurin Maria Egglseder bis zur Premiere noch vor. Dann steht einem schönen Theaterabend (drei Stunden mit Pausen) nichts im Wege.
Geschrieben hat Hobby-Autor Christian Ziegler das Stück in sieben Tagen. Schreibblockade? Fehlanzeige, "obwohl es mein erster Dreiakter ist", sagt der 33-Jährige. "Mit Himmelsmacht und Höllenfeuer" ist eine klassische Komödie geworden. Mit überspitzten, archetypischen Figuren, die keine Überraschungen bereithalten, aber amüsieren. Erfrischend ist der regionale Bezug des Stücks: Hier heißt es: "an Ei a?" statt "ein Ei auch" und die Handlung spielt in Stettfeld statt in München oder Hamburg. Übrigens vor authentischer Kulisse.
Maria Eggelseder hat ihr Heim, die Alte Mühle, zur Kulisse machen lassen. Rainer Ullrich und Martina Kneuer waren für Bühnenbild und Dekoration zuständig.
Die Vorstellungen Termine Auf die Premiere der Komödie in Stettfeld am Donnerstag, 14. August, um 19 Uhr folgen Termine am Freitag, 15. August, um 18 Uhr, am Samstag, 16. August, um 19 Uhr und am Sonntag, 17. August, 18 Uhr.
Tickets Die Karten für das Stück können telefonisch mittwochs und freitags unter der Telefonnummer 09522/7499 oder
onlinevorbestellt werden. Auch eine Abendkasse gibt es. Der Eintritt kostet sechs Euro.