19 Kinder zogen drei Stunden lang durch Ebern. Anlaufpunkte des abwechslungsreichen Streifzugs waren unter anderem die Polizeiinspektion und eine Eisdiele.
Im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Ebern bot der Kulturring Ebern am Samstagnachmittag einen Streifzug durch Ebern an. "Ebern mal anders erleben", unter diesem Motto stand der gut dreistündige Rundgang. Hierbei wurde der Polizeiinspektion (PI) Ebern, der Sparkasse Ebern, der Stadtpfarrkirche, der Eisdiele "Alpi" und dem Rathaus ein Besuch von den 19 teilnehmenden Kindern und mehreren Betreuern des Kulturrings mit Zweitem Vorsitzenden Klaus Bayersdorfer an der Spitze abgestattet.
Angespannte Gesichter bei der PI Ebern, als sich dort die Türen für die Kinder öffneten. Polizeihauptmeister (PHM) Christian Schnaus nahm die muntere Schar in der Wache in Empfang und ließ die Kids hinter die Kulissen der Polizeidienststelle blicken. Gezeigt wurden Ausrüstungsgegenstände eines Polizisten, der Raum des Dienstgruppenleiters wo die Anrufe einlaufen und von wo aus die Einsätze koordiniert werden.
Die Gruppe konnte erfahren, wo die "Bösen" erkennungsdienstlich behandelt, also fotografiert und ihnen Fingerabdrücke genommen werden. Die Spannung stieg, als es in den Keller ging und sich die Türen der Arrestzellen hinter den Kindern schlossen und auch wieder öffneten. "Wer muss in so eine Zelle, gibt es einen Polizeihund und was macht der? Alle diese Fragen wurden von PHM Schnaus geduldig beantwortet und "probeweise" klickten auch mal die Handschellen. Nachdem schließlich noch ein Blick in einen Streifenwagen geworfen war, ging es weiter zur Sparkasse.
Dort wurden die Kinder von Petra Lerche und Rainer Schor dorthin geführt, wo sonst ein Kunde keinen Einblick hat. Erläutert und ausprobiert wurden der Geldautomat und der Kontoauszugsdrucker.
"Irgendetwas ist faul", sagte Petra Lerche auf eine entsprechende Frage, wenn der Geldautomat eine Karte nicht mehr "ausspuckt". Einen Blick konnten die Buben und Mädchen im Alter von etwa 10 bis 13 Jahren in den alten Tresor- und Schließfachraum werfen, wobei Rainer Schor und Petra Lerche breitwillig Auskunft erteilten. Zum Abschied gab es für die Kinder ein kleines Geschenk.
In der Stadtpfarrkirche durften die Kinder unter Führung von Messner Günter Borst die alte und neue Sakristei besichtigen, einen Blick auf die Kleidung des Pfarrers und auch einen Blick in den Glockenturm werfen. Schneller wurden die Schritte der Kids, als es Richtung Eiscafé "Alpi" ging. Hier konnten die Kinder den Betreibern, Silvano Stefani und seinem Sohn Marco, über die Schulter blicken und miterleben, wie ein Himbeereis hergestellt wird.
Dies gab es dann gratis für die Kinder, worüber sich diese mit freudigen Äußerungen ("Super, klasse, toll") bedankten.
Endstation des kurzweiligen Nachmittags war das Rathaus Ebern. Hier erklärte Stadtrat Thomas Limpert den Kindern kurz die Historie des Gebäudes und die Aufgaben des Bürgermeisters und des Stadtrates. So erfuhren sie, dass es in Ebern 20 Stadträte und sieben Ortssprecher gibt. Den aktuellen Bürgermeister Jürgen Hennemann kannten alle, als im kleinen Sitzungssaal, wo alle ehemaligen Bürgermeister auf Gemälden zu sehen sind, danach gefragt wurde. Aber wer war sein Vorgänger? "Der Rolf Feulner, das ist der Opa von meinem Freund", kam es aus einem Kindermund.
Ein anderer berichtigte: "Nein, das war der Herr Herrmann." Schließlich erklärte Limpert den Kindern noch einzelne Aufgaben die von einer Stadt zu bewältigen sind.
Resümee des neunjährigen Christian nach dem Rundgang: "Es war alles toll und spannend. Gut gefallen hat es mir bei der Polizei und es war klasse, dass wir Eis spendiert bekommen haben."