Stadtrat Eltmann will Zwist beilegen

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Konkurrierende Pläne mit Gewerbegebieten haben die benachbarten Kommunen Ebelsbach und Eltmann entzweit. Foto: Symbolbild/Jens Wolf, dpa
Konkurrierende Pläne mit Gewerbegebieten haben die benachbarten Kommunen Ebelsbach und Eltmann entzweit.  Foto: Symbolbild/Jens Wolf, dpa
Viele Bauwerber haben bei der Stadt Eltmann angeklopft, deshalb soll im Frühjahr der letzte Bauabschnitt des Siedlungsgebietes "Am Hahn" im Schatten der Wallburg erschlossen werden.
Viele Bauwerber haben bei der Stadt Eltmann angeklopft, deshalb soll im Frühjahr der letzte Bauabschnitt des Siedlungsgebietes "Am Hahn" im Schatten der Wallburg erschlossen werden.
 

Im Nachbarschaftsstreit mit Ebelsbach um die Ausweisung von Gewerbeflächen schlägt das Gremium moderate Töne an.

"Wir müssen regional denken, dann werden beide Kommunen profitieren", so fasste Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) die Haltung des Stadtrates Eltmann zur schwelenden Auseinandersetzung mit Ebelsbach zusammen. Die beiden Kommunen torpedieren seit geraumer Zeit gegenseitig die Gewerbegebiets-Planungen des jeweils anderen. Der Stadtrat möchte diesen Zwist jetzt aus der Welt schaffen durch ein Treffen noch vor der dritten Anhörung zum Bebauungsplan "Lohwiese Erweiterung" in Ebelsbach.


Zahlreiche Bedenken

Seitdem die Stadt Eltmann das Gewerbegebiet "Elt-Auen" mit zwei Supermärkten plant, ist das nachbarschaftliche Verhältnis mit Ebelsbach getrübt.
Der dortige Gemeinderat hatte zahlreiche Bedenken gegen die Pläne der Nachbarkommune ins Feld geführt: die Sorge um den Hochwasserabfluss und die Tatsache, dass es sich nicht um eine Eltmanner Nahversorgung handelt, weil der Weg zu den Märkten fast genauso weit ist wie zu den Ebelsbacher Handelsflächen. Die wurden erst vor zwei Jahren nochmals deutlich erweitert - damals stimmte der Eltmanner Stadtrat noch zu.
Nachdem die Widerstände gegen die "Elt-Auen" aber nicht nachließen, im Gegenteil nun sogar vor Gericht fortgesetzt werden sollen, brachte der Stadtrat Eltmann auch gegen die geplante Erweiterung des Ebelsbacher Gewerbegebiets Bedenken vor. Dagegen sprächen die Nähe zum Naturschutzgebiet und der unnötige Landverbrauch, während in anderen Bereichen des Gewerbegebiets große Gebäude leerstehen.
Diese Einwände hatte der Gemeinderat Ebelsbach nun behandelt, die Beschlüsse dazu lagen dem Stadtrat in der Sitzung am Mittwoch vor. Die Erweiterung sei durchaus gerechtfertigt, denn es gehe darum, örtlichen Gewerbebetrieben Flächen für geplante Erweiterungen anzubieten. Die genannten Leerstände seien keine Gewerbe-, sondern Einzelhandelsflächen, zudem in Privatbesitz und derzeit nicht käuflich zu erwerben.


Ende der Spirale?

Auch wenn die Stadt weiterhin zu ihren Bedenken stehe, appellierte Bürgermeister Ziegler an seinen Stadtrat, dieser Spirale endlich ein Ende zu setzen. Er kenne bessere Investitionen, als seinerseits Anwälte mit der Angelegenheit zu beschäftigen.
Bei den meisten Ratsmitgliedern rannte er damit offene Türen ein, auch wenn viele durchaus "verschnupft" sind wegen der Haltung in Ebelsbach. Alle Angebote zu Gesprächen seien dort bisher auf Ablehnung gestoßen.


Für gemeinsames Konzept

Dennoch war man sich im Stadtrat einig: Eltmann und Ebelsbach arbeiten auf so vielen Gebieten zusammen, im Schulverband, in der Interkommunalen Allianz, nicht zuletzt mit der gemeinsamen Kläranlage, da sollte es doch möglich sein, diesen Konflikt zum Vorteil beider Seiten aus der Welt zu schaffen. Wenn es nach dem Stadtrat Eltmann geht, sollten sich beide Gremien möglichst bald zusammensetzen, um ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. sw