Tobias Burger, Trainer des FSV Krum, über den Saisonstart, die Favoriten der Liga und was seine Spieler mit dem Alphabet zu tun haben.
Der Gebirgsjägerfeldwebel Tobias Burger geht in seine dritte Saison an der Seitenlinie des FSV Krum. Mit dem Bezirksligagipfel beschäftigt sich der 35-Jährige nicht, eine Talfahrt soll es in dieser Spielzeit aber auch nicht geben. Das Ziel: Die Leistung der vergangenen Saison bestätigen.
Vier Spiele, vier Punkte. Die Bilanz des FSV Krum ist bisher eher mau. Sind sie zufrieden, Herr Burger? Tobias Burger: Die Punkteausbeute ist eher mau, das stimmt. Aber das muss man in Relation sehen. Gochsheim ist brutal gut besetzt und hat mit Yannick Sprenger meiner Meinung nach den komplettesten Stürmer der Liga. Die Qualität des Kaders ist wahnsinnig hoch. Unterspiesheim ist immer unangenehm zu spielen, Reinhard Seger ist ein alter Trainerfuchs. Da war das Remis in Ordnung. Und in Oberschwarzach spielen wir 84 Minuten in Unterzahl.
Sie gehen in ihrer dritte Saison in Krum. Spielt das Team bereits Burger-Fußball? Also wenn die Jungs im dritten Jahr nicht nach meiner Vorstellung kicken würden, müsste ich mich gewaltig hinterfragen.
Und wie sieht die Burgersche Idee vom Fußball aus? Ich bin nicht nach Krum gekommen, um die Spieler in ein festes System zu pressen. Wir wollen flexibel auf verschiedene Situationen reagieren, die Formation an unsere Spieler und den Gegner anpassen. Wenn Plan A und B mal nicht funktionieren sollen meine Jungs ruhig bleiben und wissen: Das Alphabet hat noch 24 weitere Buchstaben.
Sie haben die A-Lizenz, die zum Trainieren in weit höheren Ligen als der Bezirksliga berechtigt. Inwiefern profitieren Sie davon beim FSV Krum? Vieles davon ist auf Bezirksebene nicht anwendbar. Ich habe ständig andere Spieler zur Verfügung, im Winter sind die meisten Plätze in miesem Zustand. Aber ich will die Spieler gut ausbilden und im Training mitnehmen. Das Erklären von Übungen ist extrem wichtig. Warum lasse ich was trainieren? Wenn ein Spieler das versteht, ist viel gewonnen.
Sind Sie durch die Ausbildung ein besserer Trainer geworden? Das ist schwierig zu beurteilen. Die Lehrgänge geben einem ein gutes Rüstzeug mit, noch wichtiger sind aber die Erfahrungen, der Austausch mit anderen Trainern. Aber: Eine Lizenz macht noch lange keinen erfolgreichen Trainer. Vor den Leistungen eines Marco Simon in Burgpreppach oder von Stefan Seufert in Steinbach kann ich nur meinen Hut ziehen. Davon bin ich noch weit entfernt.
Die beiden sind in der Kreisliga und Kreisklasse unterwegs. Wen sehen Sie in der Bezirksliga in dieser Saison ganz vorne? Auf jeden Fall den TSV Gochsheim. Deren individuelle Klasse ist extrem hoch. Außerdem noch der FC Thulba, Victor Kleinhenz ist ein Spitzentrainer.