Der FC Sand zeigt beim Flutlichtspiel in Seligenporten eine solide Vorstellung und schnuppert am Sieg. Ein Handelfmeter zerstört die Hoffnungen.
Ein harmloser Schuss aus kurzer Distanz war es, der ihnen das Genick gebrochen hat. Max Witchens Arm hing in der Flugbahn von David Ekerns Ball, die Kugel prallte von ihm ab, der Schiedsrichter pfiff: Handelfmeter, Sebastian Glasner trifft und der FC Sand verliert das Bayernligaspiel beim SV Seligenporten aufgrund eines ziemlich umstrittenen Strafstoßes in der 90. Minute.
SV Seligenporten - FC Sand 2:1
Vor dieser Entscheidung des Schiedsrichters Florian Ziegler waren die Sander dem Auswärtsdreier näher als der SVS dem Heimsieg. Die Elf von Trainer Dieter Schlereth biss sich nach dem Seitenwechsel in die Partie und spielte mit dem Tabellensechsten auf Augenhöhe. Nur muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, sich für diesen Aufwand nicht belohnt zu haben. Denn zwingende Torchancen hatten die zu ungefährlichen Gäste nicht wirklich.
Zu Beginn der Partie in der Seligenportener MAR-Arena bekamen die gerade einmal 201 Zuschauer äußerst magere Fußballkost serviert. Der FC Sand, wie gewohnt zunächst auf eine stabile Defensive bedacht und dabei auf Konter lauernd, sah einen erschreckend harm- und ideenlosen Gastgeber. Aufreger der Anfangsphase war das Foul von Sands Johannes Bechmann an Mergim Bajrami, der mit dem Verdacht einer gebrochenen Schulter ins Krankenhaus transportiert werden musste. Ein rüdes Foul war es jedoch nicht, der Unparteiische beließ es bei einer mündlichen Ermahnung.
Ein einziger Fehler in der Sander Defensive reichte dem SVS zur Halbzeitführung. Nach einem hohen Ball aus dem Mittelfeld stimmte die Zuordnung in der Innenverteidigung nicht, Raffael Kobrowksi machte den Ball fest und legte zurück auf Sebastian Glasner - der bezwang mit einem platzierten Flachschuss FCS-Torwart Stefan Klemm, der den Vorzug vor Markus Geier erhalten hatte und ansonsten eine solide Partie ablieferte (26.).
Mit dem Ausgleich in der 76. Minute wachten die Sander endgültig auf. Thorsten Schlereth - der noch in Hälfte 1 den Ball knapp neben das gegnerische Tor setzte und den Ausgleich verpasste - brachte den Ball per Doppelpass mit Shaban Rugovaj in die Gefahrenzone. Nach einer Seitenverlagerung passte Max Witchen auf Adrian Reith, der den Ball aus zehn Metern ins Tor drosch (76.).
In der Schlussphase war die Schlereth-Truppe, die mit einem Unentschieden gegen den Tabellensechsten eigentlich zufrieden sein konnte, dem Sieg näher als die Gastgeber. Doch statt drei Punkten gab es nicht mal einen - wem die Sander dafür die Schuld geben, dürfte auf der Hand liegen.