Der ESC Haßfurt hat gegen den ESV Waldkirchen Startschwierigkeiten, gewinnt am Ende aber dennoch deutlich. Der Sportliche Leiter, Martin Reichert, freut sich über Verstärkung aus Bad Kissingen.
"Ja ist denn heute schon Weihnachten", dachten sich nicht nur die Zuschauer, die am Sonntagabend im Haßfurter Eisstadion waren. Warum? Die Hawks verteilten bei der Landesligapartie gegen den ESV Waldkirchen gleich drei Geschenke in Form von völlig unnötigen Gegentoren. Zumindest im ersten Drittel, was Trainer Volker Hartmann allerdings gar nicht lustig fand. Erst danach kam der ESC-Express wieder wie gewohnt in Fahrt und besiegte die völlig zahnlosen Crocodiles mit 11:3. ESC Haßfurt -
ESV Waldkirchen 11:3
(4:3, 4:0, 3:0) Doch was war passiert: Bereits nach 43 Sekunden zappelte der Puck im Tor von ESC-Schlussmann Timo Jung, der den an sich harmlosen Schuss vermutlich nicht gesehen hatte. Das sollte zwar nicht passieren, war aber kein Beinbruch. Erst recht, als die Hausherren schnell merkten, dass die stark ersatzgeschwächten Gäste, die lediglich elf Feldspieler mit in die Kreisstadt gebracht hatten, an diesem Tag keine Chance haben. Vorausgesetzt, sie treten seriös und wie gewohnt wie der Spitzenreiter auf.
Doch nachdem Michal Babkovic (4.), Jan Trübenekr (5.) und David Hornak eine 3:1-Führung herausgeschossen hatten, schalteten sie in den "das geht ja von alleine so weiter"-Modus. Und spätestens, als Waldkirchens Vladimir Skoda eine Haßfurter Überzahlsituation gleich zwei Mal bestraft hatte (18./19.), war Hartmann fast am Kochen. Daran änderte auch nichts der erneute Führungstreffer von David Franek zum 4:3 22 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels. "Das geht gar nicht. So darf ich einfach nicht auftreten", sprach Volker Hartmann sogar von "leichter Arroganz" gegenüber dem Gegner. "Wir hatten ja, ohne Waldkirchen jetzt schlechtreden zu wollen, das gleiche Niveau. Und das kann nicht sein."
Haßfurter drehen auf
Heftig und kurz muss seine Ansprache gewesen sein, denn lange bevor die Eismaschine ihre Runden zu Ende gedreht hatte, stand der Bayreuther, der sich zuvor "einfach mal Luft verschaffen musste", wieder auf der Bank. Doch die Mannschaft nahm sich seine Worte zu Herzen, denn im weiteren Verlauf waren nur noch die Hausherren am Werk. Während David Franek sogar bei doppelter Unterzahl - Georg Lang und Daniel Hora saßen zeitgleich auf der Strafbank - ein tolles Break mit der 5:3-Führung abschloss, erzielte Jan Trübenekr wenig später den 100. Saisontreffer der Hawks (30.).
Erneut David Franek (37.) sowie Michal Babkovic (39.) schraubten das Zwischenergebnis nach 40 Minuten auf 8:3 in die Höhe. Georg Lang (43.), Daniel Hora (45.) und David Hornak (49.) sorgten mit ihren Toren letztlich für den dritten zweistelligen Heimsieg der Saison und der im letzten Drittel für Timo Jung eingewechselte Jens Dietz, hielt den ESC-Kasten weiter sauber.
Mit den letzten 40 Minuten zeigte sich Hartmann "zufrieden. Auch weil wir kein Gegentor bekommen haben." Doch insgesamt sei, gerade was das Auftreten gegen vermeintlich chancenlose Gegner betrifft, mehr Seriosität gefragt. "Das war fast schon respektlos. Da müssen wir professioneller werden. Wir haben andere Ziele", sprach er Klartext.