Haßfurter "Hawks" revanchieren sich und stehen in der Aufstiegsrunde

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Als Glücksbringer entpuppte sich der einstige Topscorer Jakub Sramek bei einem Kurzurlaub an alter Wirkungsstätte. Beim 7:4-Erfolg überreichte der Tscheche, der es sich bei der Ehrenrunde auf dem Knie von Michal Babkovic gemütlich gemacht hatte, seinem Landsmann Daniel Hora (rechts) den Preis für den "Spieler des Abends". Foto: Ralf Naumann
Als Glücksbringer entpuppte sich der einstige Topscorer Jakub Sramek bei einem Kurzurlaub an alter Wirkungsstätte. Beim 7:4-Erfolg überreichte der Tscheche, der es sich bei der Ehrenrunde auf dem Knie von Michal Babkovic gemütlich gemacht hatte, seinem Landsmann Daniel Hora (rechts) den Preis für den "Spieler des Abends". Foto: Ralf Naumann

Der ESC schlägt den EV Moosburg mit 7:4.

Erfolgreiche Revanche, weiter eine weiße Heimweste und der sichere Einzug in die "Top 4" der Landesliga, Gruppe 1: Haßfurter Eishockey-Herz, was willst du mehr? Unter den Augen des letztjährigen Topscorers Jakub Sramek, den die ESC-Fans nach der Partie auf dem Eis begeistert feierten, besiegten die "Hawks" des ESC Haßfurt in einem hochspannenden Topduell den EV Moosburg mit 7:4. "Aufstiegsrunde. Haßfurt ist dabei", hallte es lautstark durch die Eishalle. ESC Haßfurt - EV Moosburg 7:4

(1:2, 3:2, 3:0) Jakub Sramek war nur zu Besuch bei seinen letztjährigen Teamkameraden, nachdem sein EHC Königsbrunn spielfrei hatte. Der 26-Jährige, der für den Bayernligisten bereits 38 Scorerpunkte erzielt hat, sowie die restlichen 410 Zuschauer bekamen eine packende Begegnung zu sehen, in der Alexander Asen den Gast bereits nach 38 Sekunden in Führung brachte. Zwar gelang dem Haßfurter Youngster Lukas Kratschmer 17 mühsame Minuten später der 1:1-Ausgleich (18. Minute), fast postwendend hatte die kleine Moosburger Mannschaft, die lediglich mit elf Feldspielern angereist war (auch der Tscheche Miloslava Horava fehlte), aber die Antwort mit dem 1:2 (Torschütze war Nolan Regan, 20.).

Auch nach dem ersten Seitenwechsel tat sich der Spitzenreiter sehr schwer "Ja. Am Anfang haben wir etwas geschlafen", räumte ESC-Angreifer Timo Zürcher die etwas holprige "Anfangsphase" ein, die sich allerdings bis weit ins zweite Drittel hineinzog. Denn wer nach dem 2:2-Ausgleich durch den zum "Spieler des Abends" gewählten Daniel Hora (28.) gedacht hatte, "jetzt geht's los", wurde wieder enttäuscht. Ex-DEL-Star Peter Abstreiter lenkte den Puck nach Zuspiel seines Teamkollegen Vinzenz Maier abgebrüht zum 2:3 ins Gehäuse (35.), ehe Christian Seidlmayer nach einem Break sogar auf 2:4 erhöhte (37.). Dass Timo Jung Sekunden zuvor noch einen Penalty von Abstreiter abgewehrt hatte (36.), spielte da schon keine Rolle mehr.

Dass es doch noch zu einem "Happyend" kam, war dem unbändigen Willen der "Hawks" zu verdanken, die Partie doch noch zu drehen. Michal Babkovic (39.) und Michael Breyer (40.) gelang bis zum Drittelende der umjubelte 4:4-Ausgleich.

"Gerade im letzten Drittel haben wir dann eine sehr gute Leistung gezeigt", freute sich Zürcher über eine nochmalige Leistungssteigerung, die, verbunden mit kräftemäßig immer mehr nachlassenden Gästen, noch zu einem deutlichen Erfolg führte. Woran der 20-Jährige ESC-Stürmer großen Anteil hatte, denn nach der erstmaligen Führung durch David Franek (48.) schloss Zürcher eine von nur zwei Überzahlsituationen in der überaus fairen Partie - die "Hawks" kassierten keine einzige Strafminute, Moosburg lediglich vier - mit dem vorentscheidenden 6:4 ab (53.). Neuzugang Matthias Kohl gelang, als Moosburgs Coach Bernie Engelbrecht seinen Torwart Linus Messerer vom Eis genommen hatte, mit einem "Empty-net" das 7:4 (59.). "Es ist das Wichtigste, dass wir noch gewonnen haben und jetzt in der Aufstiegsrunde sind", stand nicht nur Zürcher vor der Ehrenrunde die Freude ins Gesicht geschrieben.

"Respekt vor Moosburg. Die kommen da mit elf Feldspielern und haben es uns das ganze Spiel über wirklich sehr schwer gemacht", schnaufte der Haßfurter Trainer Volker Hartmann angesichts des hart umkämpften Sieges nach der Schlusssirene erst einmal durch. "Wir haben leider nie richtig ins Spiel gefunden, waren einstellungstechnisch irgendwie nicht auf der Höhe, wie es sein müsste. Gott sei Dank haben wir die Tore noch gemacht. Das waren wichtige drei Punkte", freute sich der Bayreuther aber doch über die Steigerung im Laufe der Partie. ESC Haßfurt: Jung, Hildenbrand - Hora, Stahl, Masel, Marx, Breyer - Hornak, Stach, Kohl, Lang, Babkovic, Franek, Dietrich, Zürcher, Kratschmer / SR: Wittmann, Beigel, Zwingel / Zuschauer: 410 / Tore für Haßfurt: 1:1 (18.) Kratschmer (Stach, Dietrich), 2:2 (28.) Hora; 3:4 (39.) Babkovic (Franek), 4:4 (40.) Breyer (Franek, Hora), 5:4 (48.) Franek (Hora, Babkovic), 6:4 (53.) Zürcher (Franek, Babkovic) 5-4, 7:4 (59.) Kohl (Masel, Hornak) Empty-net / Strafzeiten: Haßfurt - / Moosburg 4

Sponsorenvertrag aufgelöst

"Richtig ist, dass Stephan Heinisch den Vorstand des ESC informiert hat, dass zum 1. Januar 2020 in seiner Firma durch den Einstieg eines Investors eine Umfirmierung ansteht", sagt Andreas Kurz, zuständig für den Sponsor Abrisud/Abrisun beziehungsweise dessen Geschäftsführer Heinisch. Doch einige aus ihrer Sicht "falsche Aussagen" wollen die ESC-Verantwortlichen auf Nachfrage nicht unkommentiert lassen.

Sie reagieren damit auf einen Facebook-Eintrag über die Kündigung des Sponsorenvertrags mit dem europäischen Marktführer für Schwimmbadüberdachungen. Darin wurde am Freitag angekündigt, dass Abrisud "im gleichen Atemzug mit dem exklusiven Whirlpool-Anbieter ‚Abrisun'" sein Sponsoring-Engagement beim ESC nach zwei Jahren zum Jahresende beendet. Dieser Schritt sei "Konsequenz der bevorstehenden ‚Umfirmierung' im Jahr 2020." Für den ESC, so heißt es weiter, bedeute dies "künftige finanzielle Einbußen im mittleren fünfstelligen Bereich". Die Funktion als Arbeitgeber für Spieler der "Hawks" sei hierbei nicht beeinträchtigt. Laut Heinisch würden die zeitintensiven Aufgaben im internationalen Management der Gruppe den größten Faktor für den Rückzug aus dem Sponsoring-Verhältnis darstellen. Eine Zusammenarbeit mit dem ESC Haßfurt auch im Hinblick auf die Unterstützung regionaler Vereine werde "in Zukunft " nicht ausgeschlossen.

"Aufgrund des so nicht richtigen Berichtes von Stephan Heinisch in den sozialen Netzwerken zur Beendigung des Sponsorings mit dem ESC Haßfurt e. V. sieht sich dessen Vorstand gezwungen, einige Sachen richtig zu stellen", betont Vorstandssprecher Kurz. Man habe Herrn Heinisch "schweren Herzens" einer von ihm gewünschten Vertragsauflösung mit Beginn 2020 zugestimmt. "Bis zum heutigen Tag sind keinerlei Gelder der Firmen Abrisud/Abrisun, welche vertraglich vereinbart waren, für die Saison 2019/2020 von Herrn Heinisch in Richtung ESC Haßfurt geflossen", stellt der 50-Jährige klar. "Die Vertragsauflösung wurde mittlerweile von Herrn Heinisch und dem Vorstand des ESC Haßfurt unterzeichnet. Als "falsch " bezeichnen er und seine Vorstandskollegen auch die genannte Höhe des Sponsorings im mittleren fünfstelligen Bereich. "Wenn überhaupt, liegt die vertraglich vereinbarte Leistung in einem niedrigen Bereich, der knapp über des Beginns der Fünfstelligkeit beginnt", macht ESC-Finanzvorstand Jens Amarell deutlich und fügt hinzu: "Für den ESC Haßfurt e. V. ist die Zusammenarbeit mit der Vertragsauflösung auf jeden Fall beendet, sofern Herr Heinisch die in der Vertragsauflösung festgesetzte Restzahlung im niedrigen vierstelligen Bereich begleicht."

"Durch die hervorragende Arbeit unser Marketing-Abteilung" habe der ESC mit der Haßfurter Familie Porada einen Geldgeber gefunden, "der die Deckungslücke sofort, ohne Zögern, ausgeglichen hat", sagt Amarell. "Für uns läuft alles ganz normal weiter, als wenn nichts gewesen wäre", versichert er. Die "äußerst begehrten" Werbeflächen "konnten binnen kürzester Zeit wieder mit neuen Sponsoren belegt werden".