Der ESC Haßfurt macht es beim Gastspiel in Dingolfing unnötig spannend und gewinnt erst mit 7:6 nach Verlängerung.
Die Gefühlslage zu beschreiben war unmittelbar nach der endgültigen Schlusssirene, welche diesmal erst nach 62:59 Minuten ertönte, für ihn "unheimlich schwer". Auf der einen Seite freute sich ESC-Trainer Volker Hartmann ebenso wie die zehn mitgereisten Haßfurter Schlachtenbummler über den 7:6-Erfolg bei den Isar Rats in Dingolfing.
Dass dieser auf der anderen Seite erst in der Verlängerung perfekt gemacht wurde, wurmte den Bayreuther zunächst aber sehr. Und das völlig zurecht. EV Dingolfing -
ESC Haßfurt 6:7 n. V.
(2:1, 0:5, 4:0) Lukas Kratschmer brachte die Gäste zunächst in Führung (2.), doch David Bilek drehte den Spielstand mit zwei Treffern (3./12.). Nach einem furiosen zweiten Abschnitt lagen die Hawks komfortabel mit 6:2 in Führung, weil sie innerhalb von nur acht Minuten mit fünf Treffern einen 1:2-Rückstand aus dem Anfangsdrittel mehr als wettgemacht hatten.
"Da haben die Jungs ihre Chancen eiskalt genutzt", lobte Hartmann die Kaltschnäuzigkeit von Michal Babkovic (26./34.), David Hornak (29.) und Jan Trübenekr (28./30.). Ein deutlicher Auswärtssieg, und somit eine gelungene Rehabilitation des Spitzenreiters, schien zwei Tage nach der Auswärtsniederlage beim EV Pegnitz in trockenen Tüchern. Und dies, obwohl mit David Franek, Timo Zürcher (beide krank), Kapitän Christian Dietrich (beruflich verhindert) sowie Lucas-Andreas Thebus und Bastian Schubert (jeweils noch verletzt), mehrere Akteure nicht zur Verfügung standen.
Hartmann mit ungutem Gefühl
Doch es kam anders, als die bis dato zurecht enttäuschten knapp 500 Anhänger der Isar Rats erhofften. "Schon im ersten Drittel hatten wir viele Tormöglichkeiten. Aber im zweiten Drittel haben wir sie auch verwertet und dabei auch richtig gutes Eishockey gespielt", gab Volker Hartmann zu Protokoll. Gleichzeitig hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits "ein ungutes Gefühl. Mir war irgendwie schon klar, dass das Spiel noch nicht um ist", befürchtete der 44-Jährige noch einen turbulenten Schlussabschnitt.
Er hatte den richtigen Instinkt: Nach 50 Minuten hatte sich die wie schon im ersten Aufeinandertreffen in Haßfurt vollbesetzte Mannschaft seines Trainerkollegen Billy Trew auf 5:6 herangeschossen. Ein Mitgrund dafür war die Hinausstellung von Jan Trübenekr, der nach einem hohen Stock gegen einen Dingolfinger Kontrahenten von Hauptschiedsrichter Thomas Raidl eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt (45.).