Harald Kaiser wird in der kommenden Saison nicht mehr als Spielertrainer für Ebelsbach auflaufen. Die Nachfolge hat der Kreisligist schon geregelt.
Ein paar Kandidaten habe es gegeben. Ob Spielertrainer oder klassischer Coach an der Außenlinie hätte dabei keine Rolle gespielt. Doch mit der Kombination von André Stößlein und Luka Hornung als gleichberechtigtes Spielertrainerduo ist Marcel Gläser "mehr als glücklich".
Der Fußball-Abteilungsleiter des Kreisligisten SV Rapid Ebelsbach (7./23) musste sich nach einem Ersatz für den aktuellen Spielertrainer Harald Kaiser umsehen. Der wiederum teilte Gläser und dem Verein mit, nach der laufenden Saison eine Pause einlegen zu wollen. "Es sind zeitliche Gründe. Meine Familie hat durch meinen Job und die Aufgabe als Spielertrainer hier in Ebelsbach schon oft zurückstecken müssen. Das will ich ändern. Ich nehme mir eine Auszeit, um mehr Zeit für meine Frau und die Kinder zu haben", sagte Harald Kaiser. Ob er danach wieder auf den Rasen zurückkehren werde? Da bleibt Kaiser vage. Was in einem Jahr sein wird, das werde man dann schon sehen.
Mit dieser Variante setzen die Ebelsbacher auf eine Mischung aus ex- und interner Lösung. Stößlein (32) wird vom Bezirksligisten FSV Krum nach Ebelsbach wechseln, Luka Hornung (28) ist bereits fester Bestandteil des Teams und nimmt im offensiven Mittelfeld eine Führungsposition auf dem Platz ein. "Die Idee, Luka mehr Verantwortung zu übertragen, gab es schon länger. Er besitzt die nötigen taktischen Kenntnisse und das Ansehen innerhalb der Mannschaft", sagte Gläser.
Sein Pendant überzeugte die Rapid-Verantwortlichen schon nach einigen Gesprächen. "Die Philosophie, für die André steht, hat uns sofort zugesagt. Wir wollen künftig mehr Wert auf taktische Elemente legen und in der Offensive variabler agieren. Er wird uns taktisch weiterbringen." Zudem stimme die Chemie, die beiden designierten Spielertrainer kennen sich schon länger. Dass Stößlein teilweise aufgrund seiner Schichtarbeit ausfallen wird, werde durch die Zweiteilung gut aufgefangen.
Nicht nur die duale Lösung an sich, sondern auch Stößlein selbst sei der ideale Mix. "André verkörpert für mich eine Mischform. Er ist kein Laptop-Trainer, sondern eher alte Schule. Mit dem Unterschied, dass er vom modernen Fußball Ahnung hat", führte Gläser weiter aus.
"Haben noch Luft nach oben"
Mit der Arbeit des aktuellen Spielertrainers ist Gläser "mehr als zufrieden. Wir haben unseren Punkteschnitt verbessert, gegen die Topteams immer mitgehalten. Wenn wir am Saisonende auf Rang 5 stehen, dann passt das". Genau so sieht es auch Kaiser: "Wir haben noch Luft nach oben, in der Summe bin ich aber zufrieden."
Warum es gegen Kaliber wie Knetzgau, Steinbach, Sand oder Stadtlauringen nicht gereicht hat, sei Kaiser zufolge der fehlenden Kaltschnäuzigkeit geschuldet. Seinen Stürmern will er den schwarzen Peter aber nicht zuschieben. "Klar, ein Knipser fehlt uns schon irgendwo. Wir haben unsere Chancen, machen die Dinger nur zu oft nicht rein. Aber die Ursachen dafür sind vielfältig, wir sind eine junge Mannschaft. Die Schuld unseren Offensivleuten zuzuschreiben, wäre nur die halbe Wahrheit."